Führungswechsel bei Axel Springer
BILD ernennt Henning Feindt zum neuen Sportchef

| Redaktion 
| 09.07.2025

Nach drei Jahrzehnten bei Axel Springer gibt Matthias Brügelmann die Leitung des SPORT-Kompetenzcenters der BILD-Gruppe ab. Mit Henning Feindt übernimmt ein erfahrener Insider das Ruder, unterstützt von einem eingespielten Führungsteam. Die Neubesetzung soll den digitalen Ausbau des Sportjournalismus bei BILD und WELT weiter vorantreiben.

Die BILD-Gruppe stellt ihre sportjournalistische Führung neu auf: Zum 1. September 2025 übernimmt Henning Feindt die Chefredaktion des markenübergreifenden SPORT-Kompetenzcenters. Vorgänger Matthias Brügelmann zieht sich nach 30 Jahren auf eigenen Wunsch zurück und übergibt an ein Team mit digitaler Ambition und redaktioneller Kontinuität. Damit endet eine Ära, die von journalistischer Exzellenz und einer konsequenten Weiterentwicklung des Sportressorts geprägt war.

Staffelübergabe nach drei Jahrzehnten

Matthias Brügelmann, eine prägende Figur im deutschen Sportjournalismus, verlässt das Medienhaus Axel Springer. Seit 1995 im Unternehmen, entwickelte er sich vom Reporter bei BILD Bremen über den Sportchef von BILD und BILD am SONNTAG bis hin zum Chefredakteur von SPORT BILD. Im Jahr 2017 initiierte er das heute zentrale SPORT-Kompetenzcenter, in dem alle Sportinhalte für die Titel BILD, BILD am SONNTAG, SPORT BILD, B.Z. und WELT gebündelt sind. Damit schuf er nicht nur eine organisatorische Struktur, sondern auch einen redaktionellen Nukleus, der über Jahre hinweg den Sportjournalismus maßgeblich mitgestaltete.

Brügelmanns Abschied ist ein kontrollierter Wechsel. "Mit der Moderation von 'Reif ist live' und des SPORT BILD-Awards gingen für mich Kindheitsträume in Erfüllung", erklärt er. Diese Formate symbolisieren die Verbindung aus journalistischer Tiefe und publikumswirksamer Inszenierung, für die Brügelmann stand. Auch Axel-Springer-CEO Mathias Döpfner würdigt seinen Beitrag: "Was Matthias Brügelmann für BILD geschaffen hat, war einfach großer Sport mit tollem Teamgeist." Die von ihm aufgebaute redaktionelle DNA soll nun von seinem Nachfolger in die Zukunft überführt werden. Brügelmanns Rückzug erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Sportjournalismus sowohl technologisch als auch inhaltlich stark wandelt – ein günstiger Moment für einen Generationswechsel mit Weitblick.

Neuer Kurs mit digitaler Perspektive

Die Nachfolge tritt Henning Feindt an, der bisher als stellvertretender Chefredakteur SPORT tätig war. Der 43-Jährige kennt das Kompetenzcenter aus dem Effeff und gilt als medienübergreifend versierter Stratege mit digitalem Fokus. Feindt steht für eine journalistische Handschrift, die Print und Online denkt, neue Kanäle aktiv bespielt und datenbasierte Analysen ebenso einbezieht wie emotionale Storytelling-Formate. Ihm zur Seite stehen Carli Underberg, der künftig als Stellvertreter sowie als Verantwortlicher für Editorial Partnerships agieren wird, sowie Walter M. Straten, der dem Leitungsteam in bewährter Funktion erhalten bleibt.

Die Personalentscheidung steht exemplarisch für eine Mischung aus Beständigkeit und Innovationswillen. Sie soll sicherstellen, dass erfolgreiche Inhalte erhalten bleiben, gleichzeitig aber neue Formate und Verbreitungswege Einzug halten. Die neue Struktur ermöglicht eine flexiblere Reaktion auf Marktveränderungen und erhöht die redaktionelle Schlagkraft. Marion Horn, Vorsitzende der BILD-Chefredaktionen, formuliert es so: "Bei Henning Feindt, Carli Underberg und Walter M. Straten ist der Sport in besten Händen."

Sportjournalismus im Wandel

Mit dem Wechsel an der Spitze setzt die BILD-Gruppe ein deutliches Zeichen: Die Zukunft des Sportjournalismus liegt im Zusammenspiel aus markenübergreifender Ausrichtung, redaktioneller Vernetzung und digitaler Kompetenz. Feindt übernimmt eine zentrale Schnittstellenfunktion innerhalb des Medienkonzerns – mit Auswirkungen auf Print, Online, Bewegtbild und zunehmend auch Social Media. Dabei wird die Redaktion verstärkt auf interaktive Formate, datengetriebenen Journalismus und personalisierte Inhalte setzen. In einem Umfeld, das sich durch KI-getriebene Inhalte und neue Distributionsformen wie Podcasts, Live-Talks und TikTok-Clips verändert, kommt der Führung des SPORT-Kompetenzcenters strategische Bedeutung zu.

Die Kontinuität des bestehenden Teams dürfte dabei helfen, Brüche zu vermeiden und Synergien zu fördern. Die neue Chefredaktion setzt damit auf Evolution statt Revolution und zeigt, dass journalistische Qualität und technologische Entwicklung kein Widerspruch sein müssen, sondern sich gegenseitig verstärken können. Damit positioniert sich die BILD-Gruppe auch im Wettbewerb mit internationalen Playern, die ebenfalls verstärkt in Sport-Content investieren.

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