VW feiert Produktionsstart des "Elektro-Passat" ID.7

Die vollelektrische Limousine rollt in Emden vom Band und möchte mit hohen Reichweiten sowie schnellem Laden punkten. Die Konkurrenz ist aber stark. Der Marken-CEO untermauerte noch einmal das Festhalten an der E-Strategie.

Noch in diesem Herbst kommt der ID.7 als Limousine in den Handel (LEADERSNET berichtete). 2024 soll der im Volksmund als "Elektro-Passat" bezeichnete Stromer auch als Kombi (Variant) starten. Nun fährt Volkswagen in Vorbereitung auf die bevorstehende Markteinführung die Produktion des Autos im Werk in Emden sukzessive hoch. Am Montag feierte der Standort im Beisein von Konzern- und Markenvorständen sowie Betriebsratsspitzen symbolisch den offiziellen Produktionsstart des neuen Top-Models der elektrischen ID.-Reihe. Unter den geladenen Gästen aus Wirtschaft und Politik war auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. Im VW-Werk Emden sind rund 8.000 Menschen beschäftigt. Sie bauen das neue E-Modell exklusiv für den europäischen und den nordamerikanischen Markt.

Marken-CEO bekräftigt Elektro-Strategie

Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen, bekräftigte während des Festaktes, dass Hersteller an seinen Plänen in Sachen Elektromobilität festhalte. "Die Markteinführung des ID.7 ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die elektrische Zukunft unserer Marke", sagte Schäfer. "Wir investieren als Konzern und Marke massiv in Technologie, neue Produkte und die Transformation unserer Standorte wie hier in Emden."

Der ID.7 ist eines von zehn neuen Elektromodellen, das VW von 2023 bis 2026 auf den Markt bringen will. Dazu zählt auch die Serienversion des ID. 2all für unter 25.000 Euro (LEADERSNET berichtete). Spätestens 2033 soll die Marke in Europa nur noch Elektroautos produzieren. Schäfer stellte bei seinem Besuch in Emden noch einmal klar: "Ein Systemwechsel zur E-Mobilität braucht eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Eine kundenorientierte, funktionierende Ladeinfrastruktur ist entscheidend für den Umstieg auf die neue Antriebstechnologie, ebenso gezielte Anreize für private und gewerbliche Kunden und gute Bedingungen für Forschung und Industrieproduktion."

VW ID.7 Das VW-Werk Emden baut den ID.7 exklusiv für den europäischen und den nordamerikanischen Markt. © Volkswagen AG

Schritt Richtung Zukunft für das Werk

Im Rahmen der Feierlichkeiten machten sich die Gäste auf einen Rundgang durch die ID.7 und ID.4 Produktion. Dabei sagte Stephan Weil: "Herzlichen Glückwunsch allen Beschäftigten in Emden zum Start des ID.7! Mit dem ID.7 steht nun ein Mittelklassewagen zur Verfügung, der auch gehobenen Ansprüchen gerecht wird und viele Freunde finden wird." Für den Standort Emden sei das Fahrzeug ein weiterer Schritt Richtung Zukunft. 

Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian: "Seit 2020 wurde der Standort bei laufender Produktion umgebaut und die Mitarbeitenden wurden fit für die E-Mobilität gemacht. Im Mai 2022 lief das erste vollelektrische Modell, der ID.4, in Emden vom Band. Volkswagen hat mehr als eine Milliarde Euro in die Transformation des Werks und die Qualifizierung der Mitarbeitenden investiert – ein starkes Bekenntnis zum Standort Niedersachsen und Deutschland."

Infos zum VW ID.7

Der ID.7 ist das vorläufige Flaggschiff von Volkswagens ID-Reihe. Die Limousine nutzt zwar den modularen Elektrobaukasten (MEB), der auch bei Autos wie VW ID.3, ID.4 und ID.6, Audi Q4 e-tron, Skoda Enyaq iV oder Cupra Born zum Einsatz kommt, für das Top-Modell wurde dieser aber überarbeitet. Mit der Kombination aus Reichweiten bis zu 700 Kilometern, Heckantrieb, großzügigem Innenraum und modernen Technologien soll der ID.7 komfortables Reisen ermöglichen. Zu den starken Konkurrenten der 4,97 Meter langen Limousine zählen u.a. Mercedes EQE, Tesla Model 3 und S, BMW i4, BYD Seal sowie Nio ET5 und ET7.

VW ID.7VW ID.7 © Volkswagen AG

  • Antrieb

Der "Elektro-Passat" ist das erste MEB-Modell (Modularer E-Antriebsbaukasten) mit einer neuen Antriebsgeneration, die effizienter arbeiten soll. Es ist mit 210 kW  (286 PS) die bislang leistungs- und drehmomentstärkste E-Maschine eines Volkswagen ID. Modells. Audi und Skoda bieten aber bereits MEB-Modelle mit bis zu 299 PS an. In der VW-Limousine kommt die Leistungsvariante unabhängig von der gewählten Batteriegröße zum Einsatz. Ihr abfallendes Dach im Coupé-Stil trägt zu einem guten Luftwiderstandsbeiwert von etwa 0,23 bei. Der lange Radstand (2,97 Meter) und die kurzen Überhänge sorgen im Innenraum für ein großzügiges Raumangebot für bis zu fünf Insassen. Der Kofferraum fasst 532 Liter, einen Frunk (vorderer Kofferraum) gibt es jedoch nicht.

Im ID.7 Pro bietet die Batterie eine Kapazität von 82 kWh, was für 615 km Reichweite sorgen soll. Beim ID.7 Pro S verbaut VW einen 91 kWh-Akku, der die bereits erwähnten 700 km Reichweite (WLTP) ermöglichen soll. Letzterer verfügt über eine DC-Ladeleistung mit maximal 200 kW, bei der kleineren Batterie sind es bis zu 170 kW.

Als absolutes Top-Modell wird später noch eine ID.7 GTX nachgereicht.

  • Interieur

In dem Stromer kommt auch ein neues Bedien- und Displaykonzept zum Einsatz. Damit reagiert VW auf Kritik seiner Kund:innen und möchte das Bedienerlebnis in mehreren Bereichen verbessern. Dazu zählen serienmäßig verbaute Features wie 15-Zoll-Touchscreen, das Augmented-Reality-Head-up-Display, eine in die erste Ebene des Infotainment Systems integrierte Bedienung der Klimatisierung, frei belegbare Favoritentasten sowie ein hinterleuchteter Touch-Slider. Zu den Highlights auf der Optionsliste zählen u.a. Massagesitze, elektronisch dimmbares Panoramadach und 700-Watt-Soundsystem von Harman Kardon. Assistenzsysteme wie der "Travel Assist" mit Schwarmdaten können im ID.7 bei Bedarf die Quer- und Längsführung übernehmen. Das Parken kann der Stromer auf verschiedene Arten selbständig erledigen - auch per Appsteuerung von außerhalb des Fahrzeugs.

VW ID.7 VW ID.7 © Volkswagen AG

Die Markteinführung des ID.7 soll noch 2023 in Europa und China starten, in Nordamerika ab 2024. In Deutschland dürfte der Einstiegspreis bei knapp unter 60.000 Euro liegen. 

www.volkswagen.de

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