Equal Pay Day 2024
Gender Pay Gap bleibt bei 18% - Frauen arbeiten bis zum 6. März "umsonst"

Heute, am Equal Pay Day 2024, rückt die Gender Pay Gap, die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern, erneut in den Fokus. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) für das Jahr 2023 zeigen, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt pro Stunde 18 % weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

Statistisch betrachtet arbeiten Frauen bis zum 6. März im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen ohne Entlohnung – das entspricht ganzen 66 Tagen. Der Bruttostundenverdienst beläuft sich dabei auf 20,84 Euro für Frauen im Vergleich zu 25,30 Euro bei Männern.

Gender Pay Gap in 2023: Beharrliche Ungleichheit

Im Jahr 2023 verdienten Frauen in Deutschland im Durchschnitt 18% weniger pro Stunde als Männer, so das Statistische Bundesamt (Destatis). Diese Lücke hat sich seit 2020 nicht verringert und bleibt besonders in Westdeutschland bei 19%, während sie in Ostdeutschland bei 7% liegt. Selbst bei 30-Jährigen besteht ein 8%iger unbereinigter Gender Pay Gap, der sich später dramatisch auf 27% für Beschäftigte zwischen 57 und 61 Jahren erhöht.

Die tiefergehende Analyse zeigt, dass 64% der Verdienstlücke durch Unterschiede in Branchen und Teilzeitarbeit erklärbar sind. Der bereinigte Gender Pay Gap, der vergleichbare Qualifikationen berücksichtigt, beträgt dennoch 6%. Diese Diskrepanz weist darauf hin, dass trotz Fortschritten und staatlicher Maßnahmen eine erhebliche Ungleichheit besteht, die nicht allein durch objektive Faktoren erklärt werden kann.

Equal Pay Day 2024: Frauenarbeit und Unsicherheiten

Der 6. März symbolisiert nicht nur den Equal Pay Day, sondern auch die Unsicherheiten und Herausforderungen, denen Frauen bei der Entlohnung ihrer Arbeit gegenüberstehen. Die Verschiebung des Datums von 7. auf den 6. März im Vergleich zum Vorjahr resultiert aus einem Schaltjahr, nicht aus einer Verbesserung der Einkommenssituation von Frauen. Dies wirft Fragen über die Umsetzung und Wirksamkeit gesetzlicher Maßnahmen zur Gleichstellung auf.

Frauen und Gehaltsverhandlungen: Zögerlichkeit und Ängste

Laut dem "Work Needs Women Report" von Indeed und YouGov empfinden 57% der deutschen Frauen ihre Bezahlung als unfair. Alarmierenderweise glauben nur 13%, dass der Gender Pay Gap in naher Zukunft überwunden wird. Die Mehrheit, nämlich 53%, geht davon aus, dass es noch über 50 Jahre dauern wird, bis Männer und Frauen gleichberechtigt entlohnt werden, was einen erheblichen Mangel an Optimismus widerspiegelt. Trotz Unzufriedenheit mit der Bezahlung haben 45% der deutschen Frauen noch nie eine Gehaltserhöhung gefordert, so die Indeed-Umfrage. Angst und Zurückhaltung werden von 29% genannt, während nur 23% das Streben nach einer Beförderung als positive Erfahrung empfinden, was die Herausforderungen zeigt, mit denen Frauen bei der Ansprache von Lohnunterschieden und dem Vorankommen in ihrer Karriere konfrontiert sind.

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