Sprache als Marken-DNA
Wie klingt Ihre Marke? Der unterschätzte Schlüssel zum authentischen Content

| Redaktion 
| 12.12.2024

Wie oft denken wir beim Erstellen von Content an Worte? Und nicht nur an die richtigen, sondern an die passenden? Robert Michel, einer der bekanntesten Social Media Manager Deutschlands (u.a. Kaufland, SchleFaZ, Gefragt – Gejagt, Dr Pepper), setzt auf LinkedIn ein Thema, das viele unterschätzen: die Tonalität. Die Frage lautet nicht nur "Was sagen wir?", sondern auch "Wie klingt das?".

Sprache schafft Identität

Stellen Sie sich vor, ein Politiker postet auf Social Media – aber die Wortwahl passt so gar nicht zu seinem üblichen Stil. Das Ergebnis? Unglaubwürdigkeit. "Ein Teil der Kunst ist es, richtig zu klingen", erklärt Michel. Marken, wie auch Personen, brauchen eine konsistente Sprache, die authentisch und identitätsstiftend ist.

Ein gutes Beispiel liefert Robert Michel selbst: Für die Kultshow "SchleFaZ" („Die schlechtesten Filme aller Zeiten“) nutzt er bewusst einen Ton, der an die Sprache alter Kneipenabende erinnert – schnodderig, direkt, leicht rotzig. Die Fans lieben es, weil es genau das Lebensgefühl der Filme einfängt. Ganz anders ist die Tonalität bei der ARD-Sendung "Gefragt – Gejagt". Hier setzt Michel auf eine familiärere, informativere Ansprache, die zu den täglichen TV-Ritualen der Zuschauer passt.

Die unterschätzte Kraft der deutschen Sprache

Während international oft Schriftarten und Logos im Mittelpunkt stehen, bietet die deutsche Sprache mit ihren Nuancen, Dialekten und Stilmitteln ganz eigene Möglichkeiten. Michel betont: "Die Wahl der Worte kann genauso stilprägend sein wie das Design." Entscheidend ist, sich als Marke zu fragen: Wie würden wir klingen, wenn wir sprechen könnten? Welche Worte, welcher Satzbau, welche Tonalität passen zu uns? Und das nicht nur punktuell, sondern dauerhaft.

Fazit: Content mit Charakter

Ob schnodderig oder seriös – die Tonalität kann ein entscheidendes Stilmittel sein, um Content authentisch und nachhaltig zu gestalten. Wer das "Wie" des Sprechens ebenso ernst nimmt wie das "Was", schafft nicht nur Wiedererkennungswert, sondern auch Vertrauen. Eine gute Sprache ist mehr als nur Füllmaterial – sie ist die Stimme der Marke.

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