Einer Ihrer Mitarbeiter will das Unternehmen überraschend verlassen. Beim Gespräch begründet er nicht Begründung warum, dabei würden Sie die Ursachen interessieren. Dass Sie in dieser Situation angemessen und souverän reagieren, ist nicht nur für das Gespräch selbst von Bedeutung. Es ist auch wichtig für Ihren Ruf als Arbeitgeber. Was also ist zu tun?
Zuallererst ist Sachlichkeit das Gebot der Stunde. Oft lösen Kündigungen Stress, Ärger oder sogar Wut aus. Die Gefühle lassen sich eventuell unterdrücken, indem Sie die den Wunsch des Beschäftigten auf Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht persönlich nehmen. Meistens sind ohnehin sachliche Motive der Grund. Nötigen Sie ihm keine Erklärung ab, er ist nicht verpflichtet, Ihnen eine zu geben. Beleidigen oder drohen Sie dem Mitarbeiter nicht. Wenn Sie eine Chance sehen, ihn zum Bleiben zu überreden, dann versuchen Sie es mit handfesten Argumenten (wobei das nur in den seltensten Fällen gut und langfristig funktioniert).
Sollten Sie erfahren, zu welchem neuen Arbeitgeber der Betroffene wechselt, dann reden sie nicht schlecht über das Unternehmen. Damit bringen Sie sich nur selbst in Verruf und sorgen für negative Spannungen.
Folgende Statements zur Kündigung sind in Ordnung:
- "Ich bedaure sehr, dass sie gehen möchten."
- "Ich nehme Ihre Entscheidung zur Kenntnis und wünsche Ihnen alles Gute."
- "Darf ich fragen, warum Sie kündigen möchten?"
- "Steht Ihre Entscheidung endgültig fest?"
Diese Sätze sind zu persönlich. Sie sollten sie tunlichst vermeiden:
- "Das hätte ich nicht erwartet."
- "Das macht mich traurig", bzw. "das wird Ihre Kolleg:innen traurig machen".
- "Warum haben Sie nicht schon früher gesagt, dass Sie unzufrieden sind?"
Die Belegschaft informieren
Zunächst gilt es, die anderen Beschäftigten über den Weggang zu informieren. Je früher und klarer Sie die Info weitergeben, desto weniger Raum haben Flurfunk, Tratsch und Tuscheleien. Wenn Sie das OK der betroffenen Person haben, die Kündigung bekannt zu machen, dann weihen Sie das Team ein. Sachen Sie nichts Negatives über die Person. Sollte es sich um sachliche Kündigungsgründe handeln, dann geben Sie sie bekannt.
Übergabe vorbereiten
Im Anschluss gilt es zu klären, wer die Aufgaben (vorübergehend) übernehmen wird. Welche Aufgaben wichtig und dringlich sind und welche warten können. Welche Abteilungen betroffen wird und wo mit Verzögerungen zu rechnen ist. Schlussendlich sollten Sie sich auch mit einer eventuellen Neuausschreibung der Stelle auseinandersetzen.
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