Hoeneß, Rummenigge und Matthäus bei Platzweihe
FC Bayern ehrt Franz Beckenbauer mit Platz und Denkmal an der Allianz Arena

| Redaktion 
| 06.05.2025

Mehr als ein Jahr nach seinem Tod erhält Franz Beckenbauer die höchste Ehrung, die seine Heimatstadt vergeben kann: Ein Platz direkt vor der Allianz Arena trägt ab sofort seinen Namen und seine Rückennnummer – ein emotionales Vermächtnis für den Mann, der München zum Zentrum des deutschen Fußballs machte. Unter den Gästen: Weggefährten, Familienmitglieder und hochrangige Vertreter aus Politik, Sport und Verein.

Am 5. Mai 2025 – ein symbolträchtiges Datum, das sowohl Beckenbauers legendäre Rückennnummer als auch eine einprägsame Doppelzahl trägt – wurde der Vorplatz der Allianz Arena offiziell in "Franz-Beckenbauer-Platz 5" umbenannt. Die bewusste Wahl des Datums 5.5. verleiht der Ehrung zusätzliche Symbolkraft und unterstreicht die Einmaligkeit des Moments. Bei der feierlichen Enthüllung waren zahlreiche prominente Persönlichkeiten anwesend, um dem "Kaiser" ein dauerhaftes Denkmal zu setzen. Die Zeremonie war geprägt von emotionalen Momenten, anerkennenden Worten und einer Atmosphäre der tiefen Verbundenheit mit einem der größten Persönlichkeiten des deutschen Sports.

Emotionaler Abschied und bleibende Erinnerung

In Anwesenheit von rund 80 geladenen Gästen, darunter Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Lothar Matthäus, Sepp Maier, Paul Breitner, Hans Pflügler, Ludwig Landerer, Klaus Augenthaler, Norbert Janzon, Raimond Aumann, Eduard Kirschner, Michael Diederich, Max Eberl, Christoph Freund, Mitglieder des Verwaltungsbeirats und Ehrenrats, Heiner Jüngling (Mitglied Nr. 1), Adrian Sarmiento (FC Bayern Basketball), zahlreiche Stadträt:innen sowie weitere Familienmitglieder, darunter Joel Beckenbauer, enthüllte Oberbürgermeister Dieter Reiter gemeinsam mit Heidi Beckenbauer, Herbert Hainer und Jan-Christian Dreesen das neue Straßenschild. Der Präsident des FC Bayern erklärte: "Franz’ Vermächtnis ist, dass man sich immer Zeit nimmt für den, der neben einem steht." Beckenbauers Rückennummer 5 prangt nun nicht nur auf dem Trikot unter dem Stadiondach, sondern auch auf dem Straßenschild – ein starkes Symbol seiner unvergänglichen Präsenz beim FC Bayern.

Auch persönliche Anekdoten trugen zur emotionalen Tiefe der Veranstaltung bei. So erinnerte sich Reiter daran, wie er Beckenbauer noch als junger Spieler im Stadion an der Grünwalder Straße erlebt hatte. Diese biografischen Rückblicke machten die Einweihung zu einem familiären Moment – mit Rückblick auf ein bewegtes Leben, das Generationen prägte. Heidi Beckenbauer zeigte sich gerührt und betonte in einem kurzen Grußwort, wie viel ihrem verstorbenen Ehemann die Stadt München stets bedeutet habe.

Ein Platz, der mehr als nur ein Ort ist

Münchens Oberbürgermeister Reiter würdigte Beckenbauer als "Münchens Botschafter in der Welt". Mit dem neuen Platz wolle man die "höchste Ehre vergeben, die die Stadt posthum zu bieten hat". Der "Franz-Beckenbauer-Platz 5" wird künftig von Tausenden Fans betreten – ein tägliches Gedenken an einen der größten Fußballer aller Zeiten. Bald soll auch ein Denkmal neben dem Gerd-Müller-Denkmal entstehen, initiiert durch die Kurt-Landauer-Stiftung.

 
 
 
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Neben der Platzbenennung plant der FC Bayern eine mehrstufige Erinnerungskampagne rund um Beckenbauers Vermächtnis. Geplant sind eine Ausstellung im Vereinsmuseum sowie ein digitaler Erinnerungsort auf der Website des Clubs, wo Fans persönliche Geschichten, Bilder oder Videos hochladen können. Auch in Schulprojekten und Jugendprogrammen soll Beckenbauers Wertehaltung künftig eine stärkere Rolle spielen. Die Initiative versteht sich als Teil einer langfristigen Erinnerungskultur.

Rückennummer als Denkmal unter dem Stadiondach

Im Stadion selbst hängt seit Jahresbeginn ein überdimensionales Trikot mit der Nummer 5. Die Nummer wird nicht mehr vergeben – ein exklusiver Platz in der Vereinshistorie für den "Kaiser". Herbert Hainer betonte in seiner Laudatio: "Franz hatte diesen typischen, trockenen Münchner Humor – charmant, leicht selbstironisch, nie überheblich." Die Wahl des Datums sei kein Zufall, sondern ein weiteres Beispiel für die "Leichtigkeit, mit der bei ihm alles zusammenpasste". Und tatsächlich: Der 5. Mai – der perfekte Franz-Beckenbauer-Tag.

In der Südkurve hat das Banner bereits Kultstatus erreicht, und bei jedem Heimspiel richtet sich der Blick vieler Fans vor Anpfiff ehrfürchtig nach oben. "Beckenbauer ist nicht nur Teil der Geschichte, er ist ein Teil unserer Gegenwart", sagte Hainer abschließend. Auch junge Fans, die Beckenbauer nie live spielen sahen, verehren ihn – als Symbol für Eleganz, Verantwortung und sportliche Größe.

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