Yale-Wissenschaftler locken gefährliche Tsetse-Fliegen in die Falle

Das Insekt, das die Schlafkrankheit überträgt, wird mit arteigenem Botenstoff ausgeschalten.

Mit einer neu entdeckten Waffe gehen Forscher der Yale University auf Tsetsefliegen-Jagd. Das Insekt überträgt die afrikanische Schlafkrankheit, wenn es Menschen sticht, um deren Blut zu saugen. Die Infektion kann tödlich enden, wenn das Herz angegriffen wird, und darüber hinaus das Gehirn schädigen. Sie tritt gemäß ihres Namens vor allem in Afrika auf und befällt auch Nutztiere mit manchmal tödlichem Ausgang.

Pheromon als Schlüssel

"Unser Immunsystem hat es schwer, Trypanosomen – die von den Fliegen übertragen werden und die Krankheit auslösen – zu bekämpfen. Auch sind die meisten Präparate, die wir haben, um die Tsetse-Fliegen zu töten, giftig", sagt Yale-Evolutionsbiologe.

Carlson und sein Team haben ein Pheromon entdeckt, einen Botenstoff, der der biochemischen Kommunikation zwischen den Insekten dient. Er wird von den Fliegen aus größeren Entfernungen wahrgenommen und lockt sie an. Wenn sie sich in großen Mengen versammelt haben, lassen sie sich mit geeigneten Fallen einfangen, um sie zu vernichten.

Auch in gemäßigten Zonen

Da der Klimawandel die Gebiete erweitern wird, in denen Tsetsefliegen überleben können, erwarten Experten, dass in den kommenden Jahren mehr Menschen und Tiere von diesen Krankheiten betroffen sein werden – auch in den als gemäßigt geltenden Zonen.

Um Pheromone zu identifizieren, die sich zum Anlocken eignen, hat das Team Tsetsefliegen der Art G. morsitans in eine Flüssigkeit gelegt, um alle Chemikalien aus ihnen herauszulösen, die sie möglicherweise als Botenstoffe nutzen und emittieren. Dann verdampften die Experten die Extrakte und schickten sie durch ein Massenspektrometer, das die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ermittelt. Die Wissenschaftler konnten somit mehrere bisher unbekannte Chemikalien identifizieren, auf die Tsetsefliegen reagieren. Insbesondere eine Chemikalie namens Methylpalmitoleat zog die Fliegen an wie Licht die Motten.

www.yale.edu

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