Deutsche blicken nur verhalten optimistisch auf 2023

Hackerangriffe, Extremwetter, Rekordhitze, Inflation und steigende Arbeitslosigkeit sind die größten Ängste der Bundesbürger.

COVID-19, Krieg in der Ukraine, ansteigende Inflation, Rekordhitze – allesamt Faktoren, die das bald endende Jahr 2022 maßgeblich prägten. Rückblickend sagen knapp acht von zehn Deutschen (78 Prozent ), dass das Jahr 2022 ein schlechtes für Deutschland war.

Auf persönlicher Ebene scheint 2022 für die Bundesbürger allerdings etwas besser gelaufen zu sein. "Nur" etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) findet, dass das bald endende Jahr für sie und ihre Familie ein schlechtes war. Das zeigt eine vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Ipsos in 36 Ländern durchgeführte Studie. Bei der Vorjahresbefragung war die Stimmung noch um sechs bzw. sieben Prozentpunkte positiver.

Deutsche im internationalen Vergleich eher pessimistisch

Immerhin etwas mehr als jeder zweite Bundesbürger (52 Prozent) ist optimistisch, dass das Jahr 2023 für ihn persönlich besser werden wird als 2022. Damit blicken die Deutschen im internationalen Vergleich allerdings eher pessimistisch auf das kommende Jahr. Weltweit rechnen im Schnitt 65 Prozent mit einem für sie besseren Jahr. Lediglich Frankreich (44 Prozent), Belgien (44 Prozent) und Japan (36 Prozent) zeigen sich noch weniger optimistisch hinsichtlich des kommenden Jahres. Darüber hinaus glaubt nur eine Minderheit von 37 Prozent der Deutschen an einen Aufschwung der Weltwirtschaft im bevorstehenden Kalenderjahr.

Nicht nur die Weltwirtschaftsentwicklung wird pessimistisch eingeschätzt. Auch für das eigene Land erwarten die Deutschen ein schwieriges Wirtschaftsjahr 2023. So halten es sieben von zehn Bundesbürgern (70 Prozent) für wahrscheinlich, dass die Arbeitslosenquote im kommenden Jahr steigen wird. Drei Viertel der Deutschen (76 Prozent) rechnen zudem im Jahr 2023 mit höheren Inflationswerten in der Bundesrepublik als im laufenden Jahr. Die Deutschen zeigen sich entsprechend wenig optimistisch, dass die steigenden Preise durch Gehaltserhöhungen ausgeglichen werden. Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent hält es für wahrscheinlich, dass die Preise 2023 schneller steigen werden als die Einkommen der Deutschen.

Wenige glauben an baldiges Kriegsende in der Ukraine

Die Deutschen zeigen sich wenig zuversichtlich, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine in absehbarer Zeit ein Ende findet. Nur etwa ein Drittel (32 Prozent) hält das für wahrscheinlich, während 46 Prozent ein mögliches Ende des Krieges im kommenden Jahr als unwahrscheinlich einschätzt.

Darüber hinaus nimmt die Wahrnehmung einer Bedrohungslage für Deutschland zu. Mittlerweile sieht es die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) als wahrscheinlich an, dass im kommenden Jahr Hacker einer ausländischen Regierung einen IT-Ausfall bei wichtigen staatlichen oder öffentlichen Dienstleistungen im Inland herbeiführen werden – ein Anstieg von 20 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Etwa ein Drittel der Deutschen (31 Prozent) hält dagegen ein solches Vorkommnis im Jahr 2023 für unwahrscheinlich. In keinem anderen an dieser Umfrage teilnehmenden Land nahm die wahrgenommene Wahrscheinlichkeit eines staatlichen Hackerangriffs stärker zu.

