Kampagne von Jung von Matt Sports
Geplant polarisierend: Das Auswärtstrikot des DFB

| Redaktion 
| 19.03.2024

Das pink-violette Auswärtstrikot, mit dem die deutsche Fußballnationalmannschaft künftig aufläuft, spaltet die Fans des Volkssports seit Tagen. Überrascht ist von der mitunter geäußerten Ablehnung niemand – die Sport-Division von Jung von Matt und Adidas haben dementsprechend schon einmal etwas vorbereitet.

Ausnahmen bestätigen die Regel, aber: Bekommt eine Fußballmannschaft neue Trikots, handelt es sich bei der Heimvariante meist um eine vorsichtige Modifikation eines bewährten Designs mit gewohnter Farbgebung. Etwas mehr kreativen Spielraum gewähren die verantwortlichen Entscheider eher beim Auswärtstrikot – und je nach Ansicht hat der Deutsche Fußallbund (DFB) mit der neuen Zweit-Arbeitskleidung der Nationalmannschaft entweder einen stilsicheren Volltreffer oder ein peinliches Eigentor erzielt.

Während das Heimtrikot auf klassisches Schwarz-Weiß mit etwas Schwarz-Rot-Gold auf den Schultern setzt, fällt das pink-violette Auswärtsmodell entschieden aus der Reihe. Damit findet es durchaus Befürworter, die sich etwa am zeitgemäß anmutenden Look, der stilistischen Abwechslung oder dem Mut zum Auflösen gängiger Pink-Assoziationen erfreuen.

Dennoch stößt das Design längst nicht nur auf Zuspruch: "Wenn man Pink trägt, dann streichelt man zärtlich seinen Gegenspieler und teilt keine Tritte aus", befand der führende Bild-Philosoph Franz Josef Wagner kürzlich in seiner Post an die "Barbie-Mannschaft". Auch in sozialen Medien ist der Einwand, dass die Farbgebung in keiner Weise Bedrohlichkeit oder Erhabenheit vermittle, häufiger zu lesen. Manche meinen, das Trikot entspreche dem derzeitigen Zustand der Nationalelf.

Jung von Matt Sports und Adidas kontern präventiv

Offenbar waren die negativen Reaktionen derart absehbar, dass Adidas und Jung von Matt Sports als zuständige Agentur bereits im Vorfeld einen Clip produziert haben, in dem sich Fans und Fußballer zur Kritik äußern.

Dem Vorwurf, dass es sich um "ein Fashion-Piece" handele, stellt Model Lena Gercke zum Beispiel gegenüber, dass es eher ein Fashion-Statement sei. Thomas Müller zieht Rudi Völler hinzu, um die Legenden-Tauglichkeit des Trikots zu verdeutlichen – eine Szene, die angesichts der Wagner-Feststellung, dass Beckenbauer "niemals Pink getragen" hätte, regelrecht prophetisch anmutet.

Der häufig hämisch gestellten Frage, ob "das ein Frauentrikot" darstellen soll, entgegnet Nationalspielerin Jule Brand ein "Ich weiß nicht. Sieht für mich noch nicht nach acht EM-Titeln aus". Dass das neue Shirt "so ein TikTok-Ding" ist, wird wiederum unumwunden bejaht.

Mehr Aufschluss zu den Hintergedanken des Designs gibt die Videobeschreibung: "Im krassen Gegensatz zum traditionellen Heimtrikot ist das neue Auswärtstrikot ein mutiges Statement, das die Lebendigkeit und Vielfalt des modernen Deutschlands widerspiegelt. Das markante Rautenmuster ist eine Hommage an den majestätischen Adler; ein Symbol, das tief im deutschen Erbe verwurzelt ist und gleichzeitig den aufstrebenden Geist der neuen Generation von Fußballfans symbolisiert."

Im Übrigen ist "A Fashion Piece?" keineswegs der einzige Spot, den Jung von Matt Sports und Adidas im Zuge der neuen Arbeitsgarnitur der Nationalmannschaft produziert haben: "Typisch Deutsch" geht nicht nur direkt auf das klassisch gehaltene Home Kit, sondern auch auf die Frage ein, was hinter diesen zwei Worten heutzutage eigentlich steckt.

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