Politisches Parkett
Lauterbach, Steinmeier und mehr auf dem Bundespresseball

| Redaktion 
| 14.04.2024

Zum achten Mal in Folge fand der Bundespresseball im berühmten Berliner Hotel Adlon statt. Dabei versammelte die von einem Zusammenschluss der Hauptstadtjournalisten ausgerichtete Veranstaltung einmal mehr hochrangige Vertreter aus der Politik.

Am vergangenen Freitagabend fand die Medien- und Politprominenz der Hauptstadt in nicht minder namhaftem Hause zusammen: Im Berliner Hotel Adlon Kempenski ging der insgesamt bereits 71. Bundespresseball über die Bühne; ausgerichtet wie gewohnt vom Bundespressekonferenz e.V. und diesmal unter dem Motto "Für die Pressefreiheit. Demokratie schützen".

"Die Demokratie in unserem Land ist unter Druck geraten. Wir Journalistinnen und Journalisten spüren das ganz besonders. Das Wort von der "Lügenpresse“ ist leider schon seit Jahren eine unsägliche Verleumdung unserer Arbeit”, erklärt Mathis Feldhoff, Vorsitzender der Bundespressekonferenz, zum Motto. Dieses sei in mehrere Richtung zu interpretieren: "Die Freiheit der Presse schützt unsere Demokratie, genauso wie die Demokratie die Pressefreiheit garantiert."

Politprominenz vor Ort versammelt

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Ehefrau Elke Büdenbender gebührte die Ehre des Eröffnungstanzes, ehe sich auch Kai Wegner (Regierender Bürgermeister in Berlin) und seine Partnerin, Schulsenatorin Katharina Günther-Wünsch, oder auch Friedrich und Charlotte Merz aufs Parkett wagten.

Zu den insgesamt knapp 2200 Gästen im edlen Ambiente des Adlon gehörten auf politischer Seite unter anderem auch Hubertus Heil, Dietmar Bartsch, Lisa Paus, Wolfgang Kubicki, Katrin Göring-Eckardt, Claudia Roth, Ricarda Lang, Steffen Hebestreit, Bettina Stark-Watzinger, Svenja Schulze, Alena Buyx oder Karl Lauterbach.

Smoking geliehen, kiffen verboten

Der Bundesgesundheitsminister erschien in Begleitung seiner Partnerin Elisabeth Niejahr und gab dem RedaktionsNetzwerk Deutschland zufolge zu Protokoll: "Alles was ich heute trage, der Smoking, das Hemd, die Fliege, die Manschettenknöpfe, alles ist nur in Kreuzberg geliehen, nichts ist besessen."

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit seiner Freundin Elisabeth Niejahr  (Bild: Leadersnet / Hahn+Hartung / Miguel Hahn)

Eine kürzlich von Lauterbach mitinitiierte Gesetzesänderung hatte im Übrigen (noch) keinen erkennbaren Einfluss auf die diesjährige Ausgabe des Bundespresseballs - so hat ein Schild am Eingang des Raucherbereiches ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Adlon bei allem Rauchvergnügen um den Cannabisverzicht bittet. Sowohl die wachsamen Augen des RND als auch die der Bild-Zeitung konnten vor Ort keinen Verstoß gegen diese Regel feststellen.

Ausladung bleibt Gesprächsthema

Wie schon die Berlinale fand der Bundespresseball aufgrund einer Entscheidung der Ausrichter ohne Vertreter der AfD statt. Weil die Partei in den Augen der zuständigen Bundespressekonferenz "nicht für Pressefreiheit und damit auch nicht für die Demokratie" steht, gingen keine Einladungen an ihre Mitglieder raus – ein Umgang, den auch politische Widersacher der AfD teilweise infrage stellen.

Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes, die eine der Eröffnungsreden hielt und dabei vom Online-Gegenwind für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus erzählte, sieht demnach Pro- und Contra-Argumente für eine Ausladung. Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Kubicki befindet laut RND dagegen: "Halte ich für einen Fehler. Die sind Mitglied des Deutschen Bundestags. Wenn sie nicht kommen, ist es gut. Aber das ist kein guter Stil. Das muss der Veranstalter aber selbst entscheiden."

Partner: Gold, Silber und ein Taxi-Protest

"Ohne die großzügige Förderung durch unsere Partner wäre ein festlicher Ball in dieser Größe nicht zu stemmen“, schildert Bundespressekonferenz-Vorstandsmitglied und Ball-Geschäftsführer Tim Szent-Iványi mit dankbarem Blick auf die zahlreichen Supporter aus der Unternehmenswelt.

Collien Ulmen-Fernandes bei ihrer Eröffnungsrede (Bild: Leadersnet / Hahn+Hartung / Miguel Hahn)

Als Gold Partner haben die Bayer AG, Hapag-Lloyd Cruises, die Philip Morris GmbH, die Unternehmen der Schwarz Gruppe und Uber zur Realisierung des Bundespresseballs beigetragen. Letztgenannte Kooperation sorgt unter Berliner Taxifahrern durchaus für Verstimmung.

"Es ist für uns unverständlich, wie ein Fahrdienst mit illegalen Praktiken ein solches wichtiges politisches Ereignis wie den Bundespresseball unterstützen darf – mit zahlreichen Gästen, die sich stets für Recht und Gesetz sowie fairen Wettbewerb aussprechen", wetterte Hermann Waldner, Geschäftsführer von Taxi Berlin, bereits im Vorfeld des Events.

Daneben konnten ClimatePartner, Die Deutsche Automatenwirtschaft, DHL Group, eMotivo, Encore, Florale Welten, Arbeitgeberverband Gesamtmetall, Gmund Papier, L’Oréal, McCafé, Spielbank Berlin und Gesamtverband textil+mode als Silber Partner gewonnen werden; zahlreiche weitere Unternehmen wie Airbnb, Hagleitner Hygiene oder Vöslauer unterstützen den Bundespresseball.

Darüber hinaus standen viele Wirtschaftsvertreter auf der Gästeliste; unter anderem Andrea S. Dold, Michael Fink und Bernhard Peßenteiner von Hagleitner Hygiene, Kathrin Anselm (General Manager DACH, CEE & CIS Airbnb), Mario Federico (Vorstandsvorsitzender McDonald's Deutschland LLC), Dr. Henrik Ahlers (Vorsitzender der Geschäftsführung Ernst & Young GmbH), Klaus-Peter Siemssen (CEO ClimatePartner Deutschland GmbH), Anna-Lena von Hodenberg (Geschäftsführerin und Co-Gründerin HateAid), Dr. Sabine Mauderer (Mitglied des Vorstandes Deutsche Bundesbank), Dr. Sigrid Evelyn Nikutta (Vorständin Güterverkehr Deutsche Bahn AG | Vizepräsidentin VBKI), Christian Rafflenbeul (Geschäftsführer Encore), Michael Scheibner (CEO GK Software SE), Dr. Carsten Schildknecht (CEO Zurich Beteiligungs-AG Deutschland), Dr. Ole Schroeder (Mitglied des Vorstands SCHUFA Holding AG), Klaus-Peter Siemssen (CEO ClimatePartner Deutschland GmbH) oder Nikola Steinbock (Sprecherin des Vorstands Landwirtschaftliche Rentenbank).

Fotos zum Event finden Sie in unserer Galerie.

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