Deutscher Startup-Verband: Verena Pausder ist neue Vorsitzende

Der deutsche Startup-Verband wird erstmals von einer Frau angeführt. Das um sie versammelte Expertenteam schreibt sich auf die Fahne, Deutschland neues Leben als Innovationsstandort einzuhauchen.


Verena Pausder folgt auf Christian Miele: Die Unternehmerin, die zu den bekanntesten Gesichtern der hiesigen Gründerszene zählt, ist neue Chefin des deutschen Startup-Verbands. Die Ernennung zur Vorsitzenden erfolgte am Dienstagabend durch die Mitglieder des kurze Zeit vorher neugewählten Vorstands.

„Gemeinsam möchten wir eine neue Ära der technologischen und wirtschaftlichen Erneuerung einleiten", proklamierte Pausder in ihrer Antrittsrede. Ihr zufolge müsse Deutschland „seine vorhandenen Stärken in Forschung und Entwicklung besser nutzen und einfacher kommerzialisieren. Wir stehen uns zu oft selbst im Weg und verspielen dabei unsere Zukunftschancen."

Die 44-jährige forderte „unternehmerischen Aufbruch" und „neuen Schwung", damit Deutschland seine Rolle als Innovator wiederbeleben könne. Dazu wiederum wünschte sie sich mehr Mut und die Bereitschaft, Risiken zu wagen. Es sei hierzulande verlernt worden, „das Unmögliche möglich zu machen", obwohl Startup-Unternehmertum genau dafür eigentlich stehe.

„Scheitern ist hier keine Option"

Apropos Wagnis: Die Unternehmerin, Investorin & Co-Gründerin des FC Viktoria Berlin verspricht sich eine nachhaltige Stärkung deutscher Startups durch mehr aktiviertes Kapital, wobei sie insbesondere Deep-Tech-Gründungen und größere Finanzierungsrunden im Sinn hat. Pausder dazu: „Wir müssen mehr Wagniskapital in Deutschland und Europa mobilisieren, um als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Kapital ist da, es muss aber auch zukunftsorientiert investiert werden."

Sie warnt, dass Scheitern hier schlichtweg keine Option sei, da die Wertschöpfungsketten in diesem Fall künftig einen Bogen um Europa machen würden. Für Deutschland als ressourcenarmes Gebiet würde eine schwindende Relevanz als Innovationsstandort dabei besonders schwer ins Gewicht fallen.

Ein Team und seine Ziele

Um „die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land aus der Startup-Szene heraus voranzubringen", versammelt Verena Pausder ein vielseitig besetztes und gut vernetztes „All-Start-Team" um sich. Dazu gehören: Nicole Büttner (Founder und CEO von Merantix Momentum), Jochen Engert (Co-Founder und Vice Chairman von Flix), Kati Ernst (Co-Founder und Co-CEO von Ooia), die Growth Investorin Zoé Fabian, Hélène Huby (Mitbegründerin und CEO von The Exploration Company), Benedict Kurz (CEO und Gründer von Knowunity), Magdalena Oehl (Founder und Geschäftsführerin von TalentRocket), Sebastian Pollok (Founding Partner des Visionaries Club) sowie Helmut Schönenberger, seines Zeichens Co-Founder und CEO von UnternehmerTUM.

Gemeinsam und unter Pausders erfahrener Führung will das Team „Deutschland zum gründungsfreundlichsten Standort in Europa" machen. Ein erleichterter Zugang für aussichtsreiche Talente aus dem Ausland, ein verbesserter Transfer aus der Forschungslandschaft, die Stärkung des Impact-Entrepreneurship oder auch die bereits angerissene Kapitalaktivierung gehören zu den Ansätzen und Maßnahmen, die der deutsche Startup-Verband in Zukunft vorantreiben wird.

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