Umfrage: Licht und Schatten im Private-Equity-Sektor

| Redaktion 
| 16.11.2023

Die Ergebnisse einer Investorenumfrage bescheinigen Private Equity stabile Performance und wachsende Popularität, doch zurückgehende Ausschüttungen und eine verhaltene Prognose trüben das Bild.

Montana Capital Partners hat die Ergebnisse seiner jährlichen Investorenumfrage veröffentlicht, die inzwischen in der elften Ausgabe stattgefunden hat. Unter dem Titel "Private Equity im Rampenlicht – wie führende Investoren durch den Konjunkturrückgang navigieren“ beleuchtet die Schweizer Investmentboutique die derzeitigen Strategien globaler Anleger aus verschiedensten Geschäftszweigen.

Dabei wird zunächst festgestellt, dass das Interesse an Private Equity "trotz des schwierigen Marktumfelds“ weiter wächst. Während 2022 noch 81 Prozent der Family Offices und 39 Prozent der institutionellen Anleger mindestens ein Zehntel ihres Portfolios in diese Anlegeklasse investiert haben, sind für dieses Jahr 84 beziehungsweise 41 Prozent zu verzeichnen.

Fast vier Fünftel (78 Prozent) der Befragten vermelden in puncto Private Equity eine positive oder zumindest neutrale Performance, worin mcp die Attraktivität der Anlageklasse unterstrichen sieht. CEO Marco Wulff erläutert: "Investoren bevorzugen nach wie vor Anlagestrategien, die sich in Zeiten konjunktureller Abschwünge und hoher Zinsen als besonders stabil erwiesen haben. Die Bedeutung von Sekundärmarkt-Strategien wird weiter zunehmen, da Investoren auf der Suche nach Stabilität, Performance und frühzeitiger Liquidität sind.“

Enttäuschte Erwartungen

Getrübt werden die positiven Eindrücke von einem deutlichen Rückgang der Ausschüttungen in den Private Equity-Portfolios. Zwei Drittel gaben im Zuge der Umfrage an, dass ihre diesbezüglichen Erwartungen in diesem Jahr nicht erfüllt worden sind; ein Drittel wiederum gibt sogar signifikante Einbußen zu Protokoll. Beinahe die Hälfte der Befragten (44 Prozent) blickt 2024 dabei nicht allzu optimistisch entgegen und rechnet abermals mit Ausschüttungen unter dem gewünschten Niveau. mcp vermerkt, dass "der Liquiditätsbedarf nunmehr der wichtigste Beweggrund für einen Verkauf auf dem Sekundärmarkt“ ist.

Herausfordernde Rahmenbedingungen für das Fundraising sieht der Schweizer Finanzdienstleister zudem darin, dass neun Prozent der Investoren für das kommende Jahr von einem Rückgang ihrer gesamten Private Equity-Allokation ausgehen. 2022 stellten lediglich drei Prozent eine derartige Prognose auf.

"Private Equity hat im Jahr 2023 einen Rückgang der Deal- und Fundraising-Aktivitäten gesehen, ist aber in puncto Performance widerstandsfähig geblieben“, ordnet Eduard Lemle, CIO bei mcp, ein. "Der Rückgang der Ausschüttungen stellt eine sehr attraktive Gelegenheit für Secondaries-Käufer dar, und wir beobachten derzeit einen robusten Transaktionsfluss sowohl von Seiten der Limited Partners als auch der General Partners.“

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