Billogram-CEO Jonas Suijkerbuijk erklärt
Abo-Wirtschaft: Wie sich Kunden mit Zahlungsplattformen halten lassen

| Redaktion 
| 01.05.2025

Das 2011 in Schweden gegründete Fintech Billogram bietet eine für Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung und Kundenmanagement geeignete SaaS-Plattform an. Gründer und CEO Jonas Suijkerbuijk schildert, warum davon insbesondere Unternehmen profitieren können, die der wachsenden Abonnement-Müdigkeit in Deutschland trotzen möchten.

Einer im letzten Sommer von Heise aufgegriffenen Studie zufolge verteilen sich rechnerisch auf jede Person in Deutschland 3,3 Streaming-Abos. Die monatlichen Kosten belaufen sich im Schnitt demnach auf 57 Euro. Auch Capital hat jedoch aufgegriffen, dass 39 Prozent der Deutschen die Anzahl ihrer Abonnements gern reduzieren würden – vor allem wegen steigenden Kosten und mangelnder Transparenz.

"Während digitale Vorreiter wie Streaming-Dienste von der täglichen Nutzung und klar differenzierten Angeboten profitieren, haben viele traditionelle Unternehmen nur einen einheitlichen Kontaktpunkt mit ihren Kunden: die Rechnung. Deshalb ist es entscheidend, diesen Moment strategisch zu nutzen", stellt Jonas Suijkerbuijk, Gründer und CEO des schwedischen FinTech Billogram, fest.

Suijkerbuijk und Billogram befassen sich nicht aus bloßer Neugier mit dem Thema - schließlich steht im Mittelpunkt des Geschäfts eine "innovative SaaS-Plattform für Rechnungsstellung, Zahlungsabwicklung und Kundenmanagement", die mittlere wie große Unternehmen durch zeitgemäße Zahlungsprozesse zu mehr Kundenzufriedenheit verhelfen soll.

Wenn Kunden eine Pause brauchen

"Für viele Unternehmen ist die Zahlung immer noch ein rein technischer Vorgang. Für den Kunden ist sie jedoch Teil des Gesamterlebnisses und oft der einzige Punkt der Interaktion", erläutert Suijkerbuijk. Der Einsatz von Rechnungs- und Zahlungssoftware "analysiert das Kundenverhalten und hilft Unternehmen, besser auf individuelle Bedürfnisse einzugehen".

Sie kann Zahlungen automatisieren und flexibler gestalten – ein vielfach geäußerter Kundenwunsch ist beispielsweise die Möglichkeit, ein Abonnement zu pausieren. Insbesondere, um zwischenzeitlich andere Abos antesten zu können, sei die Chance dazu gefragt. Ein besserer Überblick der Rechnungen, der mithilfe digitaler Dashboards geboten wird, geht zudem den Kritikpunkt der Intransparenz an.

"Die Kunden finden die Anzahl ihrer Abonnements und die Abrechnungsprozesse zu verwirrend. Die mangelnde Transparenz führt dazu, dass sie viele ihrer Abonnements kündigen, nur um die Kontrolle über ihre Ausgaben wiederzuerlangen", schildert Jonas Suijkerbuijk. "Wir haben festgestellt, dass ein einfacher Zugriff auf die Zahlungs- und Rechnungsübersicht die Kundenbindung erheblich stärkt."

Bevorzugte Bezahlmethode von Bedeutung

Ein unterschätzter Faktor, der ein Abonnement oft gar nicht erst zustande kommen lässt, ist die bevorzugte Bezahlmethode. Einer Riverty-Studie nach brechen mehr als 20 Prozent der Menschen zwischen 25 und 35 Jahren den Registrierungsvorgang ab, wenn sie nicht mit dem präferierten Mittel zahlen können. Suijkerbuijk unterstreicht, dass sich auch dieses verschenkte Potenzial durch die Verwendung einer Rechnungsmanagementsoftware abgreifen lässt, die verschiedene Bezahloptionen zur Verfügung stellt.

Natürlich darf auch der Tech-Trend unserer Zeit nicht fehlen: "Machine Learning und der Einsatz von KI werden zunehmend wichtiger. Der gezielte Einsatz kann klare Wettbewerbsvorteile verschaffen", sagt Jonas Suijkerbuijk. Aus den anonymisierten Daten der Verbraucher ließen sich die nötigen Informationen gewinnen, um Abos individueller an die Kundenbedürfnisse anzupassen.

Der Billogram-Gründer abschließend: "Die Abo-Müdigkeit kann vor allem für traditionelle Anbieter als Chance gesehen werden, ihr bisheriges Kundenerlebnis zu hinterfragen und es an die Verbraucherbedürfnisse anzupassen."

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