Kostspieliges Vergnügen
Zu teuer: Berlusconis Kinder verkaufen einige seiner Luxus-Villen

Eine Million Euro Betriebskosten pro Monat sind den Nachkommen von Silvio Berlusconi zu viel. Nun wollen sie einen Teil der Hinterlassenschaften loswerden.

Das Erbe, das Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi seinen fünf Kindern überlassen hat, ist für diese Segen und Fluch gleichermaßen. Zwar ist das finanzielle Erbe mehr als beachtlich, doch die Unterhaltskosten für die vielen Luxus-Immobilien eine Belastung. Laut italienischen Medien summieren sich diese Kosten auf nicht weniger als eine Million Euro – und das im Monat. Diese finanzielle Herausforderung hat Marina, Pier Silvio, Barbara, Eleonora und Luigi Berlusconi dazu veranlasst, über den Verkauf einiger dieser prächtigen Anwesen nachzudenken - wie der Quotidiano Nazionale berichtet.

Villa Martino: Der Familiensitz

Besonders hervor sticht die Villa Martino in Arcore. Sie gilt als Juwel des Berlusconi-Imperiums gilt und soll im Familienbesitz verbleiben. Erworben im Jahr 1974 für umgerechnet nur 250.000 Euro, diente sie Berlusconi nicht nur als Wohnsitz, sondern auch als politische Bühne und persönlicher Rückzugsort. Die Villa ist umgeben von einem herrschaftlichen Park mit eigenem Mausoleum für die Familie und nahe Freunde.

Villa Certosa: Das Feriendomizil

Während die Villa Martino für ihre historische und emotionale Bedeutung bewahrt wird, steht die Villa Certosa auf Sardinien zum Verkauf. Das Anwesen, bekannt für seine Pracht und die illustren Gäste, darunter Staats- und Regierungschefs wie George W. Bush und Tony Blair und den Schurken Wladimir Putin soll für zwischen 300 und 500 Millionen Euro den Besitzer wechseln. Besonders exzentrisch: Ein Vulkan, der sich künstlich aktivieren lässt.

Villa Grande und Villa Due Palme

Daneben existieren weitere Anwesen: die Villa Grande an der Via Appia Antica in Rom, die Berlusconi einst dem berühmten Regisseur Franco Zeffirelli zur Verfügung stellte, und die Villa Due Palme auf Lampedusa, ein Symbol seiner Solidarität mit den Inselbewohnern während eines Flüchtlingsnotstands. Während einige Villen zum Verkauf stehen, ziehen es andere Erben vor, bestimmte Immobilien zu behalten und so die Verbindung zu ihrem Vater und seinem Erbe zu wahren.

Palazzo Grazioli: Nur gemietet

Der Palazzo Grazioli in Rom, der unter Berlusconi als inoffizieller Regierungssitz diente und für seine prunkvollen Empfänge bekannt war, ist ein weiteres markantes Symbol seiner Ära. Der Palast, nie im Eigentum Berlusconis, sondern lediglich gemietet, wird nun von der Associazione della Stampa Estera in Italia, dem Verein der Auslandspresse, bezogen.

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