Künstler lebte jahrelang unbemerkt in Einkaufszentrum

Nach Ladenschluss in einem Einkaufszentrum übernachten und auf Entdeckungstour gehen, diesen Traum hatten bestimmt schon viele. Vor vier Jahren machte Michael Townsend diesen Traum in gewisser Weise zur Realität. Tatsächlich war seine Wohnung so gut versteckt, dass er Sanierungen plante.

Wie die britische Boulevardzeitung Daily Mirror berichtet, wollte der Künstler einen Holzfußboden einbauen und die illegale Wohnung durch ein zweites Schlafzimmer sowie eine Küche erweitern. Aber wie ist es zu der außergewöhnlichen Unterkunft gekommen?

Not macht erfinderisch

Townsend gab an den ungenutzten Raum unter dem Einkaufszentrum "Providence Place" im US-Bundesstaat Rhode Island bei einem Spaziergang entdeckt zuhaben. Aufgrund von Sanierungsarbeiten musste er aus seiner ursprünglichen Wohnung ausziehen, nutzte die Gunst der Stunde und bezog seine neue Bleibe. Allerdings räumt er ein, dass sein Plan wohl aus dem Ruder gelaufen ist.

Kurz darauf war die ungefähr 70 Quadratmeter große "Wohnung" mit einem Sofa und einer PlayStation ausgestattet. Hier fanden nicht nur Michael, sondern auch seine Freunde eine Unterkunft. Laut NBC News bauten die Bewohner eine Mauer aus Betonblöcken, um sich notfalls verstecken zu können. Der einzige Wehrmutstropfen: die improvisierte Wohnung hatte allerdings kein Fließwasser. Um die Toilette benutzen zu können oder um sich zu duschen, mussten die Männer das Einkaufszentrum betreten. Die "Wohnung" wurde laut Townsend auch für Einbrecher zu einem leichten Ziel, sagte er gegenüber NBC.

Von Reue keine Spur 

Michael Townsend erklärte weiters, dass seine Freunde und er in den vergangenen vier Jahren "relativ" ruhig dort gewohnt hätten. Allerdings wurde die Bleibe schließlich von den Sicherheitskräften entdeckt. Auf seiner Webseite schreibt der Künstler rückblickend: "Das Appartement in der Mall war nie als Kunstwerk gedacht, es war ein Zuhause, eine Flucht und eine Oase abseits einer wichtigen Aufgabe, die mein Leben zu dieser Zeit in Anspruch nahm", meinte er. Weiters bedankte er sich für diese großartige Zeit. Bleibt abzuwarten, wie wohl die nächste Unterkunft des Künstlers aussehen wird.

www.providenceplace.com