Nachdem die Immobilienpreise in Deutschland im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal mit einem Plus von rund 14 Prozent überproportional gestiegen waren, beobachtet Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen Interhyp nun ein Abflachen des Preisanstiegs.
Leichter Preisrückgang gegenüber erstem Quartal
In der Betrachtung des gesamten Halbjahres gegenüber dem Vorjahreshalbjahr sind die Preise zwar noch um rund elf Prozent gestiegen. Im zweiten Quartal liegt der Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal aber nur bei 7,6 Prozent und gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres ist sogar ein kleiner Preisrückgang von knapp einem Prozent zu verzeichnen. "Die im ersten Halbjahr stark gestiegenen Bauzinsen haben auf die Leistbarkeit gedrückt", sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG.
Der Zinsanstieg habe zunächst zu einer stärkeren Nachfrage nach Immobilien geführt. "Viele wollten sich ihr Kaufvorhaben noch zu günstigen Zinsen sichern. Aber mit den steigenden Zinsen haben mehr Menschen neu kalkuliert, sind bei der Immobilie Kompromisse eingegangen oder haben vom Immobilienkauf vorerst Abstand genommen," so Utecht.
Preiskorrekturen im zweiten Quartal
Dies habe im zweiten Quartal zu Preiskorrekturen und -stagnationen geführt. In drei von sechs betrachteten Großstädten registriert Interhyp den Preisrückgang sogar im Vergleich zum Vorjahresquartal, und zwar in München, Köln und Leipzig. Grundsätzlich verzeichnet Interhyp stabile Finanzierungen, sogar einen Trend hin zu mehr Sicherheit, mit mehr Eigenkapital und längeren Zinsbindungen.
Momentan sieht Interhyp neue Chancen für Käuferinnen und Käufer, denn im Juli haben die Zinsen um mehr als einen halben Prozentpunkt nachgelassen. Jörg Utecht: "Das momentane Zwischentief beim Zins und die zunehmende Verhandlungsbereitschaft von Verkäufern und Maklern bietet jetzt wieder mehr Spielraum für die Finanzierung eines Kaufs."
Kreditnehmer setzen auf noch mehr auf Sicherheit
Darlehensnehmer:innen achten zum aktuellen Zeitpunkt noch mehr als in früheren Jahren darauf, die Finanzierung langfristig abzusichern. Im ersten Halbjahr 2021 lag die durchschnittliche Zinsbindung bei 13,2 Jahren und jetzt, im ersten Halbjahr 2022 ist sie auf 14,1 Jahre gestiegen. Utecht: "Vor zehn Jahren lag die Zinsbindung noch bei weniger als 12 Jahren. Heute liegt sie bei über 14 Jahren. Das zeigt, dass Menschen in Zukunft eher von steigenden Zinsen ausgehen und sich die derzeitigen Niveaus lange sichern möchten."
www.interhyp.de
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