IKEA kennt keine Krise

| Alexander Schöpf 
| 08.11.2022

Die schwedische Einrichtungskette beendet das aktuelle Geschäftsjahr mit einem deutlichen Umsatzplus.

IKEA Deutschland zeigt sich von der allgemein herrschenden Krisenstimmung unbeeindruckt: Das schloss das Geschäftsjahr 2022 (1. September 2021 bis 31. August 2022) mit einem Gesamtumsatz von 5,7 Milliarden Euro ab, was einem Wachstum um 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Online-Anteil am Einzelhandelsumsatz ohne Food lag bei 24,5 Prozent (Vorjahr: 35,1 Prozent) und betrug 1,3 Milliarden Euro (minus 25,5 Prozent). Der Rückgang ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass im Geschäftsjahr 22 die IKEA-Einrichtungshäuser durchgängig geöffnet waren, wohingegen im Geschäftsjahr 21 ein fünfmonatiger Lockdown stattfand.

Die Störung der weltweiten Lieferketten, der Krieg in der Ukraine, die Inflation und nicht zuletzt die Pandemie stellten die Einrichtungskette aber dennoch vor Herausforderungen. All dies führte dazu, dass IKEA weltweit und auch in Deutschland seine Preise während des Geschäftsjahres anpassen musste. "Inzwischen liegt unser Augenmerk wieder klar auf dem Thema Erschwinglichkeit: Wir sind dafür bekannt, das beste Preis-Leistungsverhältnis zu bieten. Diese Position wollen wir weiter stärken - auch unter schwierigen Rahmenbedingungen", so Walter Kadnar, seit 1. Oktober Geschäftsführer und CSO (Chief Sustainability Officer) von IKEA Deutschland.

Trend zurück zur "Vor-Corona"-Normalität

Im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigte sich ein Trend zurück zur "Vor-Corona"-Normalität: Die Besucherzahl in den 54 deutschen Einrichtungshäusern lag mit rund 73,7 Millionen um fast 40 Prozent höher als im vergangenen Jahr, allerdings niedriger als vor der Pandemie. Im Vergleich dazu sank die Zahl der Online-Besucher:innen um 27,6 Prozent auf 302,1 Millionen. 38,5 Millionen Kund:innen kauften im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem der 54 IKEA-Einrichtungshäuser ein (+20,9 Prozent).

Auf IKEA.de kauften 5,3 Millionen Menschen ein. Der Durchschnittsbon im stationären Handel stieg um 2,5 Prozent auf 104,12 Euro. Der online erzielte Durchschnittsbon lag bei 243,64 Euro und damit rund 30 Prozent höher als im Vorjahr. Zum Stichtag 31. August beschäftigte IKEA Deutschland 19.271 Mitarbeiter*innen. Deutschland ist nach wie vor der größte Markt des Konzerns, gefolgt von den USA, Frankreich und Großbritannien.

Österreicher löste Dänen ab

Seit dem 1. Oktober ist Walter Kadnar neuer Geschäftsführer und CSO von IKEA Deutschland. Der Österreicher löste den Dänen Dennis Balslev ab, der fünf Jahre lang die Geschäfte der größten IKEA-Retail-Landesorganisation geleitet hatte. Zuletzt war Kadnar in gleicher Funktion für IKEA Frankreich tätig, davor für IKEA Polen und IKEA Russland.

Im laufenden Geschäftsjahr 23 will er den Schwerpunkt auf nachhaltiges Wachstum, ein nahtloses Einkaufserlebnis, hohe Kundenzufriedenheit und ein gerade in herausfordernden Zeiten relevantes und erschwingliches Angebot legen. Gleichzeitig hat er sich zum Ziel gesetzt, die Positionierung von IKEA Deutschland als werteorientiertes Unternehmen, das sich um Menschen und die Umwelt kümmert, weiter vorantreiben.

"Wir haben ehrgeizige wirtschaftliche Ziele, die wir nur in Einklang mit unseren Nachhaltigkeitszielen erreichen können. Klimapositiv und zirkulär zu werden, ist für uns nicht verhandelbar. Mit verschiedenen Initiativen wie zum Beispiel der Entscheidung, im IKEA Food-Bereich pflanzliche Alternativen grundsätzlich günstiger anzubieten als fleischhaltige, oder unsere Einrichtungshäuser konsequent auf Heizen und Kühlen mit 100 Prozent erneuerbarer Energie umzurüsten, arbeiten wir darauf hin", so Kadnar.

www.ikea.de

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