UN-Bericht über Megacitys
Jakarta überholt Tokio als größte Stadt der Welt

| Redaktion 
| 19.11.2025

Indonesiens Hauptstadt Jakarta zählt laut einem aktuellen UN-Bericht nun mehr Einwohner als jede andere Metropole weltweit. Die Megastadt verdrängt Tokio vom Spitzenplatz und symbolisiert den globalen Wandel urbaner Ballungsräume – insbesondere in Asien. Auch der Blick in die Zukunft offenbart: Die Urbanisierung nimmt weiter Fahrt auf.

Der demografische Schwerpunkt der Menschheit verlagert sich zunehmend in urbane Räume – mit tiefgreifenden Folgen für Wirtschaft, Infrastruktur und Klimapolitik. Laut einem neuen Bericht der Vereinten Nationen ist Jakarta mit fast 42 Millionen Einwohner:innen nun die bevölkerungsreichste Stadt der Welt. Asien dominiert das Ranking der Megastädte deutlich.

Warum wächst Jakarta so stark?

Mit einem Bevölkerungszuwachs, der andere Metropolen deutlich übertrifft, hat Jakarta laut dem aktuellen UN-Bericht der Abteilung für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten in New York den ersten Platz eingenommen. Noch vor wenigen Jahren war Tokio führend, nun liegt die japanische Hauptstadt mit rund 33 Millionen Einwohner:innen auf Rang drei, hinter Dhaka (Bangladesch), das fast 40 Millionen Menschen zählt.

Ein Hauptfaktor für das Wachstum Jakartas ist die enorme Binnenmigration: Menschen aus ländlichen Regionen strömen in die Stadt, um wirtschaftliche Chancen zu nutzen. Auch die administrative Definition der "urbanen Region" spielt eine Rolle – der Ballungsraum "Greater Jakarta" umfasst zahlreiche angrenzende Städte und Vororte.

Welche Städte werden bald zu Megacitys?

Die Zahl der Megastädte – also Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohner:innen – hat sich seit 1975 vervierfacht: von acht auf aktuell 33. Die UN geht davon aus, dass dieser Trend anhält.

Diese vier Städte werden laut Prognose bis 2050 ebenfalls zur Megastadt:

  • Addis Abeba (Äthiopien)

  • Daressalam (Tansania)

  • Kuala Lumpur (Malaysia)

  • Hajipur (Indien)

Gleichzeitig ist in einigen Großstädten ein gegenteiliger Trend zu beobachten: In Städten wie Mexiko-Stadt oder Chengdu (China) geht die Einwohnerzahl bereits zurück.

Wie urban wird die Welt bis 2050?

Laut dem Bericht leben derzeit rund 45 Prozent der globalen Bevölkerung (etwa 8,2 Milliarden Menschen) in Städten – 1950 waren es noch 20 Prozent. Für das Jahr 2050 erwarten die Vereinten Nationen, dass rund zwei Drittel des Bevölkerungswachstums in urbanen Gebieten stattfinden wird.

Spannend: Obwohl Megastädte große Aufmerksamkeit erhalten, leben bereits heute mehr Menschen in kleinen und mittelgroßen Städten. Von den weltweit existierenden rund 12.000 Städten haben 96 Prozent weniger als eine Million Einwohner:innen. Diese wachsen derzeit sogar schneller als die Giganten.

In 71 Ländern – darunter Deutschland, Indien und die USA – ist die "Ortschaft" mit mindestens 5.000 Einwohner:innen und 300 Menschen pro Quadratkilometer weiterhin die dominierende Siedlungsform. Die Zahl der Länder mit überwiegend ländlicher Bevölkerung ist allerdings von 116 im Jahr 1975 auf aktuell 62 gesunken und wird bis 2050 auf 44 schrumpfen – darunter Österreich und Finnland.

Laut eines Berichts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sieht die UN in der Urbanisierung nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance: "Wenn sie inklusiv und strategisch organisiert wird, kann sie zum Motor für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftswachstum werden", sagte UN-Untergeneralsekretär Li Junhua.

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