Wichtige Tipps für Reisende
Was Passagiere am Montag beachten sollten, wenn der Flughafen-Streik beginnt

| Redaktion 
| 09.03.2025

Lange Warteschlangen, annullierte Flüge und unklare Alternativen – für Hunderttausende Reisende könnte der Montag zum Albtraum werden. Die Gewerkschaft Verdi hat massive Warnstreiks an deutschen Flughäfen angekündigt, wodurch an vielen Standorten der Flugbetrieb nahezu zum Erliegen kommen wird. Wer an diesem Tag unterwegs ist, sollte sich frühzeitig informieren und vorbereitet sein.

Die geplanten Arbeitsniederlegungen betreffen nicht nur Abflüge, sondern auch ankommende Flüge. Das führt zu weitreichenden Störungen im gesamten Luftverkehr. Bereits am Sonntag kommt es in Hamburg zu ersten Flugausfällen, doch am Montag (10. März) wird es bundesweit ernst. Zudem wird das Luftsicherheitspersonal an den Flughäfen Weeze und Karlsruhe/Baden-Baden in einem separaten Tarifkonflikt ebenfalls zum Streik aufgerufen. Auch in anderen europäischen Ländern sind Arbeitsniederlegungen geplant, sodass es zu weiteren Verzögerungen und Flugausfällen kommen könnte.

Auswirkungen: Mehr als eine halbe Million Reisende betroffen

Laut Schätzungen des Flughafenverbands ADV fallen mehr als 3.400 Flüge aus, und rund 510.000 Passagiere können ihre geplanten Reisen nicht antreten. Besonders betroffen ist Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt, der auf seiner Website bereits ankündigte, dass kein regulärer Betrieb möglich sein wird. Auch das Umsteigen für Transitpassagiere dürfte nicht durchführbar sein.

Viele Reisende berichten bereits jetzt von langen Warteschlangen an den Schaltern der Airlines und Problemen bei der Umbuchung. Wer dringend reisen muss, sollte Alternativen wie Bahn oder Fernbusse prüfen. Die Nachfrage nach Tickets bei der Deutschen Bahn ist bereits sprunghaft angestiegen, und auch Mietwagenanbieter verzeichnen eine deutlich erhöhte Nachfrage.

Was Reisende jetzt wissen müssen

  • Flugstatus prüfen: Airlines und Flughäfen informieren auf ihren Websites über den aktuellen Stand der Flüge.

  • Rechte bei Ausfällen: Fluggesellschaften müssen eine alternative Beförderung anbieten, oft per Umbuchung oder Bahnticket.

  • Entschädigung? Bei Streiks durch Flughafenpersonal gibt es meist keine Entschädigung nach der EU-Fluggastrechteverordnung.

  • Längere Wartezeiten: Bei Aufenthalten am Flughafen sind Airlines verpflichtet, Passagiere mit Essen und Getränken zu versorgen.

  • Frühzeitige Anreise: Auch wenn der eigene Flug nicht gestrichen wurde, sollten Reisende deutlich früher am Flughafen sein, da Sicherheitskontrollen und Check-in-Prozesse länger dauern können.

  • Gepäckregelungen beachten: Da viele Passagiere auf alternative Flugverbindungen umgebucht werden, kann es zu Verzögerungen bei der Gepäckabfertigung kommen.

Hintergründe: Warum wird gestreikt?

Verdi fordert in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Die kommunalen Arbeitgeber halten die Forderungen für überzogen und verweisen auf die bereits angespannte Haushaltslage.

Zusätzlich gibt es Diskussionen über die Arbeitsbedingungen am Flughafen, insbesondere in den Bereichen Bodenverkehrsdienste und Sicherheitskontrollen. Viele Beschäftigte klagen über hohe Belastungen, unattraktive Arbeitszeiten und eine unzureichende Bezahlung. Die Gewerkschaft betont, dass die Streiks notwendig seien, um bessere Bedingungen durchzusetzen.

Ihre Rechte als Fluggast

Sollte Ihr Flug aufgrund des Streiks annulliert worden sein, haben Sie als Fluggast bestimmte Rechte gemäß der EU-Fluggastrechteverordnung (EG) Nr. 261/2004, sofern Ihr Flug:

  • von einem Flughafen innerhalb der EU startet oder

  • in der EU landet und von einer EU-Fluggesellschaft durchgeführt wird.

Sie haben das Recht, zwischen folgenden Optionen zu wählen:

  • Erstattung des Ticketpreises: Falls Sie aufgrund der Annullierung nicht mehr reisen möchten, können Sie eine volle Rückerstattung des Ticketpreises verlangen. Dies gilt auch für zusammenhängende Buchungen.

  • Ersatzflug oder alternative Beförderung: Sie können sich für einen alternativen Flug zum frühestmöglichen Zeitpunkt entscheiden oder einen Flug zu einem späteren, für Sie geeigneten Zeitpunkt wählen. Falls kein Ersatzflug verfügbar ist, muss die Airline unter Umständen alternative Transportmöglichkeiten wie Bahn oder Bus anbieten.

  • Betreuungsleistungen: Falls Sie aufgrund des Streiks längere Zeit auf Ihren Ersatzflug warten müssen, haben Sie Anspruch auf Essen und Getränke, zwei kostenlose Telefonate oder E-Mails sowie eine Hotelunterkunft inklusive Transfer, falls eine Übernachtung erforderlich ist.

Wie geht es weiter?

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 14. März in Potsdam statt. Sollten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften nicht einigen, drohen weitere Streiks in unterschiedlichen Branchen – möglicherweise auch erneut an den Flughäfen. Auch der öffentliche Nahverkehr und andere Sektoren könnten in den kommenden Wochen betroffen sein. Experten gehen davon aus, dass sich die Situation bis Ostern weiter zuspitzen könnte.

Reisende sollten daher nicht nur für Montag, sondern auch für die kommenden Wochen mit Einschränkungen rechnen. Wer auf Flugreisen angewiesen ist, sollte regelmäßige Updates von Airlines und Flughäfen verfolgen und alternative Reisepläne in Betracht ziehen.

Diese Flughäfen sind vom Streik betroffen:

  • Frankfurt/Main

  • München

  • Stuttgart

  • Köln/Bonn

  • Düsseldorf

  • Dortmund

  • Hannover

  • Bremen

  • Berlin-Brandenburg

  • Leipzig/Halle

  • Hamburg (bereits ab Sonntag)

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Diese Flughäfen sind vom Streik betroffen:

  • Frankfurt/Main

  • München

  • Stuttgart

  • Köln/Bonn

  • Düsseldorf

  • Dortmund

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  • Berlin-Brandenburg

  • Leipzig/Halle

  • Hamburg (bereits ab Sonntag)

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