Retro-Welle
Der Wettlauf um den coolsten Sneaker: Puma sprintet Richtung Adidas

| Natalie Oberhollenzer 
| 15.05.2024

Adidas und Puma profitieren gewaltig vom Hype um die Retro-Turnschuhe wie Samba, Gazelle oder Palermo. Das schlägt sich positiv auf die Geschäftszahlen. Doch einen noch größeren Geldregen dürften ihnen die bevorstehenden sportlichen Großereignisse bescheren.

Als der britische Premierminister Rishi Sunak bei einem Interview im April ein Paar Sambas von Adidas trug, sorgte das für Wirbel in den sozialen Medien. Britinnen und Briten diskutierten darüber, ob der Sneaker-Trend denn nun endgültig tot sei. Selbst der Guardian widmete sich der Frage, ob der Staatschef den unglaublich coolen Schuhtrend jetzt endgültig ruiniert habe.

„Mein ganzes Leben lang Samba getragen“

Bjørn Gulden, Vorstandsvorsitzender von Adidas, wurde unlängst auf der Bilanzpressekonferenz darauf angesprochen. „Jeder auf der Welt kann unser Produkt tragen, und ich freue mich, wenn er (Sunak) es trägt“, entgegnete dieser. Sogar Sunak höchstselbst sah sich unter Erklärungsdruck und verteidigte seine Schuhwahl in einem Radiointerview. „Ich habe mein ganzes Leben lang Samba getragen. Ich bin ein langjähriger Verehrer“, gestand er.

Viel Lärm um nichts?

Könnte man meinen. Fakt ist aber, dass die Sambas von Adidas seit dem vorigen Sommer als eine der wichtigsten Mode-Entwicklungen gelten. Im Rahmen der Retro-Kicks waren die Eleganten Runner wieder mächtig angesagt. Neben dem Samba-Modell war die Gazelle von Adidas überall zu sehen, und auch wieder vermehrt die in den Nullerjahren so begehrten Onitsuka Tiger, die Skater-Sneakers von Vans oder die neu aufgelegten Modelle Palermo von Puma. Befeuert wurde das Ganze, weil zahlreiche Stars und Sternchen mit den Retro-Schuhen zu sehen waren. Als etwa das Model Kaia Gerber ihre schwarzen Sambas ausführte, schnellten die Verkäufe in die Höhe. Die Palermos von Puma wurden indes an den Füßchen des Supermodels Emily Ratajkowski gesichtet. Schnell stieg die Nachfrage nach den Sneakern unter der Gen Z, aber eben auch bei den älteren Generationen, die beim Anblick des Schuhs an Fußballfans in europäischen Stadiontribünen und somit an gute alte Zeiten denken müssen.

Puma mit Palermo im selben Fahrwasser

Arne Freundt, Vorstandsvorsitzender von Puma wies jedenfalls bereits auf die stark steigende Nachfrage nach dem Palermo hin. Werbebotschafter wie Pop-Superstar Dua Lipa oder der Flügelspieler von Manchester City, Jack Grealish sollten dafür sorgen, dass der Run nicht so schnell abebbt.

 
 
 
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Sportliche Großereignisse als Wachstumstreiber

Rückenwind bekommen die großen Sporthersteller in diesem Sommer ohnehin von den vielen Sportereignissen. Die EM 2024, der Copa América und die Olympischen und Paralympischen Spiele dürften die Verkäufe nicht nur der Retro-Schuhe, sondern des gesamten Sportmodesortiments und insbesondere der Fanartikel wie Trikots ordentlich ankurbeln.

Nike, Adidas und Puma: Wer stattet welche Mannschaften aus?

Profitieren dürfte hier vor allem der Branchenprimus Nike, der allein neun der 24 Nationalmannschaften, die an der Fußball-EM teilnehmen, offiziell ausstattet. Dazu kommt der Auftrag als Ausstatter des Olympiateams der USA.

Die sich stark im Aufschwung befindende Marke Adidas darf sich neben dem Samba-Hype auf prächtige Fanartikelverkäufe im Zuge der EM freuen – zumal es die Nationalmannschaften aus Deutschland, Spanien, Italien, Belgien, Schottland, Ungarn und der Ukraine ausstattet. Puma kleidet indes die Österreicher, Schweizer, Serben und Tschechen ein.

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