Dreiste "Sand-Retouren": Wie zwei Kunden Amazon im großen Stil betrogen

Zwei Komplizen bestellten massenhaft elektronische Geräte, schickten mit Sand gefüllte Pakete zurück und kassierten.

Lange ging es gut, doch irgendwann wurde Amazon wegen der hohen Zahl an Retourpaketen auf die Betrüger aufmerksam. Zwei Spanier hatten eine Menge iPhones und andere elektronische Ware auf Amazon bestellt. Die Gauner haben die eingelangten Pakete genau gewogen, ausgepackt und mit genau der Menge Sand gefüllt, bis sie wieder exakt dasselbe Ursprungsgewicht hatten, berichtet ChannelX. Dann schickten sie die Pakete zurück und kassierten das Retourgeld. Die Handys verschacherten sie schließlich in einen eigens gegründeten Shop.

Standardisierte Retouren-Abwicklung machte Masche möglich

Warum Amazon nicht gleich auf den Betrug aufmerksam wurde, liegt an der standardisierten Abwicklung von Retouren. Denn wegen der riesigen Menge an Pakete, die Tag für Tag an den Onlinehändler zurückgeschickt werden, werden diese in der Regel erst einmal nur gewogen. Stimmt das Gewicht mit der Sendung überein, landet das Päckchen in einem Lager. Dort wird es entweder wiederverkauft oder irgendwann vernichtet. Der Kunde erhält derweil sein Geld zurück. Manuell geprüft werden nur vereinzelte, auffällige Pakete.

Somit war es den jungen Spaniern 2019 monatelang möglich, Amazon im großen Stil abzuzocken. Irgendwann fiel dem Unternehmen in seinem Standort in Barcelona die exorbitant hohe Rücksendequote der beiden Kunden auf. Nach der Kontrolle flog der Schwindel auf und die Männer wurden verhaften. Für Amazon entstand ein Schaden von 330.000 Euro. Die Betrüger dürften noch weit mehr Profit mit der Methode gemacht haben. (no)

www.amazon.com

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