Es hat sich ausgematcht: Megaflaute bei Tinder

| Natalie Oberhollenzer 
| 05.10.2022

Warum die weltgrößte Dating-App in einer nicht enden wollenden wirtschaftlichen Talsohle steckt.

Seit zehn Jahren gibt es die Dating-App Tinder nun schon. Mit ihrem Swipe-Prinzip ist sie in Windeseile zur weltgrößten Anwendung dieser Art avanciert. Über 530 Millionen Mal wurde Tinder heruntergeladen. kaum vorstellbar, welche Geschichten aus den unzähligen Matches entstanden sind. Flirts, Liebeleien, ernste Sachen, On-Off-Geschichten, Liebeskummer – das ganze Programm.

Doch nun herrscht plötzlich Flaute. Seit gut einem Jahr stagniert das Geschäft. Die Zahl der Downloads und der aktiven Nutzer tritt auf der Stelle, In-App-Käufe und Abos werden weniger. Umsätze und Erträge gehen zurück. Der Aktienkurs der Tinder-Mutter Match Group (OKCupid, Hinge, Plenty of Fish) rasselt immer tiefer in den Keller. Was ist da los?

Die Ursachen der Misere

Bernhard Kim wurde im Mai dieses Jahres zum CEO von Match Group berufen. Er soll es wieder richten. Im August zog er erste Konsequenzen und entließ die erst ein Jahr waltende Tinder-Chefin Renate Nyborg. Sie hatte den Turnaround nicht geschafft, nun übernimmt Kim selbst. Die Ursachen der Misere sind zahlreich:

  • Die Gen Z mag Tinder nicht mehr. Sie sucht sich Date-Partner lieber auf alternativen Plattformen wie Bumble aus, während Tinder zunehmend zur Plattform für ältere Semester wird.
  • Der schlechte Ruf sitzt Tinder im Nacken. Es gehe nur um oberflächliches Aussortieren von Leuten, so die Kritik. Speziell Frauen haben nicht immer gute Erfahrungen mit der App gemacht, etwas längerfristiges finde sich beim Hin- und Herwischen eher nicht.
  • Es hakt in Sachen Innovationen. Neue Features wie die virtuelle Währung Tinder Coins haben nicht geklappt und wurden wieder eingestampft. Auch die hochtrabenden Pläne, im Metaverse völlig neue Dating-Formen zu erschaffen, liegen auf Eis. Unterm Strich ist nicht viel Neues gekommen bei Tinder in den letzten Jahren.

Ein entscheidender Vorteil

Aber: Tinder ist immer noch die größte Dating-App der Welt. Für Kim ist das der entscheidende Vorteil. Denn wer wen kennenlernen will, der geht naturgemäß dorthin, wo sich viele Leute tummeln, erklärt der Vorstandschef dem Manager Magazin.

www.tinder.com

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