Gehaltspoker
Gehalt verhandeln wie ein Profi: Was Top-Performer anders machen

| Redaktion 
| 24.04.2025

Wer mehr Gehalt will, braucht keine Rechtfertigung – sondern Argumente. Und zwar solche, die auf den Tisch gehören: Zahlen, Ergebnisse, Perspektiven. Während manche noch mit dem Satz "Ich hätte da mal eine Frage" in ein Gehaltsgespräch starten, agieren andere längst wie Business Developer in eigener Sache. Was diese Top-Performer anders machen – und welche fünf Fehler Sie künftig garantiert nicht mehr begehen.

1. Verhandeln ohne Marktwert ist wie Poker ohne Karten

Eine Gehaltsforderung ohne Benchmark ist wie ein Pitch ohne Geschäftsmodell. Wer sein Wunschgehalt nicht mit Branchenstandards, Erfahrungsniveau und aktuellen Markttrends abgleichen kann, wirkt uninformiert. Tools wie der Compensation Compass, Stepstone-Gehaltsreport oder interne HR-Datenbanken liefern fundierte Referenzwerte – und das nötige Selbstbewusstsein.

Tipp: Eine Zahl wirkt stärker, wenn sie aus einer externen Quelle kommt. Dann geht es nicht mehr um "Wollen", sondern um "Wert".

2. Falsches Timing kostet bares Geld

Budgetverhandlungen, strategische Neuausrichtungen, Abteilungsumbau – all das sind Chancen, den eigenen Beitrag neu zu verhandeln. Wer hingegen pünktlich zum Jahresgespräch auftaucht, wenn die Budgets längst stehen, verpasst den Moment. Smarte Professionals bereiten ihr Gespräch frühzeitig vor – und greifen bei Rückenwind zu.

Merke: Wer auf der Welle reitet, surft besser. Das gilt auch für Gehalt.

3. "Weil ich’s verdient habe" ist kein Argument

Karrierezeit, Überstunden, Engagement – das alles ist wichtig, aber nicht entscheidend. Entscheidend ist der Impact. Wer seine Gehaltsforderung auf konkrete Ergebnisse stützt – mehr Umsatz, schnellere Prozesse, bessere Kundenbindung – verhandelt auf Business-Ebene. Das macht Eindruck. Und öffnet Türen.

Formulierungsvorschlag: "Ich habe im letzten Quartal XY bewirkt. Deshalb halte ich eine Anpassung im Bereich Z für sinnvoll.“

4. Unklarheit ist das Ende jeder Verhandlung

"Ich hätte gern ein bisschen mehr" ist keine Verhandlungsstrategie. Es ist ein Wunschzettel. Profis definieren vorher einen klaren Zielkorridor – und kommunizieren diesen ruhig, sachlich und ohne Floskeln. Wer seinen Wert kennt, muss ihn nicht rechtfertigen, sondern vertreten.

Goldene Regel: Wer die Gehaltsrange nicht definiert, bekommt das untere Ende. Oder gar nichts.

5. Emotionen raus, Business rein

Private Gründe wie gestiegene Mieten, Kinderbetreuung oder Inflation sind menschlich nachvollziehbar – aber kein Gehaltsargument. Auf Entscheiderseite zählen nur Fakten, Leistung und Perspektive. Wer stattdessen durchblicken lässt, dass er bereit ist, "auch mit weniger zufrieden zu sein", schwächt die eigene Position.

Stark statt schwach: "Ich bin überzeugt, dass meine Leistung im Team und mein strategischer Beitrag XY widerspiegeln."

Fazit: Gehalt ist kein Bonus – sondern strategische Anerkennung

In der Champions League der Gehaltsverhandlungen gelten andere Spielregeln. Es geht nicht um Bitten, sondern um Business Cases. Wer sich darauf vorbereitet, mit Zahlen argumentiert und den richtigen Zeitpunkt wählt, erhöht nicht nur seinen Lohnzettel – sondern seine Position im Unternehmen.

Und wenn es doch nicht klappt? Dann bleibt immer noch die Erkenntnis: Wer seinen Wert kennt, kann jederzeit woanders verhandeln.

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