Alternative zu US-Riesen
Wero geht in die Offensive – Europas Angriff auf PayPal & Co.

| Natalie Oberhollenzer 
| 17.09.2025

Die europäische Payment-Lösung Wero geht in die nächste Runde. Nach einem Jahr mit starker Nutzung im Peer-to-Peer-Bereich soll der Dienst nun auch im stationären und digitalen Handel Fuß fassen. Zu den ersten Partnern zählen Handelsgrößen wie MediaMarkt und Rossmann.

Schon ab Oktober 2025 wollen die Händler Wero als Bezahlmethode anbieten. Die technische Anbindung erfolgt über eine moderne API-Infrastruktur, die die Integration erleichtert und eine reibungslose Nutzererfahrung für Kunden und Händler garantieren soll.

Hinter der Marke steht die European Payments Initiative (EPI) – ein Zusammenschluss von derzeit 25 europäischen Banken und Zahlungsdienstleistern, darunter Schwergewichte wie BNP Paribas, Crédit Agricole oder Société Générale. Ziel ist es, eine europäische Alternative zu PayPal, Visa und Mastercard aufzubauen – und damit die Abhängigkeit von US-Anbietern zu verringern.

Die Initiative ist nicht nur von ökonomischer, sondern auch von geopolitischer Bedeutung. "Die Entwicklungen der letzten Monate zeigen, wie wichtig es ist, in Zeiten transatlantischer Spannungen eine eigene europäische Lösung zu haben", betont EPI-CEO Martina Weimert.

Auch Experten aus den Banken sehen Handlungsbedarf: "Aus unserer Sicht wäre es am zielführendsten, wenn auf den digitalen Euro für Privatkunden verzichtet und stattdessen Wero auch offiziell als einziges europaweites Bezahlverfahren fungieren würde", wird Stefan G. Reuß, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen von der dpa zitiert. Er warnt zugleich: "Europa muss auch in diesem Feld unbedingt abwehrbereit werden. Es muss sich rüsten für den Fall, dass sich US-Zahlungsdienstleister aufgrund politischer Verwerfungen kurzfristig aus dem europäischen Markt verabschieden."

Rasanter Start im P2P-Bereich

Seit dem Launch im Sommer 2024 ist Wero in Deutschland, Frankreich und Belgien zunächst als Peer-to-Peer-Lösung erfolgreich gestartet. Rund zwei Millionen Deutsche nutzen den Dienst bereits regelmäßig, europaweit sind es mehr als 43 Millionen registrierte User. Im ersten Jahr flossen mehr als 7,5 Milliarden Euro über die App.

Die Expansion ist bereits geplant: 2026 sollen Luxemburg und die Niederlande folgen. Dort wird das etablierte System iDEAL in Wero integriert. Parallel schließen sich weitere Banken dem Verbund an, darunter auch Revolut sowie sechs belgische Institute.

Vorteile für Händler

Für die Händler sind vor allem die geringeren Transaktionsgebühren attraktiv. Zudem basiert Wero auf Konto-zu-Konto-Transaktionen – ohne teure Intermediäre. Händler können außerdem Kundenbindungsprogramme oder Ratenzahlungen direkt integrieren. Ein Signal für Vertrauen kommt aus Frankreich: Die Generaldirektion für öffentliche Finanzen (DGFIP) will Wero künftig in Museen, Krankenhäusern und Verwaltungen als Zahlungsmittel zulassen.

Die junge Plattform kämpft allerdings noch mit Kinderkrankheiten: Anfang September sorgte ein technischer Ausfall für Irritationen. In der kritischen Einführungsphase könnte dies zum Risiko werden. Langfristig will Wero aber mehr sein als ein Bezahlservice. Geplant sind zusätzliche Funktionen wie Abo-Modelle, nutzungsbasierte Abrechnung und Loyalty-Programme. Damit könnte eine europäische All-in-one-Plattform entstehen, die PayPal und Co. ernsthafte Konkurrenz macht.

Wero im Überblick

Was ist Wero?

  • Markenname eines neuen europaweiten Echtzeit-Bezahlsystems der European Payments Initiative (EPI).
  • Konsortium aus großen Banken wie Sparkassen, Deutsche Bank, ING, Santander und weiteren.

Wie funktioniert Wero?

  • basiert auf SEPA Instant Payments – Überweisungen in Sekunden.
  • funktioniert direkt von Konto zu Konto, ohne Kreditkartenfirmen oder Drittanbieter.
  • nutzbar in der Banking-App der eigenen Bank oder in einer eigenständigen Wero-App.

Vorteile für Nutzer:

  • Geld senden in Echtzeit an Kontakte per Telefonnummer oder E-Mail.
  • sicherer, da keine Drittanbieter involviert sind.
  • in Zukunft auch Bezahlungen in Online-Shops oder im stationären Handel möglich.

Wo ist Wero verfügbar?

  • aktuell in Deutschland, Belgien und Frankreich.
  • Expansion nach Luxemburg und die Niederlande für 2026 geplant.

Welche Banken machen mit?

  • Sparkassen-Finanzgruppe
  • Volks- und Raiffeisenbanken (z. B. DZ Bank, Sparda-Banken)
  • Postbank, BBBank, PSD Banken
  • Deutsche Bank
  • ING (seit August 2025)
  • Revolut und mehrere belgische Institute

Nutzerzahlen:

  • Deutschland: rund 1,8 bis 2 Millionen aktive Nutzer
  • Europaweit: über 43 Millionen, vor allem in Frankreich und Belgien

Besonderheit:

  • Händler profitieren von niedrigeren Gebühren und einfacher Integration.
  • auch im öffentlichen Sektor (z. B. Frankreichs Museen und Behörden) im Einsatz.

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Wero im Überblick

Was ist Wero?

  • Markenname eines neuen europaweiten Echtzeit-Bezahlsystems der European Payments Initiative (EPI).
  • Konsortium aus großen Banken wie Sparkassen, Deutsche Bank, ING, Santander und weiteren.

Wie funktioniert Wero?

  • basiert auf SEPA Instant Payments – Überweisungen in Sekunden.
  • funktioniert direkt von Konto zu Konto, ohne Kreditkartenfirmen oder Drittanbieter.
  • nutzbar in der Banking-App der eigenen Bank oder in einer eigenständigen Wero-App.

Vorteile für Nutzer:

  • Geld senden in Echtzeit an Kontakte per Telefonnummer oder E-Mail.
  • sicherer, da keine Drittanbieter involviert sind.
  • in Zukunft auch Bezahlungen in Online-Shops oder im stationären Handel möglich.

Wo ist Wero verfügbar?

  • aktuell in Deutschland, Belgien und Frankreich.
  • Expansion nach Luxemburg und die Niederlande für 2026 geplant.

Welche Banken machen mit?

  • Sparkassen-Finanzgruppe
  • Volks- und Raiffeisenbanken (z. B. DZ Bank, Sparda-Banken)
  • Postbank, BBBank, PSD Banken
  • Deutsche Bank
  • ING (seit August 2025)
  • Revolut und mehrere belgische Institute

Nutzerzahlen:

  • Deutschland: rund 1,8 bis 2 Millionen aktive Nutzer
  • Europaweit: über 43 Millionen, vor allem in Frankreich und Belgien

Besonderheit:

  • Händler profitieren von niedrigeren Gebühren und einfacher Integration.
  • auch im öffentlichen Sektor (z. B. Frankreichs Museen und Behörden) im Einsatz.

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