Frauen investieren nachhaltig

80 Prozent erwarten, dass  nachhaltige Anlagen traditionelle übertreffen oder zumindest erreichen.


Bei der Verwaltung ihres Vermögens sind Frauen am stärksten davon motiviert, dieses an die nächste Generation weiterzugeben und ihren Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigeren Welt zu leisten, ohne Kompromisse bei der finanziellen Performance einzugehen. Das ergibt eine Online-Befragung der Schweizer Bankengruppe Lombard Odier zum Thema "Frauen und Investment" im ersten Quartal 2023 unter 190 Kundinnen und Geschäftspartnerinnen in der Westschweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg mit einem investierten Vermögen von mindestens 1 Mio. Schweizer Franken.

Klare Vorstellungen bei Finanzen

Die weiblichen Anlegerinnen sprechen sich stark für nachhaltige Anlagen aus: 80 Prozent erwarten, dass diese die Performance traditioneller Anlagen übertreffen oder erreichen. Thematisch interessieren sie sich speziell für verantwortungsvollen Konsum und Recycling. Die Befragten möchten in die Verwaltung ihres Vermögens einbezogen werden, Zugang zu Details und den Kontext von Anlage-Entscheidungen verstehen.

Mehr als die Hälfte der Befragten äußerten, Erbschaftsfragen in der Familie offen angesprochen zu haben. Über das Portfolio-Management hinaus zeigt die Umfrage als Erwartungen der Frauen an ihre Bank, dass diese nachhaltige, innovative Anlagevorschläge macht, einen ganzheitlichen Ansatz zur Verwaltung des Vermögens verfolgt und sie neben wichtigen Informationen über die Finanzmärkte auch Ratschläge für die Strukturierung ihres Vermögens erhalten. Knapp über 30 Prozent glauben, dass nachhaltige Anlagen über einen Zeitraum von fünf Jahren besser abschneiden werden als traditionelle Anlagen. 61 Prozent wollen nachhaltigen Anlagen möglichst den Vorzug geben und 80 Prozent meinen, dass nachhaltige Anlagen genauso gut oder besser abschneiden werden wie herkömmliche.

Nachhaltigkeit gilt als rentabel

Konkrete Vorschläge für nachhaltige Investments sind den Kundinnen laut Umfrage weitaus wichtiger als Transparenzfragen oder Wirkungsmessungen. Besonders sind sie an verantwortungsbewusstem Konsum sowie an Recycling und Abfallbehandlung als Anlagethemen interessiert. Der Schutz der Wälder und kohlenstoffarme Transportmittel sind weniger beliebt.

Cécile Friedrich-Vuillemin von Lombard Odier in Paris, erklärt dazu: "Ihr Ziel ist es, nachhaltig zu investieren und einen positiven Einfluss auf die Menschen und die Natur zu haben, in welcher Form auch immer dies zum Ausdruck kommt. Es ist klar, dass es nicht mehr ausreicht, eine Managementstrategie vorzuschlagen, die ausschließlich auf finanziellen Kriterien beruht. Gleichzeitig wäre es ein Fehler zu glauben, dass Frauen bereit sind, auf Leistung zu verzichten, wie unsere Umfrage zeigt. Unsere Befragten sind der Meinung, dass nachhaltige Entscheidungen auch langfristig rentabel sein werden."

Mangelnde Kompetenz

Die Mehrheit der Befragten überprüft die Wertentwicklung ihres Portfolios vierteljährlich (40 Prozent) oder monatlich (30 Prozent). Ein Drittel gibt an, einen Vermögensverwaltungsauftrag zu haben, ein Viertel verwaltet seine Anlagen selbständig und ein ähnlicher Anteil nimmt Dienste eines Beraters in Anspruch. Lombard Oder hält auch fest, dass der Eindruck mangelnder Legitimität oder Kompetenz besteht: 20 Prozent der Befragten gaben dies als größte Hindernis für eine stärkere Beteiligung an der Verwaltung ihres Geldes an. Ein Hinweis darauf, dass Bankberater mehr Finanzwissen anbieten müssten. Tendenziell agieren Frauen bei Anlage-Entscheidungen allerdings auch weniger leichtsinnig als Männer, wie pressetext berichtete.

www.lombardodier.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV