Aus der Interessenvertretung der deutschen Zeitschriftenverlage ist in einem grundlegenden Reformprozess der Medienverband der freien Presse geworden: Am Donnerstag tagte zum ersten Mal die aus 42 Vertreter:innen deutscher Verlage bestehende Delegiertenversammlung des neuen Verbandes und verabschiedete ein umfassendes Bekenntnis zur Bedeutung der freien Presse für die Stabilität einer demokratischen Gesellschaft.
Über 400 Verlage mit mehr als 7.000 Zeitschriften- und Medienangeboten
Der neue Verband übernimmt die Funktion des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) in der Vertretung der medienpolitischen Interessen von über 400 Verlagen mit mehr als 7.000 Zeitschriften- und Medienangeboten. Angesichts der enormen Herausforderungen für die freie Presse in Europa und des russischen Angriffskriegs auf die junge Demokratie in der Ukraine, begleitet vom manipulativen Vorgehen der russischen Staatspropaganda, erklärten die Delegierten, das Selbstverständnis der im Medienverband vereinten Verlage sei es, ihren Beitrag zur "Freiheit der Meinungen und Vielfalt der Lebensentwürfe in unserer pluralistischen Demokratie" zu leisten.
Die Delegiertenversammlung markiert den Abschluss der Reform der verbandlichen Organisation der Zeitschriftenverleger. Vorausgegangen war das jeweils einstimmige Mitgliedervotum in vier VDZ-Landesverbänden und den drei im VDZ organisierten Fachverbänden für einen gemeinsamen Bundesverband.
Um die interne Willensbildung demokratisch zu organisieren und die Interessen aller Mitglieder bestmöglich vertreten zu können, hat der neue Verband fünf Landesvertretungen für die Regionen Bayern, Berlin-Brandenburg, Nord, Nordrhein-Westfalen und Südwesten; die spezifischen Interessen der Gattungen Fachmedien, konfessionelle Medien und Publikumsmedien werden in Fachvertretungen aggregiert.
Einstimmiges Voting für Führungsgremium
Die Delegierten wählten in der hybrid durchgeführten Konferenz einstimmig ihr neues Führungsgremium. Es besteht aus Rudolf Thiemann (Liborius Verlagsgruppe) als Präsidenten des Medienverbands der freien Presse. Zusammen mit ihm besteht das exekutive Führungsgremium des Verbandes aus Holger Knapp (Sternefeld Medien), Detlef Koenig (mhp Medien), Bianca Pohlmann (Funke Mediengruppe), Lars Joachim Rose (Mediengruppe Klambt), Alfons Schräder (Heise Medien) und Philipp Welte (Hubert Burda Media).
Bereits in den vergangenen Wochen hatten sich die fünf Landes- und die drei Fachvertretungen des Medienverbands der freien Presse konstituiert, dabei wurden auch die jeweiligen Vorstände und ihre Vorsitzenden gewählt.
"Wir haben als starke Gemeinschaft der Zeitschriftenverleger in politisch und gesellschaftlich herausfordernden Zeiten mit dem neuen Medienverband der freien Presse eine unternehmerische, ideelle und verlegerische Interessenvertretung unserer Branche geschaffen", erklärte Rudolf Thiemann nach seiner Wahl. "Dafür danke ich allen unseren Kolleginnen und Kollegen für ihr kontinuierliches und wirkungsvolles Engagement in den vergangenen Jahren. Eine neue Ära in der politischen Interessensvertretung der freien Presse hat begonnen. Ich freue mich daher außerordentlich über das mir entgegengebrachte Vertrauen der Delegierten." (as)
www.vdz.de
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