Toxisches Arbeitsumfeld: Das sind die Anzeichen dafür

| Natalie Oberhollenzer 
| 13.08.2023

Folgende Beschreibungen sind Hinweise auf ein vergiftetes Berufsumfeld – treffen alle zu, dann sollten Sie einen Jobwechsel in Erwägung ziehen.

Wenn Vorgesetzte ihre Angestellten anschreien, Kollegen bewusst ignorieren oder Menschen in tiefer Verzweiflung an ihren Schreibtischen sitzen, dann handelt es sich ganz offensichtlich um einen toxischen Arbeitsplatz. Oft ist die vergiftete Atmosphäre nicht sofort erkennbar. Doch es ist entscheidend, die Anzeichen einer schädlichen Arbeitsumgebung zu erkennen, sei es, um dagegen anzugehen, oder um sich so schnell wie möglich davon zu lösen, erklärt Scott Mautz.

Der Experte für Mitarbeiterführung, Redner und Autor mit über 30 Jahren Erfahrung, hat in einem Artikel für das US-amerikanische Wirtschaftsnachrichtenportal "Inc" subtile Indikatoren enthüllt, die auf eine toxische Unternehmenskultur hinweisen können. Wir haben sieben Anzeichen zusammengefasst.

  1. Geläster nach Meetings: Früher hat es Mautz irritiert, wenn in Meetings, in denen Entscheidungen gefällt wurden, niemand ein Wort sagte. Doch danach versammelten sich Gruppen, um über die getroffenen Entscheidungen herzuziehen. Das Tratschen über abwesende Kollegen oder deren Entscheidungen ist definitiv ein Anzeichen für eine giftige Atmosphäre.
  2. Fehlende Einwände gegenüber Führungskräften: Wenn in Teamtreffen die Führungskraft monologisiert und niemand wagt, seine Meinung zu äußern, ist das ein negatives Zeichen. Oft bedeutet es, dass Widerspruch nicht geduldet wird. Kooperative Zusammenarbeit sieht anders aus.
  3. Einseitige Beförderungen: Ineffektive Führungskräfte bevorzugen bestimmte Mitarbeiter und befördern ausschließlich diese. Entweder sind es Individuen, die den Vorgesetzten ähnlich sind, oder übertrieben angepasste Schmeichler. Solch eine Praxis zeigt, dass Vielfalt im Unternehmen nicht geschätzt wird. Wer nicht ins vorgegebene Schema passt, sollte sich anderweitig umsehen.
  4. Faule Kollegen dürfen einfach so weitermachen: Während ein Mitarbeiter entspannt am Schreibtisch sitzt, leidet sein Kollege unter der Arbeitslast des Faulenzers. Schwache oder unerfahrene Führungskräfte lassen solches Verhalten ungestraft, was zu Frustration führt und letztendlich die Leistung aller Mitarbeiter beeinträchtigt.
  5. Fokus auf Bestrafung statt Sinnhaftigkeit: Wenn Mitarbeiter nur über die Erreichung von Zielen, Erfolgskriterien und Einhaltung von Zeitplänen sprechen, ist dies ein Warnsignal. Furcht und Angst haben sich im Unternehmen ausgebreitet.
  6. Deutlich spürbare Energielosigkeit: Eine negative Arbeitsatmosphäre kann sich durch mangelnde Energie äußern. Wenn alle den Blick gesenkt halten, kaum gelächelt wird und Schweigen vorherrscht, stimmt etwas im Unternehmen nicht.
  7. Fehlende gemeinsame Vision: Führungskräfte müssen nicht wie Sektenführer agieren, aber wenn die Mitarbeiter keine klare Vorstellung davon haben, warum sie ihre Arbeit verrichten, fehlt dem Unternehmen offensichtlich eine klare Vision. "Ohne Ruder und Leuchtturm ist die Organisation dazu verdammt, blindlings auf die Klippen zuzusteuern", betont Mautz. In diesem Fall sollten Sie vielleicht bereits nach einem Rettungsboot Ausschau halten.

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