Erster Roboter-Anwalt könnte zukünftig Mandant:innen vor Gericht vertreten

Künstliche Intelligenz soll dafür sorgen, dass ein Prozess wegen eines Strafzetteles fallengelassen wird.


Die Digitalisierung schreitet massiv voran: Chatbots, digitale Ärzte und nun sogar Roboter-Anwälte. Auch wenn es sehr futuristisch klingt, könnte in manchen Bereichen eine Maschine den Menschen ersetzen. Wie CBS berichtet, nutzt das Unternehmen "Dontpay" eine Künstliche Intelligenz (KI), um Menschen dabei zu helfen Rückerstattungen zu erhalten, Rechnungen zu senken oder Parktickets anzufechten. Bisher liefen diese Prozesse allerdings online und mithilfe eines Chatbots ab. Dieser übernahm weitestgehend die Kommunikation – das System soll nun aber auch in Präsenz vor Gericht funktionieren.

Wie das Onlinemedium weiter berichtet, arbeitet die KI auf einem Smartphone im Gerichtssaal und hört so die Argumentation der Anwesenden. Basierend darauf sollen die Antworten für die Mandant:innen formuliert und per Headset in Echtzeit mitgeteilt werden. Auf diese Weise können sich die Angeklagten bestmöglich verteidigen.

Legal oder nicht?

Allerdings steht hier die Frage nach der Legalität im Raum. Tatsächlich erlauben einige Gerichte den Angeklagten das Tragen von Hörgeräten, von denen wiederum einige Versionen bluetoothfähig sind. In diesem Fall wäre der Einsatz der KI und der Technologie hinter "Donotpay" legal.

Im Hinblick auf den Einsatz eines KI-Anwalts innerhalb amerikanischer Gerichtssäle dürfte allerdings ein gewisses Maß an Unklarheit herrschen. Während einige Staaten den Einsatz des "Roboter-Anwalts" erlauben würden, sofern alle Parteien zustimmen, würden andere die Nutzung der KI zur Gänze verbieten. 

Ein weiter Weg

Sollte dennoch in absehbarer Zeit ein Roboter-Anwalt zum Einsatz kommen und den Fall verlieren, übernimmt das Unternehmen alle Bußgelder, erklärte CEO Joshua Browder gegenüber CBS. Wann und wo genau der Pionierprozess stattfinden wird, ist allerdings nicht bekannt. Das Ziel des CEO ist es, auch jenen eine Rechtsvertretung zu ermöglichen, die sich diese nicht leisten können. Da die Frage eines maschinellen Anwalts im Gerichtssaal derzeit noch ungeklärt ist, könnte es noch eine Weile dauern bis die Vision des Tech-Unternehmen tatsächlich Wirklichkeit wird.

www.donotpay.com

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