ADAC Winterreifentest 2024
Winterreifen 2024: Neue Vorschriften ab Oktober – Welche Modelle versagen im Test?

| Redaktion 
| 24.09.2024

Ab Oktober 2024 treten neue Winterreifen-Regeln in Kraft, die jeden Autofahrer betreffen. Doch Vorsicht: Nicht alle Reifenmodelle können im aktuellen ADAC-Test überzeugen. Welche Pneus garantieren Sicherheit auf Eis und Schnee – und welche sind ein echtes Risiko?

Mit dem ersten Frost rückt das Thema Winterreifen in den Fokus. Der ADAC hat 28 aktuelle Modelle in zwei gängigen Größen getestet. Das Ergebnis: Nicht alle Reifen sind empfehlenswert, doch einige überzeugen auf ganzer Linie.

Die neuen Vorschriften: Was Autofahrer beachten müssen

Ab dem 1. Oktober 2024 dürfen nur noch Winterreifen mit dem sogenannten "Alpine"-Symbol – dem Schneeflockensymbol – auf winterlichen Straßen verwendet werden. Damit verlieren die bisherigen M+S-Reifen endgültig ihre Gültigkeit, was für viele Autofahrer bedeutet, ihre Reifen auszutauschen. Wer nach diesem Datum mit nicht zugelassenen Winterreifen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld von 75 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Der ADAC rät außerdem, Winterreifen spätestens nach acht Jahren zu ersetzen, da ihre Wintereigenschaften mit der Zeit deutlich nachlassen. Bereits nach sechs Jahren verschlechtert sich die Performance spürbar, vor allem bei nassen und schneebedeckten Straßen.

Der große ADAC-Winterreifentest: 28 Modelle auf dem Prüfstand

In diesem Jahr testete der ADAC insgesamt 28 Winterreifenmodelle in zwei populären Dimensionen:

  • 205/55 R16 H für Fahrzeuge der Kompaktklasse wie VW Golf, Toyota Corolla und Peugeot 308
  • 215/55 R17 V für kompakte SUVs wie den VW T-Roc, Hyundai Kona oder Seat Ateca

Die Tests wurden auf einer speziell präparierten Strecke im finnischen Ivalo durchgeführt, wo extreme Kälte und winterliche Bedingungen für aussagekräftige Ergebnisse sorgten. Neben der Sicherheit auf Schnee, Eis, Nässe und Trockenheit wurde auch die Umweltbilanz der Reifen – Abrieb und Kraftstoffverbrauch – bewertet.

Testsieger bei den SUV-Reifen

Der Goodyear UltraGrip Performance 3 überzeugte auf ganzer Linie und holte den Testsieg. Besonders sein ausgeglichenes Fahrverhalten bei Schnee, Nässe und auf trockener Fahrbahn sowie die hervorragende Umweltbilanz heben ihn von der Konkurrenz ab. Ebenfalls empfehlenswert ist der Dunlop Winter Sport 5, der in allen Bereichen starke Leistungen zeigte und Platz zwei belegte. Auf dem dritten Platz landete der Vredestein Wintrac Pro, der insbesondere auf winterlichen Straßen glänzte, allerdings leichte Schwächen auf trockener Fahrbahn zeigte.

Im Mittelfeld rangieren Reifen wie der Continental WinterContact TS 870 P, der Pirelli Cinturato Winter 2 und der Hankook Winter i*cept RS3, die insgesamt solide Ergebnisse lieferten. Enttäuschend war der Kenda Wintergen 2 KR501, der vor allem auf nasser und trockener Fahrbahn nicht überzeugen konnte und als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde.

Kompaktklasse-Reifen: Continental und Michelin führen das Feld an

In der Kategorie der Kompaktklasse-Reifen (205/55 R16) setzte sich der Continental WinterContact TS 870 als klarer Testsieger durch. Seine Bestnoten in Sachen Sicherheit auf nasser und winterlicher Fahrbahn heben ihn von der Konkurrenz ab. Der Michelin Alpin 6 zeigte zwar ähnliche Fahreigenschaften, punktete jedoch besonders durch seine herausragende Laufleistung und die gute Umweltbilanz. Mit einer Laufleistung von über 53.000 Kilometern setzt er hier den Maßstab. Der Goodyear UltraGrip Performance 3 liegt sowohl bei der Sicherheit als auch der Umweltbilanz zwischen den beiden Konkurrenten und komplettiert die Spitzengruppe.

Im "befriedigenden" Bereich landeten Reifen wie der Hankook Winter i*cept RS3, der Dunlop Winter Sport 5 sowie der Nokian Snowproof 2 und der Falken Eurowinter HS02. Diese Reifen bieten insgesamt solide Leistungen, kommen aber nicht an die Spitzenmodelle heran.

Die Problemfälle im Test

Während die meisten Modelle eine sichere Fahrt durch den Winter ermöglichen, gibt es einige Modelle, von denen der ADAC abrät. Der Winrun Winter-max A1 WR22 etwa fiel durch extrem lange Bremswege auf nasser Fahrbahn auf. Bei einem Bremsversuch aus 80 km/h stand das Testfahrzeug mit den besten Reifen bereits still, während es mit dem Winrun-Reifen noch mit 30 km/h weiterrollte – ein deutliches Sicherheitsrisiko. Auch der GT Radial WinterPro 2 Evo enttäuschte und erhielt keine Kaufempfehlung.

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