Karrierefalle Selbstzweifel
Wie Selbstsabotage Karrieren verhindert

Trotz Erfahrung, Kompetenz und Engagement sabotieren sich viele Führungskräfte unbewusst selbst – durch übermäßigen Perfektionismus, Aufschieberitis oder destruktive Gedankenmuster. Diese unsichtbaren Blockaden bleiben oft lange unerkannt und wirken sich massiv auf Leistung, Führungsstil und Karrierechancen aus. Wer sie frühzeitig erkennt, kann gezielt gegensteuern – und das volle Potenzial entfalten.

Selbstsabotage ist kein Thema für Berufsanfänger:innen – im Gegenteil: Gerade erfahrene Top-Performer:innen sind häufig betroffen. Denn mit zunehmender Verantwortung steigt auch der Druck, den man sich selbst macht. Der innere Kritiker wird lauter, der Drang zur Kontrolle größer. Doch wer sich ständig selbst im Weg steht, riskiert nicht nur seinen Erfolg, sondern auch das Vertrauen seines Teams.

Perfektionismus als Karrierebremse

"Ich bin nur dann gut genug, wenn alles perfekt ist" – dieser Glaubenssatz ist weit verbreitet unter Führungskräften. Was nach Leistungsbereitschaft klingt, entpuppt sich schnell als Risiko: Entscheidungen werden verzögert, Ressourcen verschwendet, Mitarbeitende demotiviert. Statt echter Exzellenz entsteht eine toxische Erwartungskultur. Der erste Schritt zur Veränderung ist das Erkennen: Perfektionismus ist selten ein Qualitätsmerkmal – meist ist er Angst in Verkleidung.

Aufschieberitis trotz Verantwortung

Auch Prokrastination ist eine häufige Form der Selbstsabotage im Management. Sie tritt nicht selten bei Aufgaben auf, die mit Unsicherheit oder emotionalem Risiko verbunden sind – etwa heikle Mitarbeitergespräche oder strategische Weichenstellungen. Wer aufschiebt, schützt sich kurzfristig vor unangenehmen Gefühlen – zahlt aber langfristig mit Glaubwürdigkeitsverlust und Verpassten Chancen. Der Schlüssel liegt darin, die zugrunde liegenden Ängste zu identifizieren und zu bearbeiten – idealerweise mit professioneller Unterstützung. Oft sind es tief verankerte Verhaltensmuster, wie etwa toxische Gewohnheiten im Führungsalltag, die langfristig über beruflichen Erfolg oder Stillstand entscheiden

Innere Kritiker entlarven und entmachten

Fast jede Führungskraft kennt die Stimme im Kopf, die warnt, zweifelt oder abwertet: "Das reicht nicht", "Du blamierst dich" oder "Die anderen sind besser". Solche inneren Dialoge prägen Entscheidungen und Verhalten – meist unbemerkt. Dabei sind sie nichts anderes als verinnerlichte Muster, oft aus früheren Lebensphasen. Wer sich ihrer bewusst wird, kann sie hinterfragen und neu bewerten. Coaching, kognitive Verhaltenstechniken oder Journaling sind effektive Werkzeuge zur Selbstklärung.

Selbstwert als Grundlage für Führung

Hinter Selbstsabotage steckt häufig ein instabiler Selbstwert. Auch bei scheinbar selbstbewussten Führungskräften. Sie definieren sich über Leistung, Status oder Kontrolle – und verlieren den Zugang zur eigenen inneren Sicherheit. Doch gerade in Krisen und Transformationsprozessen brauchen Teams Führungspersönlichkeiten, die auch ohne äußeren Applaus stabil bleiben. Eine klare Werteorientierung, Sinnkopplung und emotionale Resilienz bilden die Grundlage für authentische, nachhaltige Führung.

Fazit: Wer sich kennt, führt besser

Selbstsabotage ist kein individuelles Versagen – sondern ein weitverbreitetes Phänomen, das sich verändern lässt. Führung beginnt immer bei der eigenen Persönlichkeit. Wer sich die Zeit nimmt, innere Blockaden zu erkennen und zu lösen, eröffnet sich nicht nur neue berufliche Perspektiven – sondern entwickelt sich zu einer echten Führungspersönlichkeit, die inspiriert, stabilisiert und transformiert.

Anzeichen für Selbstsabotage im Management:

  • Übermäßiger Perfektionismus trotz Zeitdruck

  • Aufschieben wichtiger Entscheidungen

  • Kritische innere Stimme ("Ich bin nicht gut genug")

  • Kontrollbedürfnis statt Delegation

  • Überarbeitung und fehlende Erholungsphasen

Tipp: Wer sich in mehreren Punkten erkennt, sollte reflektieren – oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen (z. B. Coaching, Supervision).

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Anzeichen für Selbstsabotage im Management:

  • Übermäßiger Perfektionismus trotz Zeitdruck

  • Aufschieben wichtiger Entscheidungen

  • Kritische innere Stimme ("Ich bin nicht gut genug")

  • Kontrollbedürfnis statt Delegation

  • Überarbeitung und fehlende Erholungsphasen

Tipp: Wer sich in mehreren Punkten erkennt, sollte reflektieren – oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen (z. B. Coaching, Supervision).

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