Austrian Airlines darf nicht mehr mit CO²-neutralen Flug werben

Einen besonders dreisten Fall von Konsumententäuschung hat sich die österreichische Fluglinie Austrian Airlines (AUA) geleistet. „CO²-neutral zur Biennale fliegen – für uns keine Kunst“ mit diesem Slogan hatte die AUA für einen Aufpreis bei Flugtickets geworden. geworben. Die Idee dahinter: Für den Zuschlag werde nachhaltiger Treibstoff aus Pflanzenöl gekauft. Ein Fall von illegaler Konsumententäuschung, wie der Verein für Konsumentenschutz (VKI) moniert.

„Nachhaltiger Flugkraftstoff kann derzeit nur zu einem sehr untergeordneten Anteil herkömmlichen Kerosin beigemengt werden, maximal sind es fünf Prozent“, sagt Barbara Bauer vom VKI. Bei der AUA betrage der Anteil 0,4 Prozent und dieser Kraftstoff komme außerdem auf einen anderen Flug zum Einsatz. „Selbst wenn alle Verbraucher des Flugs diese Nachhaltigkeitsoption gewählt hätten, wäre nicht sichergestellt, dass der Flug irgendeinen Anteil an nachhaltigem Kraftstoff enthält“, so Bauer in den Nachrichten des Radiosenders Ö1. Das Landesgericht Korneuburg hat dem Verein in einer Klage nun rechtgegeben. AUA darf damit nicht mehr werben. Eine Sprecherin der Fluglinie argumentierte den Fall mit der Begründung, dass es ihnen darum ginge, dass ein „Umwelteffekt“ entsteht.

EU: Green Claims Richtlinie gegen irreführende Werbungen

Generell nimmt der Wildwuchs an Werbe-Maßnahmen, die eine angebliche oder tatsächliche Umweltfreundlichkeit eines Produktes oder einer Dienstleistung hervorstreichen, mitunter bizarre Ausmaße an. Einer Studie der EU-Kommission von 2020 zufolge wurden über 53 Prozent der geprüften Umweltaussagen als vage, unfundiert oder irreführend beurteilt. Im März 2023 präsentierte die EU einen Richtlinien-Entwurf über umweltbezogene Angaben. Ziel der sogenannten Green Claims Richtlinie ist es, Verbraucher und Unternehmen von Greenwashing zu schützen.