Sorge über Wetter und Klima

Trotz der dieses Jahr in vielen Teilen Europas gemessenen Rekordhitze erwartet die Hälfte der Deutschen (50 Prozent), dass 2023 das heißeste jemals in Deutschland gemessene Jahr werden wird. Ein Viertel der Deutschen (25 Prozent) hält das hingegen für unwahrscheinlich. Mehr als sechs von zehn Bundesbürgern (62 Prozent) rechnen darüber hinaus damit, dass nächstes Jahr im Inland extremere Wetterereignisse als 2022 auftreten werden. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Im asiatischen Raum befürchten die Bewohner im kommenden Jahr noch schwerwiegendere, extremwetterbedingte Konsequenzen. So halten es jeweils mehr als die Hälfte der Befragten in Indonesien (65 Prozent), Indien (62 Prozent) und Thailand (53 Prozent) für wahrscheinlich, dass Teile ihrer Länder aufgrund eines extremen Wetterereignisses unbewohnbar werden. In Deutschland hält lediglich jeder Vierte (27 Prozent) ein solches Szenario im kommenden Jahr für wahrscheinlich.

www.ipsos.com

Über die Studie

Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos-Global-Advisor-Studie "2023 Predictions". Bei der Online-Umfrage wurden zwischen dem 21. Oktober und dem 4. November 2022 insgesamt 24.471 Personen aus 36 Ländern über das Ipsos-Online-Panel-System interviewt. In Irland, Israel, Kanada, Malaysia, Südafrika, der Türkei und den USA waren die Befragten zwischen 18 und 74 Jahren alt, in Indonesien und Singapur zwischen 21 und 74 Jahren und in allen anderen Ländern zwischen 16 und 74 Jahren.

In Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan, Mexiko, Spanien, Südafrika, Südkorea und den USA umfasste die Stichprobe etwa 1.000 Personen. In Argentinien, Belgien, Chile, Dänemark, Indien, Indonesien, Irland, Israel, Kolumbien, Malaysia, den Niederlanden, Peru, Polen, Rumänien, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Singapur, Thailand, der Türkei, Ungarn und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden jeweils etwa 500 Personen befragt.

In Argentinien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Südkorea, Ungarn und USA ist die Internetdurchdringung ausreichend hoch, um die Stichproben als repräsentativ für die breitere Bevölkerung in den abgedeckten Altersgruppen zu betrachten. Die verbleibenden 17 untersuchten Länder weisen eine geringere Internetdurchdringung auf. Die Stichprobe dieser Länder ist städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die Allgemeinbevölkerung und sollten so betrachtet werden, dass sie die Ansichten der stärker "vernetzten" Bevölkerungsgruppe widerspiegelt.

Die Daten werden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Marktes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den neuesten Volkszählungsdaten am besten widerspiegelt. Wenn die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an Rundungen durch die computer-basierte Zählung, erlaubte Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss von "weiß nicht/keine Angabe" Nennungen.

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Über die Studie

Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos-Global-Advisor-Studie "2023 Predictions". Bei der Online-Umfrage wurden zwischen dem 21. Oktober und dem 4. November 2022 insgesamt 24.471 Personen aus 36 Ländern über das Ipsos-Online-Panel-System interviewt. In Irland, Israel, Kanada, Malaysia, Südafrika, der Türkei und den USA waren die Befragten zwischen 18 und 74 Jahren alt, in Indonesien und Singapur zwischen 21 und 74 Jahren und in allen anderen Ländern zwischen 16 und 74 Jahren.

In Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Japan, Mexiko, Spanien, Südafrika, Südkorea und den USA umfasste die Stichprobe etwa 1.000 Personen. In Argentinien, Belgien, Chile, Dänemark, Indien, Indonesien, Irland, Israel, Kolumbien, Malaysia, den Niederlanden, Peru, Polen, Rumänien, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Singapur, Thailand, der Türkei, Ungarn und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden jeweils etwa 500 Personen befragt.

In Argentinien, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Niederlande, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Südkorea, Ungarn und USA ist die Internetdurchdringung ausreichend hoch, um die Stichproben als repräsentativ für die breitere Bevölkerung in den abgedeckten Altersgruppen zu betrachten. Die verbleibenden 17 untersuchten Länder weisen eine geringere Internetdurchdringung auf. Die Stichprobe dieser Länder ist städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die Allgemeinbevölkerung und sollten so betrachtet werden, dass sie die Ansichten der stärker "vernetzten" Bevölkerungsgruppe widerspiegelt.

Die Daten werden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Marktes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den neuesten Volkszählungsdaten am besten widerspiegelt. Wenn die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an Rundungen durch die computer-basierte Zählung, erlaubte Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss von "weiß nicht/keine Angabe" Nennungen.

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