Geldvermögen erneut gestiegen
Deutsche Haushalte besitzen 9,05 Billionen Euro

| Redaktion 
| 27.04.2025

Das Geldvermögen der Deutschen kletterte zum Ende des vergangenen weiter über die Neun-Billionen-Grenze, die bereits im dritten Quartal 2024 überwunden werden konnte. Mit dem fünften Anstieg in Folge verzeichnet die Bundesbank einen neuen, nominalen Rekordwert – allerdings bedeutet das nicht automatisch, dass sich deutsche Haushalte auch mehr leisten können.

Die Bundesbank hat am Freitag bekanntgegeben, dass das nominale Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im vierten Quartal 2024 um 136 Milliarden Euro gestiegen ist. Mit dem fünften Anstieg dieser Art am Stück setzt sich "die seit Ende 2023 andauernde Wachstumsserie somit fort".

Insgesamt belief sich das Geldvermögen der Deutschen zum vergangenen Jahresende auf eine imposante Summe von 9050 Milliarden oder 9,05 Billionen Euro. Das entspricht grob überschlagen dem 25-fachen des Vermögens von Elon Musk, der aktuell als reichster Mensch der Welt gilt. Ein nennenswerter Teil des Anstiegs geht demnach auf Gewinne an der Börse zurück.

Die Reichen werden reicher

In Form der verteilungsbasierten Vermögensbilanz (Distributional Wealth Accounts, DWA) wirft die Bundesbank einen näheren Blick auf die Verteilung der inflationsbereinigten Gesamtrendite des Geldvermögens. Die wenig überraschende Feststellung dabei: Menschen mit mehr Geld machen deutlich höhere Gewinne.

Die Erklärung liegt in der Art, wie Vermögen angelegt wird: Vermögensstarke Haushalte setzen oft auf renditestarke Anlagen wie Aktien, Immobilien oder Fonds, die langfristig mehr Geld abwerfen.

Die vermögensärmere Hälfte der Bevölkerung hingegen investiert ihr Erspartes meist in sichere, aber wenig lukrative Optionen wie Sparbücher oder Versicherungen. Diese Anlagen brachten in den letzten Jahren kaum Gewinn und oft sogar Verluste ein, weil die Inflation die Erträge aufgefressen hat.

… aber ihr Geld ist weniger wert

Auch die Kaufkraft des nominalen Nettogeldvermögens schwankt mit der Inflationsrate, wie die Bundesbank beschreibt. Wenn die Inflationsrate das nominale Wachstum des Nettogeldvermögens übersteigt, lassen sich mit dem gewachsenen Vermögen trotzdem weniger Güter und Dienstleistungen als vorher erwerben.

Um zu beobachten, wie viel Kaufkraft tatsächlich verbleibt, betrachtet die Bundesbank die Entwicklung des Geldvermögens "auch real, konkret in Preisen von 1999". Während das nominale Nettogeldvermögen nach den Kapitalmarkteinbrüchen in den ersten drei Quartalen 2022 rasch neue Höchststände erreichte, stagniert das reale Vermögen nach wie vor auf einem niedrigeren Niveau als im besagten Jahr.

Das verdeutlicht, dass die Bevölkerung auf dem Papier zwar mehr Geld hat - die Inflation schmälert die tatsächliche Kaufkraft der Haushalte allerdings anhaltend.

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