50-Milliarden-Privatisierung für EA?
Electronic Arts: Publisher steht offenbar vor der Übernahme

| Redaktion 
| 28.09.2025

Verabschiedet sich einer der größten Gaming-Publisher von der Börse? Wie das Wall Street Journal in Erfahrung gebracht hat, will ein Konsortium das vor allem für seine Sportspiele bekannte Unternehmen für rund 50 Milliarden US-Dollar privatisieren. Involviert in den Deal sind demnach unter anderem ein saudischer Staatsfond und die Investmentfirma von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner.

Electronic Arts mit Sitz in Redwood City, Kalifornien hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1982 zu einem der größten Publisher für Videospiele entwickelt.

Zu den kommerziellen Zugpferden von EA zählen Sportreihen wie "EA Sports FC" (ehemals "FIFA") oder die vor allem in den Vereinigten Staaten erfolgreichen Ableger von "NHL" und "Madden", während so unterschiedliche Marken wie "The Sims", "Battlefield", "Mass Effect", "Need for Speed" oder "Apex Legends" das Portfolio ergänzen.

Im letzten Geschäftsjahr konnte Electronic Arts einen Umsatz von ungefähr 7,35 Milliarden US-Dollar verbuchen; bereits seit 1989 ist das Unternehmen – natürlich mit dem Kürzel EA - an der NASDAQ notiert. Allerdings könnte sich das in absehbarer Zukunft ändern, wie Berichte des Wall Street Journal, von Reuters oder auch der Financial Times nahelegen.

Steht "die größte fremdfinanzierte Übernahme der Geschichte" an?

Der Grund dafür wäre in den Worten der Nachrichtenagentur "die größte fremdfinanzierte Übernahme der Geschichte": Ein Konsortium, zu dem unter anderem die Tech-fokussierte Private-Equity-Gesellschaft Silver Lake, der saudische Staatsfonds Public Investment Fund oder Affinity Partners gehören, könnte demnach schon am Montag Vollzug verkünden, wie "mit der Angelegenheit vertraute Personen" verraten haben.

Für den staatlichen Public Investment Fund ist die Gamingbranche gewiss kein Neuland: Um die Wirtschaft des eigenen Landes zu diversifizieren, hielten die Saudis schon vorher knapp zehn Prozent an EA; außerdem sind sie (ebenfalls im einstelligen Prozentbereich) größter Anteilseigner von Nintendo außerhalb Japans. Bei Affinity Partners wiederum handelt es sich um die Investmentfirma von Jared Kushner, dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump.

Den Berichten zufolge würde Electronic Arts mit etwa 50 Milliarden US-Dollar bewertet werden, während die globale Investmentbank JPMorgan für die Transaktion ein Fremdkapitalfinanzierungspaket von über 20 Milliarden US-Dollar arrangieren soll. Die aktuelle Markkapitalisierung von EA beläuft sich nach Börsenschluss am Freitag auf etwa 48,38 Milliarden US-Dollar.

EA verspricht "vorhersehbare Einnahmen und Rentabilität"

In der Tat würde es sich damit auf jeden Fall um eine der größten Privatisierungs-Transaktionen überhaupt handeln: Die Financial Times erinnert an die Übernahme des texanischen Energiekonzerns TXU im Jahre 2007 für "lediglich" 45 Milliarden US-Dollar – allerdings soll sich der Unternehmenswert dieses Deal unter Einbeziehung der auf insgesamt fast 70 Milliarden US-Dollar aufgetürmt haben.

Als größter Gaming-Deal aller Zeiten bleibt die vor zwei Jahren abgeschlossene Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft also unangetastet; dem Konzern hinter Windows und der Xbox war der Publisher von "Call of Duty" seinerzeit gut 68,7 Milliarden US-Dollar wert.

"EA ist als Übernahmeziel durchaus sinnvoll – die Cashflows sind relativ konstant und die jährlich erscheinenden Titel sorgen für vorhersehbare Einnahmen und Rentabilität", befindet Wyatt Swanson, Analyst bei D.A. Davidson & Co., laut Reuters.

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