13.000 Jobs bis 2030
Bosch streicht Stellen: Diese Standorte sind betroffen

| Redaktion 
| 25.09.2025

Bosch hat für seinen größten Geschäftsbereich, die Mobility-Sparte, einen drastischen Personalabbau angekündigt: Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen rund 13.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, um eine milliardenschwere Kostenlücke zu schließen und die globale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das Unternehmen nennt fünf Standorte und ihre Bereiche, die besonders betroffen sein werden.

"Geopolitische Entwicklungen und Handelshemmnisse wie Zölle führen zu erheblichen Unsicherheiten – damit müssen wir wie alle Unternehmen umgehen. Dabei ist zu erwarten, dass die Intensität des Wettbewerbs weiter stark zunimmt", erklärt Markus Heyn, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility.

"Deshalb ist es unser Ziel, Wachstumschancen wo immer möglich zu ergreifen und unsere Mobility Standorte weltweit zukunftsfähig aufzustellen", so Heyn weiter. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt hat, ist das nur durch den Abbau von etwa 13.000 Arbeitsstellen möglich, der insbesondere die besagten Mobility-Standorte von Bosch betrifft.

Bosch Mobility ist der größte Geschäftsbereich der Bosch-Gruppe und ein Zulieferer der Automobilindustrie. Entwickelt werden ganzheitliche Mobilitätslösungen, die Hardware, Software und Services kombinieren. Ein Fokus liegt auf nachhaltiger, sicherer und vernetzter Mobilität, einschließlich Elektromobilität, autonomem Fahren und Fahrerassistenzsystemen.

Mobility-Sparte mit milliardenschwerer Kostenlücke

Allerdings scheint sich Mobility unter aktuellen Umständen nicht in die richtige Richtung zu bewegen: Bosch berichtet, dass die "Unternehmenssparte Mobility weltweit zu einer jährlichen Kostenlücke von rund 2,5 Milliarden Euro" führt.

Als Gründe dafür werden unter anderem die erschwerte Etablierung neuer Technologien dank fehlender regulatorischer Rahmenbedingungen, die verhaltene Entwicklung von Elektromobilität und dem Fahrzeugmarkt insgesamt oder der andauernde Strukturwandel samt globalem Preis- und Wettbewerbsdruck genannt. Zudem müsse Bosch zukunftsgerichtete Investitionen weitgehend aus eigener Tasche finanzieren.

Bosch verspricht sich Besserung durch KI und massiven Stellenabbau

Das Unternehmen sieht "ein hohes Potenzial zur Kostensenkung" durch verstärkten KI-Einsatz in Forschung und Entwicklung, möchte jedoch auch Sach- und Materialkosten oder die Investitionen in Anlagen und Bauten reduzieren. Auch logistische Abläufe und weltweite Lieferketten sollen optimiert werden.

Der für viele Menschen einschneidendste Punkt betrifft jedoch die "unumgänglichen Struktur- und Personalanpassungsmaßnahmen": Bis 2030 will Bosch die bereits erwähnten 13.000 Jobs abgebaut haben.

  • In Feuerbach sind Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung sowie das Werk für Antriebskomponenten betroffen. Bis Ende 2030 sollen rund 3500 Stellen, davon etwa 1500 im Werk, abgebaut werden

  • In Schwieberdingen betrifft es die Bereiche Power Solutions, Electrified Motion und Mobility Electronics. In Vertrieb, Einkauf, Verwaltung und Entwicklung sollen bis Ende 2030 rund 1750 Stellen wegfallen

  • Am Standort Waiblingen wird die Produktion für Verbindungstechnik mit derzeit rund 560 Mitarbeitenden bis Ende 2028 auslaufen. Die dort ansässigen Tochtergesellschaften Bosch Healthcare Solutions GmbH und Bosch Industrial Additive Manufacturing sind nicht betroffen

  • In Bühl / Bühlertal sind sowohl Vertriebs-, Einkaufs- und Verwaltungsfunktionen als auch Entwicklungs- und Fertigungsbereiche betroffen. Bis Ende 2030 sollen rund 1550 Stellen abgebaut werden

  • In Homburg plant Bosch den Abbau von rund 1250 Stellen bis Ende 2030 und die weitgehende Zusammenlegung der operativen Aktivitäten des Geschäftsbereichs Power Solutions im Werksteil Ost.

"Bedauerlicherweise kommen wir nicht um einen weiteren Stellenabbau über das bereits kommunizierte Maß herum. Das schmerzt uns sehr, doch es führt leider kein Weg daran vorbei", kommentiert Bosch-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Stefan Grosch. Ungeachtet dessen bleibe der Standort Deutschland "für Bosch zentral, auch was die Anzahl der Mitarbeitenden anbetrifft."

Grosch weiter: "Allerdings müssen wir uns effizienter aufstellen, um uns im hart umkämpften weltweiten Wettbewerb behaupten zu können. Eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit ist Voraussetzung, um Aufträge in Deutschland und damit auch Beschäftigung hierzulande zu sichern."

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