Jugendwort des Jahres: „goofy“ feiert Comeback

| Redaktion 
| 23.10.2023

Das Jugendwort des Jahres 2023 steht fest, und es ist "goofy"! Mit eindrucksvollen 39 Prozent der Stimmen hat dieser Begriff die Nase vorn.

Auf den Plätzen 2 und 3 folgen "Side eye" und "NPC". Bereits am 7. Juni dieses Jahres begann das Voting mit der Ermittlung der Top 10 Jugendwörter. Das Besondere in diesem Jahr: Die Teilnehmerzahl erreichte einen Rekordwert im hohen sechsstelligen Bereich, wie PONS Langenscheidt verkündet. Das gab es bisher noch nie.

Comeback des Goofy

Mit „goofy“ hat ein Begriff das Rennen gemacht, der vor vielen Jahren schon einmal im Sprachgebrauch der Jugendlichen zu finden war, sozusagen ein sprachliches Revival. Heute feiert "goofy" unter Jugendlichen sein Comeback. Es beschreibt weiterhin eine Person, die tollpatschig oder albern ist und andere zum Lachen bringt.

Auf dem zweiten Platz landete "Side eye", ein Begriff, der einen skeptischen Blick gegenüber einer Person oder einer Situation beschreibt. Jugendliche verwenden dieses Wort, um auszudrücken, dass sie Zweifel oder Misstrauen hegen.

Auf dem dritten Platz finden wir "NPC," die Abkürzung für "Non-player character." Ein "NPC" ist eine Figur in einem Videospiel oder einer virtuellen Welt, die lediglich passiv auf ihre Umgebung reagiert und keine aktive Rolle spielt.

Das waren die Top 10 für das Jugendwort des Jahres (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Auf Lock“ – Abkürzung von „auf locker“, Bedeutung: die Dinge entspannt angehen. Beispiel: „Ich gehe mit paar Freunden raus auf Lock!“
  • Darf er so“ – Ausdruck der Verwunderung und Abkürzung von „Darf er das einfach so sagen?“, wird genutzt, wenn etwas Provokantes gesagt oder getan wurde
  • Digga(h)“ – oft aber nicht immer eine Anrede für einen Kumpel oder Kollegen. Beispiel: „Ey Digga“ oder auch „Digga, ich hab so Hunger“
  • goofy“ – Adjektiv im Sinne von „komisch“, „tollpatschig“ oder „weird“
  • Kerl*in“ – Anrede für einen Freund, die aber meist nur in der maskulinen Form genutzt wird. Herkunft: wahrscheinlich in Anlehnung an ein Meme, das vor allem auf der Plattform Reddit genutzt wird: „Es ist Mittwoch, meine Kerle“
  • NPC“ – Abkürzung für „Non-Playable-Character”. Ist abwertend gemeint und wird genutzt, um klarzustellen, dass jemand unwichtig ist. Beispiel: „Guck dir mal den NPC an!“
  • Rizz“ – Die Fähigkeit einer Person zu flirten und verbal charmant zu sein. Beispiel: „Der hat richtig Rizz!“ oder „Ich hab ihr meinen Rizz gezeigt und sie gehörte mir“
  • Side eye“ – auf Deutsch „Seitenblick“. Wird genutzt, um Verachtung oder Missbilligung auszudrücken.  
  • Slay“ – Ausdruck der Zustimmung oder Bewunderung. Beispiel: „Dein Outfit sieht gut aus! Slay!
  • Yolo“ – Steht für „you only live once”. Aufforderung, Chancen zu nutzen und Risiken einzugehen. Beispiel: „Boah, das wird teuer! Egal, yolo!“ – Yolo war das Jugendwort 2012

„Wichtig ist, dass alle Wörter, die ins Voting einfließen, zum aktiven Sprachgebrauch der 11- bis 20-Jährigen gehören“, erklärt Patricia Kunth, die die Kampagne für Langenscheidt mitverantwortet hat. „Wie in den letzten Jahren auch, sind es vor allem die Social-Media-Kanäle, die großen Einfluss auf die Sprachentwicklung der jungen Generation haben.“

Jugendliche als Hauptwähler

Jeder durfte an der Abstimmung teilnehmen, jedoch wurden nur Stimmen von Teilnehmenden zwischen 11 und 20 Jahren gewertet, um die Wahl in den Händen der Jugendlichen zu belassen. Ein Gremium des Verlags PONS Langenscheidt prüfte in der ersten Phase lediglich die Einhaltung bestimmter Kriterien, die vorab bekannt gegeben worden waren. Einreichungen mit beleidigendem, rassistischem, sexistischem und homophobem Bezug sowie offensichtliche Kampagnen einzelner Personen(gruppen) oder Organisationen, deren Wörter nicht als repräsentativ für die Jugend in Deutschland anzusehen sind, wurden ausgeschlossen.

Langenscheidt wählt bereits seit 2008 das Jugendwort des Jahres. Viele der Begriffe sind seitdem generationsübergreifend in den Wortschatz übergegangen. So wird „cringe“, das Jugendwort 2021, bereits von Älteren genutzt. Und auch an die „Gammelfleischparty“ können sich sicher viele noch erinnern.

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