Ronald statt Donald: Das ist der Mann, der sowohl Trump als auch den Demokraten gefährlich werden könnte

| Alexander Schöpf 
| 09.11.2022

Floridas Gouverneur Ron DeSantis räumte bei den US-Midterms ab – Der Ex-Präsident droht ihm indes mit Enthüllungen, sollte er in das Rennen für die Präsidentschaftskandidatur gehen.

Auch wenn noch nicht alle Endergebnisse feststehen, scheint eines klar: Die "rote Welle" – also ein erdrutschartiger Sieg der Republikaner – ist bei den sogenannten Midterms in den USA ausgeblieben. Die Demokraten schlagen sich deutlich besser als es die Wahlumfragen hätten vermuten lassen und die von Donald Trump unterstützten Kandidat:innen der Republikaner haben durchwegs enttäuscht.

Dennoch kommt wohl größte Gewinner des Wahlabends aus den Reihen der Republikaner: Ronald Dion "Ron" DeSantis. Der Gouverneur von Florida wurde mit einem starken Ergebnis in seinem Amt bestätigt und schickt sich nicht nur an, den Demokraten Kopfzerbrechen zu bereiten, sondern auch Donald Trump die Show zu stellen. Dem 44-Jährige werden nämlich gute Chancen eingeräumt der nächste US-Präsidentschaftskandidat der Grand Old Party, wie die Republikanische Partei auch genannt wird, zu werden.

"Trump mit Hirn"

Das wiederum schmeckt Trump überhaupt nicht. Der Ex-Präsident hat für 15. November eine große Erklärung angekündigt und Beobachter gehen davon aus, dass der 76-Jährige an diesem Tag seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 bekannt geben wird. Und sollte sich auch DeSantis dazu entscheiden, ins Rennen um das höchste Amt der Vereinigten Staaten zu gehen, dann könnte die Luft für Trump dünn werden.

Beide Politiker gehören zum rechten Flügel der republikanischen Partei. Ron DeSantis wird auch gerne als "Trump mit Hirn" apostrophiert. Er propagiert ähnliche Themen wie Donald Trump – erst kürzlich echauffierte er sich über die angebliche "Indoktrinierung" von Kindern durch die "Verbreitung der Gender-Ideologie" – gilt dabei aber als deutliche weniger exzentrisch. Kritiker werfen dem Gouverneur von Florida vor homophob und populistisch zu sein und mit seiner COVID-Politik für zahlreiche Tote gesorgt zu haben.

Unverhohlene Drohungen

Ob DeSantis tatsächlich ins Präsidentschaftsrennen einsteigt ist noch unklar, auch wenn die Zustimmung für ihn parteiintern immer größer wird. Vor vier Jahren, als er das erste Mal für den Gouverneursposten in Florida kandidierte, galt er noch als Liebling von Trump. Der damalige Präsident war voll des Lobes für die republikanische Nachwuchshoffnung und nannte ihn eine "brillante junge Führungspersönlichkeit".

Doch heute ist das alles nur noch Schnee von gestern. Trump hat schon am Dienstag, noch vor die Midterms geschlagen waren, die ersten schweren Geschütze aufgefahren. "Wenn er antritt, könnte das für ihn sehr schmerzhaft ausgehen. Ich denke, er würde einen Fehler machen. Ich denke nicht, dass es gut für die Partei wäre", so der Ex-Präsident gegenüber Fox News Digital. Er wisse "mehr über ihn als jeder andere, mit Ausnahme seiner Frau" und könne über den republikanischen Shooting-Star "Dinge erzählen, die nicht besonders schmeichelhaft sind". Die parteiinterne Kür des nächsten republikanischen Präsidentschaftskandidaten schickt sich an, richtig tief zu werden.

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