Hamburger Morgenpost steht vor radikalem Schritt

| Redaktion 
| 02.07.2023

Das traditionsreiche Boulevardblatt geht immer mehr weg vom bedruckten Papier, hin zu digitalen Kanälen.

Laut dem "statista research department" ist die verkaufte Gesamtauflage der Tageszeitungen in Deutschland zwischen 1991 und 2021 kontinuierlich gesunken. Wurden im Jahr 1991 noch rund 27,3 Millionen Exemplare verkauft, betrug die Auflage im Jahr 2021 noch rund 12,3 Millionen und hat sich damit halbiert. Im Jahr 2022 konnte jedoch nach 30 Jahren erstmals wieder ein bemerklicher Anstieg verzeichnet werden. Zuletzt lag der Wert bei rund 14,6 Millionen. Auch die Zahl der in Deutschland erscheinenden Tageszeitungen ist zwischen 1991 und 2018 von rund 158 auf 114 Titel gesunken.

Bei der Hamburger Morgenpost (Mopo), die seit 1949 in Hamburg erscheint, denkt man trotz des zuletzt allgemeinen Anstiegs, über einen radikalen Schritt nach.

Eine Ausgabe pro Woche

Die Mopo könnte Medienberichten zufolge (Hamburger Abendblatt und Spiegel) in Zukunft nur noch an einem Tag pro Woche in gedruckter Form erscheinen. Arist von Harpe, Verleger und Geschäftsführer der Hamburger Morgenpost, der die Zeitung 2020 vom Kölner DuMont-Verlag erworben hatte, weist auf das "seit Langem veränderte Nutzungsverhalten der Leser:innen hin - weg vom bedruckten Papier, hin zu digitalen Kanälen". Auch die Coronapandemie habe diese Entwicklung forciert.

Wurden laut der  "Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. – IVW" 2019 noch über 50.000 Mopo-Exemplare unter die Leute gebracht, waren es in den Monaten Januar, Februar und März 2023 nur noch 17.425. Das entspricht einem Minus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Andere Kaufzeitungen machen ähnliche Erfahrungen. Aus diesem Grund will die Morgenpost einen radikalen Bruch machen und nur eine Ausgabe pro Woche drucken.

www.mopo.de

www.spiegel.de

www.abendblatt.de

www.statista.com

www.ivw.de

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