Sport Marke Medien 2025
Uli Hoeneß würde "Audi dazu bringen, mehr zu bezahlen"

| Redaktion 
| 01.12.2025

Zum Auftakt seiner erst zweiten Ausgabe durfte der Branchengipfel "Sport Marke Medien" am Montag den bekanntesten Manager der deutschen Fußballgeschichte auf der Bühne begrüßen: Uli Hoeneß, Weltmeister als Spieler und heute Ehrenpräsident des FC Bayern, hat über Personalratschläge von Pep Guardiola, eine mögliche BYD-Offerte und die "wenig berauschende" Rentabilität der Frauenfußballsparte gesprochen.

Wie im Oktober angekündigt wurde am Montag der erste von zwei Veranstaltungstagen auf der "Sport Marke Medien" eingeläutet – ein Branchengipfel, der sich die ISPO München im letzten Jahr erstmals als Kulisse zunutze gemacht hat.

Auch zum zweiten Streich der Veranstalter von der ESB Marketing Netzwerk AG fanden sich prominente Redner und interessiere Zuhörer vor gleichem Hintergrund im Trade Fair Center des Münchner Messegeländes ein.

Unter dem Motto "Alle Player. Alle Perspektiven. Eine Konferenz." gebührte die Aufmerksamkeit der über 1500 Gäste dabei insbesondere einem Mann mit recht kurzer Anreise: Uli Hoeneß, Fußball-Welt- sowie Europameister und heutiger Ehrenpräsident des FC Bayern München.

Hoeneß: Basketball schreibt schwarze Zahlen

Der Stern des Südens ist vor allem für Fußball und zuletzt verstärkt für Basketball bekannt, eine dritte Sportart soll sich Hoeneß zufolge jedoch erst einmal nicht hinzugesellen. Mit Basketball im SAP Garden – der jüngst auch Red Bull beherbergt hat – habe man "erstmals schwarze Zahlen erreicht."

Mit dem Stand seines FCB zeigte sich Hoeneß ebenfalls weitgehend zufrieden und verriet im Gespräch mit Ex-Sky-Chef Carsten Schmidt, dass der ehemalige Bayern-Coach Pep Guardiola den heutigen Trainer Vincent Company ausdrücklich empfohlen und so zu seiner Einstellung beigetragen habe.

Darüber hinaus lobte er die Transferpolitik des Vereins, die junge Talente wie Karl und Bischof hervorgebracht hat.

Uli Hoeneß am Montag in München (Bild: Gabriele Grießenböck)
Uli Hoeneß am Montag in München (Bild: Gabriele Grießenböck)

Angesprochen auf den Sponsoringumsatz von 250 Millionen Euro wurde Hoeneß gefragt, ob der chinesische Autohersteller BYD eine Chance hätte, Audi zu verdrängen. Am Vorbild des DFB würde sich die Manager-Legende dabei offenbar nicht orientieren: "Ich bin da konservativ", gab Hoeneß zu bedenken, "für 20 Millionen mehr würde ich nicht wechseln, sondern Audi dazu bringen, mehr zu bezahlen."

Zur immerwährenden Diskussion um die 50+1 Regel im deutschen Fußball kommentierte er: "HSV, Gladbach oder Köln sind wunderbare Standorte. Wenn die etwas mehr verkaufen könnten, wäre Deutschland international besser aufgestellt."

Stadionkauf schürt Hoffnung

Nicht ganz so positiv blickt Uli Hoeneß auf den bisherigen Aufenthalt von Nationalspieler Florian Wirtz an dessen neuer Wirkungsstätte in Liverpool. Wirtz tue Hoeneß "echt leid", da bereits ein Spiel mit wenig Ballkontakten für ausgesprochen schlechte Kritiken sorge.

Als "weniger berauschend" wird zudem die Rentabilität des FCB-Frauenfußballs bezeichnet. "Versteh´ ich irgendwie nicht", so Hoeneß, der sich angesichts eines in den USA grassierenden Booms fragt, warum "bei uns sind die 2500 Plätze im Nachwuchszentrum nicht mal ausgebucht" sind. Hoffnung auf eine Trendwende legt er in den Kauf des Stadions in Unterhaching.

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