Statistisches Bundesamt
China ist wichtigster Handelspartner – aber ein zunehmend einseitiger

| Redaktion 
| 19.11.2025

Während deutsche Importe aus China kräftig steigen, stürzen die Exporte ab – insbesondere Autos, Maschinen und Elektrogeräte stoßen in der Volksrepublik auf verringertes Interesse. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts verdeutlichen die wachsende Abhängigkeit Deutschlands und das daraus resultierende Risiko für Schlüsselindustrien.

Während sich Microsoft und Apple ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel des zweitwertvollsten Unternehmens der Welt liefern, ist auch die Position als wichtigster Handelspartner unserer Bundesrepublik hart umkämpft. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch berichtet hat, entscheidet China das Duell in diesem Jahr voraussichtlich für sich: Zwischen Januar und September steht ein Außenhandelsumsatz von 185,9 Milliarden Euro zu Buche.

Das übertrifft die 184,7 Milliarden Euro, die für den Außenhandel mit den Vereinigten Staaten von Amerika vermerkt sind, vergleichsweise knapp. Dabei setzt sich die Volksrepublik nur bedingt aus eigener Kraft durch: Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Außenhandelsumsatz um überschaubare 0,6 Prozent – gleichzeitig ging er mit den USA parallel um 3,9 Prozent zurück.

USA bleiben größter Abnehmer deutscher Waren

Ein näherer Blick auf die aktuellen Zahlen führt vor Augen, wie deutlich deutsche Schlüsselindustrien auf dem chinesischen Markt an Boden verlieren: Während die Importe aus China um 8,5 Prozent stiegen, sanken die Exporte nach Peking um 12,3 Prozent. Zwischen Januar und September hat die Volksrepublik Waren im Wert von 61,4 Milliarden Euro aus Deutschland erhalten.

Importe aus den USA sind gleichzeitig um 2,8 Prozent gestiegen und die Exporte "nur" um 7,8 Prozent zurückgegangen. Mit einem Warenwert von diesmal 112,7 Milliarden Euro sind die Vereinigten Staaten seit inzwischen zehn Jahren größter Einkäufer der Bundesrepublik.

Deutschland selbst bezieht die meisten Waren (Wert von 124,5 Milliarden Euro) aus China, ehe sich die Niederlande mit 73,5 Milliarden Euro zwischen die beiden großen Konkurrenten auf den zweiten Platz schieben. Mit 71,9 Milliarden Euro an nach Deutschland gebrachtem Warenwert rangieren die USA jedoch nur knapp hinter unseren westlichen Nachbarn.

Auto-Exporte nach China tief im Minus

In zahlreichen Meldungen kriselnder deutscher Autobauer war in den letzten Monaten von schwachen Absätzen in China zu lesen. Die Destatis-Zahlen untermauern diese Entwicklung in aller Deutlichkeit: Exportiere Kraftfahrzeuge im Wert von 10,9 Milliarden Euro bedeuten ein Minus von 6,1 Milliarden Euro oder 35,9 Prozent gegenüber dem identischen Vorjahreszeitraum.

Parallel wurden PKW im Wert von 22,4 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten verschifft, was einem Rückgang von 3,6 Milliarden Euro oder 13,9 Prozent entspricht. Weitere Angaben aus dem Destatis-Report in kompakter Übersicht:

Exporte

  • Maschinen (China): 12,6 Milliarden Euro (−10,7 Prozent)
  • Elektrische Ausrüstungen (China): 8,3 Milliarden Euro (−13,2 Prozent)
  • Sonstige Fahrzeuge / Flugzeuge (USA): 4,0 Milliarden Euro (−44,3 Prozent)
  • Maschinen (USA): 19,7 Milliarden Euro (−9,5 Prozent)

Importe

  • Elektrische Ausrüstungen (China): 24,2 Milliarden Euro (+14,7 Prozent)
  • Bekleidung (China): 7,1 Milliarden Euro (+20,6 Prozent)
  • Maschinen (China): 10,6 Milliarden Euro (+12,4 Prozent)
  • Sonstige Fahrzeuge / Flugzeuge (USA): 9,3 Milliarden Euro (+25,9 Prozent)
  • Pharmazeutische Erzeugnisse (USA): 11,5 Milliarden Euro (+11,6 Prozent)
  • Metalle (USA): 2,1 Milliarden Euro (+49,4 Prozent)

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