Energiearmut und Ungleichheit
Studie: Dreimal mehr Strom für Klimaanlagen bis 2050

| pte 
| 23.07.2025

Ohne entschlossenes Gegensteuern drohen laut ifo Institut mehr Energiearmut und Ungleichheit. Die Studienautoren mahnen zu Lösungen, mit denen sich mehr Energie bereitstellen lässt, die Energieeffizienz fördern, Städte kühlen und Verhaltensänderungen anstoßen.

"Ohne entschlossenes politisches Handeln könnte die weltweite Energienachfrage für Klimaanlagen bis 2050 um das Dreifache ansteigen." Zu dem Schluss kommt ifo-Forscher Filippo Pavanello und mahnt für Lösungen, mit denen sich mehr Energie bereitstellen lässt, die Energieeffizienz fördern, kühlere Städte schaffen und Verhaltensänderungen anstoßen.

Vier Milliarden Menschen betroffen

Während derzeit nur 27 Prozent der Haushalte über eine Klimaanlage verfügen, könnte dieser Anteil bis 2050 auf 55 Prozent steigen, so die Berechnungen. Allerdings ungleich verteilt: In Afrika werde beispielsweise erwartet, dass bis Mitte des Jahrhunderts weniger als 15 Prozent der Haushalte Zugang zu Kühlsystemen haben werden.

In dem Szenario wären weltweit fast vier Milliarden Menschen extremen Hitzebedingungen ohne Zugang zu mechanischer Kühlung ausgesetzt. Zudem müssten einkommensschwache Haushalte deutlich mehr für Kühlung ausgeben (bis zu acht Prozent ihres Einkommens) als wohlhabendere Haushalte (0,2 bis 2,5 Prozent), was Energiearmut und Ungleichheit fördert.

Erneuerbare, Speicher, Mäßigung

Pavanello fordert daher den Ausbau erneuerbarer Energien und Speicherkapazitäten, energieeffiziente Technologien, die Unterstützung der Stadtplanung für kühlere Städte sowie die Förderung von Verhaltensänderungen wie gemäßigte Thermostateinstellungen. Schon jetzt seien Klimaanlagen einer der stärksten Treiber des weltweiten Strombedarfs.

"Die Sicherstellung eines nachhaltigen und gerechten Zugangs zu gekühlten oder hitzebeständigen Wohnräumen muss aus moralischen, gesundheitlichen und sozialen Gründen zur globalen politischen Priorität werden. Die Temperaturen in unseren Städten steigen, ebenso wie die Zahl der Toten während intensiver Hitzewellen", so Pavanello abschließend.

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