Vorstadthölle 2.0
"Wisteria Lane": Die Desperate Housewives kommen zurück

| Redaktion 
| 04.05.2025

Ein Reboot der Kultserie "Desperate Housewives" steht bevor – allerdings mit frischer Besetzung und neuem Namen. In "Wisteria Lane" treffen fünf neue Frauen auf dieselben alten Probleme: Scheinidylle, Intrigen und gepflegte Vorstadtfassaden, hinter denen es brodelt. Was über das Projekt bislang bekannt ist – und warum Fans dennoch aufpassen sollten.

Von außen wirkt alles perfekt: frisch gestrichene Holzzäune, akkurat gemähte Rasenflächen, freundliche Nachbarinnen mit gebackenen Muffins in der Hand. Doch wer in der Wisteria Lane wohnt, hat meistens etwas zu verbergen. Intrigen, Affären, Eifersucht, Drogenprobleme – oder eine Leiche im Gartenhäuschen.

Diese Mischung aus Hochglanzästhetik und Abgrund machte die Desperate Housewives von 2004 bis 2012 zu einem globalen Serienphänomen. Nun soll die Geschichte weitergehen – oder besser: neu erzählt werden. Disney arbeitet an einem Reboot, das den Titel Wisteria Lane trägt. Die Serie befindet sich noch in der Entwicklungsphase, wirft aber bereits einen neugierigen Schatten auf das Streaming-Universum.

Fünf neue Frauen, ein vertrautes Setting

Im Zentrum stehen – wie einst – fünf Frauen, die als Nachbarinnen, Freundinnen und Konkurrentinnen in einer idyllischen Vorstadtstraße leben. Es wird getuschelt, gelogen, geliebt, geschwiegen. Auch das neue Ensemble bewegt sich im Spannungsfeld zwischen gepflegter Fassade und privatem Chaos. Die Geschichten sollen dabei erneut eine Balance aus Soap, Mystery und schwarzer Komödie bieten – mit einem zeitgemäßen Dreh.

Denn die Neuauflage will mehr sein als ein nostalgisches Abziehbild: Themen wie toxische Weiblichkeit, sozialer Druck, die Rolle von Social Media im Alltag und das Auseinanderklaffen von digitalem Image und gelebter Realität sollen im Mittelpunkt stehen. Der Blick auf die Abgründe des bürgerlichen Alltags bleibt – aber er ist 2025 deutlich vernetzter, globaler und digitaler als noch 2004.

Kreativteam mit neuen Köpfen – und einer bekannten Produzentin

Hinter der Kamera stehen neue Namen: Die Showrunnerin der Serie ist Natalie Chaidez, bekannt für ihre Arbeit an "The Flight Attendant" und "Queen of the South". Produziert wird das Projekt von Kerry Washingtons Firma Simpson Street in Zusammenarbeit mit dem Disney-Label Onyx Collective und 20th Television – dem Studio, das schon die Originalserie verantwortete.

Washington selbst – vielen noch bekannt aus "Scandal" – ist eine prominente Fürsprecherin für Diversität und neue Perspektiven im US-Fernsehen. Dass sie nun eine moderne Neuinterpretation der Wisteria Lane produziert, darf als Signal verstanden werden: Die neue Serie will frischer, diverser und politischer sein, ohne die DNA des Originals zu verlieren.

Kein Comeback der alten Stars – aber der Segen des Schöpfers

Was viele Fans enttäuschen dürfte: Bislang sind keine Auftritte der Originalbesetzung geplant. Eva Longoria, Teri Hatcher, Marcia Cross oder Felicity Huffman sollen mit dem Projekt derzeit nicht verbunden sein – obwohl einige in der Vergangenheit Interesse an einer Rückkehr signalisiert hatten.

Auch Serienschöpfer Marc Cherry ist nicht direkt involviert. Er habe dem Projekt jedoch zugestimmt und signalisiert, dass er der Neuauflage wohlwollend gegenübersteht – möglicherweise begleitet er es in beratender Funktion. Dass Cherry auf ein kreatives Mitspracherecht verzichtet, ist ein Novum – aber möglicherweise auch ein Befreiungsschlag für die Neuinterpretation.

Ein konkretes Startdatum für Wisteria Lane gibt es noch nicht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Serie für Disneys Plattformen (etwa Hulu oder Disney+) entwickelt wird. Ein Pilotdrehbuch ist laut US-Medienberichten in Arbeit. Wenn alles nach Plan verläuft, könnten erste Folgen 2026 auf den Markt kommen.

Bis dahin bleibt Zeit für Spekulationen: Wird das neue Ensemble dem alten gerecht? Wie viel Retro-Charme verträgt eine zeitgemäße Soap? Und kann man wirklich zurückkehren an einen Ort, an dem jede Idylle auf Misstrauen gründet? Sicher ist nur: In der Wisteria Lane war es nie wirklich still. Und offenbar ist es Zeit, den Rasenmäher wieder anzuwerfen.

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