Wirtschaft in der Eurozone schwächelt

Schrumpfende Binnen- und Exportnachfrage sowie massive Lieferengpässe belasten viele Unternehmen.

Die Wirtschaftsaussichen der Eurozone sehen weiter alles andere als rosig aus. Insbesondere die schrumpfende Binnen- und Exportnachfrage sowie massive Lieferengpässe – auch infolge des Krieges in der Ukraine – belasten viele Unternehmen. Der aussagekräftige Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft sank um 2,6 Punkte auf nunmehr 49,4 Zähler – erstmals unter 50 seit 2021, so S&P Global im Zuge seiner Juli-Umfrage.

Dienstleistungssektor im Fokus

Besonders gebeutelt ist der Dienstleistungssektor der Eurozone. Hier verlangsamte sich das Wachstum der Umfrage nach unter Tausenden Unternehmen zum dritten Mal in Folge und steht nun auf dem Niveau wie zuletzt im April vergangenen Jahres.

Laut Chris Williamson, Chief Business Economist bei S&P Global Market Intelligence, wird die Wirtschaft im Euroraum im dritten Quartal um 0,1 Prozent schrumpfen. "Auch wenn der Rückgang derzeit noch bescheiden ausfällt, deuten die stark rückläufigen Neuaufträge, sinkende Auftragsbestände und die sich eintrübenden Geschäftsaussichten darauf hin, dass sich der Abwärtstrend im Laufe des Sommers weiter beschleunigen wird."

Sorgenvoller Blick auf Industrie

Dem Analysten bereitet insbesondere der Industriesektor Sorgen. Die schwächer als erwartet ausgefallenen Absatzzahlen führen laut Williamson zu einer noch nie da gewesenen Zunahme der Bestände an Fertigwaren. "Hier dürfte die Produktion wahrscheinlich zurückgefahren werden müssen, da sich viele Unternehmen an die schwächere Nachfrage anpassen."

Das Barometer ist in Deutschland um 3,3 auf 48 Punkte gesunken, so S&P Global. "Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im Juli erstmals seit Dezember wieder Wachstumseinbußen und schrumpfte so stark wie zuletzt vor über zwei Jahren", heißt es. Gründe hierfür sind die rückläufige Binnen- und Exportnachfrage, Lieferengpässe und Kaufzurückhaltung von Kunden. (pte)

www.spglobal.com

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