Rewe verzichtet als erster deutscher Lebensmittelhändler auf Papier-Handzettel

| Alexander Schöpf 
| 27.07.2022

Dadurch sollen jährlich mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO2 und 380 Millionen kWh Energie gespart werden.

Ende einer Handelstradition: Rewe entscheidet sich als erster Lebensmittelhändler in Deutschland für den Ausstieg vom gedruckten Handzettel. Der wöchentlich erscheinende Prospekt über die Angebote in den bundesweit mehr als 3.700 Rewe-Märkten ist eines der ältesten Werbemedien in der Branche und wird an viele Millionen Haushalte in Deutschland verteilt.

Doch damit ist beim zweigrößten deutschen Lebensmittehändler bald Schluss: Zum 1. Juli 2023 wird der Druck und die Verteilung der Prospekte eingestellt, dafür soll die Artikelwerbung "über neue und bekannte Medien erheblich ausgebaut" werden. Der positive Effekt der Maßnahme: Die Umstellung soll laut Rewe mehr als 73.000 Tonnen Papier, 70.000 Tonnen CO2, 1,1 Millionen Tonnen Wasser und 380 Millionen kWh (Kilowattstunden) Energie pro Jahr einsparen.

Beitrag zur Bewältigung von Klima- und Energiekrise

"Rewe hat in der Vergangenheit auf Basis seiner Nachhaltigkeitsstrategie immer wieder Mut bewiesen, Altes hinterfragt und nachhaltigere Alternativen konsequent eingeführt. Insofern war Rewe auch der erste Lebensmittelhändler in Deutschland, der bereits 2008 alle Märkte auf Grünstrom umgestellt hat oder 2016 die Plastiktragetasche aus den Märkten verbannt hat", so Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group. "Nun sind wir mit REWE erneut Branchenvorreiter, der keine Handzettel mehr druckt und verteilt. Dieser Schritt reduziert nicht nur unseren CO2-Fußabdruck massiv, er ist auch ein weiterer Meilenstein im Rahmen unserer Klimaziele - und gleichzeitig in Krisenzeiten ein solidarischer Beitrag, die herausfordernde Versorgungssicherheit bei Energieträgern in unserem Land für die Zukunft zu unterstützen."

Schon seit 2009 berät und begleitet der Naturschutzbund Deutschland (NABU) das Nachhaltigkeitsengagement des Handelsriesen. Auch beim Verzicht auf die Plastiktragetasche im Jahr 2016 war der NABU involviert. "Der NABU ist froh, dass Rewe sich ernsthaft ihrer Verantwortung stellt und mit dem Ausstieg aus dem Handzettel vorangeht. Dies ist eine wichtige Entscheidung zum Wohle der Natur, der hoffentlich viele Wettbewerber im Lebensmitteleinzelhandel folgen werden", kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller den Schritt des Konzerns.

Mehr Digitalisierung

Im Angesicht der Digitalisierung sei der traditionelle Handzettel schon länger auf dem Prüfstand gewesen, teilt Rewe mit. Im Rahmen eines erfolgreich verlaufenden Tests wurde entschieden, dieses energie- und CO2-intensive Medium durch verstärkte Preiskommunikation über digitale Kanäle und Anzeigen in klassischen Medien zu ersetzen. Die gewohnten Sonderangebote der Supermarktkette wird es auch in Zukunft geben – etwa in der Rewe-App oder unter rewe.de/angebote.

"Wir denken um und stellen die Angebotskommunikation für die Zukunft neu auf. Denn wir wollen die Kunden aller Altersklassen moderner und zielgerichteter über diejenigen Medien erreichen, die sie tatsächlich nutzen", erklärt Lionel Souque. "Die erzielten Kosteneinsparungen durch Einstellung des Papier-Handzettels werden in andere Marketingkanäle sowie in ausgewählte Nachhaltigkeitsprojekte wie beispielsweise den NABU Klimafonds re-investiert. Wir freuen uns, dass wir dadurch unseren CO2-Fußbadruck massiv reduzieren werden. Damit leisten wir einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag."

www.rewe.de

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