CEO-Echo: Diese DAX-Chefs erhalten die größte mediale Aufmerksamkeit

Erwähnungen in digitalen und sozialen Medien sind im September signifikant angestiegen – Likes und Kommentare von Usern nahmen hingegen deutlich ab.

DAX- und MDAX-Chefs haben im September dieses Jahres elf Prozent mehr Erwähnungen in digitalen und sozialen Medien erzielt als im Schnitt der vergangenen Monate. Damit gelang es ihnen, nach dem Rückgang der Nennungen im August um 30 Prozent kommunikativ erfolgreich umzusteuern. Die Interaktionen der Leser mit Inhalten – zum Beispiel Likes oder Kommentare –  nahmen allerdings erneut ab. Immerhin fiel der Rückgang mit 55 Prozent weniger als im Schnitt der vergangenen Monate nicht ganz so drastisch aus wie im Vormonat (-80 Prozent).

Das geht aus dem aktuellen CEO-Echo der Berliner Strategieberatung Companion hervor, die durch den KI-basierten Kennzahl-Bot vollautomatisch die Sichtbarkeit der Topmanager in fünf Kategorien ermittelt. Dafür werden jeden Monat mithilfe des Monitoring-Tools Meltwater weltweit alle öffentlich zugänglichen Medieninhalte in deutscher und englischer Sprache analysiert (41 Prozent Online-Artikel und 59 Prozent Social-Media-Beiträge).

Handlungsbedarf bei Leseraktivierung

In der Mehrheit der Fälle (65 Prozent) wurden DAX- bzw. MDAX-Chefs in einem inhaltlichen Kontext genannt, der sich aus Sicht von Kommunikationsexperten eignet, um Themen zu setzen und die Reputation des Unternehmens positiv zu beeinflussen. Die übrigen Nennungen (35 Prozent) hatten einen Zusammenhang mit Finanznachrichten. Insgesamt hatte das Medienecho eine ausgeglichene Tonalität mit ähnlich vielen positiven wie negativen Erwähnungen.

"Nach einem deutlichen Rückgang der Nennungen in der Urlaubszeit haben die CEOs nun den Turnaround geschafft", sagt Justus Hug, Geschäftsführer bei Companion. "Allerdings gibt es bei der Leseraktivierung noch immer Handlungsbedarf. Mit welchen Themen die CEOs künftig besser abschneiden können, lässt sich zum Beispiel mit einer fundierten Datenanalyse herausfinden."

Springer-Chef Döpfner dominiert

Welchen Anteil ein DAX- bzw. MDAX-Chef am gesamten CEO-Echo hat, zeigt der CEO-Fußabdruck. Mathias Döpfner (Springer) erhielt im September 2022 laut Kennzahl-Bot die größte mediale Aufmerksamkeit. Der Springer-Chef erreichte mit einem Share of Voice von 32 Prozent den größten Fußabdruck. Auf Platz zwei und drei folgen der neue Volkswagen-CEO Oliver Blume mit 20 Prozent sowie Björn Gulden (Puma) mit sechs Prozent Anteil an allen Nennungen.

Top 5 Digital Footprint:

  1. Mathias Döpfner (Springer)
  2. Oliver Blume (Volkswagen)
  3. Björn Gulden (Puma)
  4. Carsten Spohr (Lufthansa)
  5. Kasper Rorsted (Adidas)

Döpfners Echo fand zu 95 Prozent nicht im Finanzkontext statt und eignete sich damit überdurchschnittlich zum Setzen von Themen und Inhalten. Das Echo des Springer-Chefs stammte zu fünf Prozent aus redaktionellen Medien und zu 95 Prozent aus Social Media. Inhalte, die Döpfner nannten, erzeugten zwölf Interaktionen pro Erwähnung. Das entspricht einer sehr starken Leseraktivierung (Platz 15 aller CEOs). In Summe zeigten die inhaltlichen Nennungen von Döpfner eine sehr starke Tonalität, die häufiger negativ als positiv war. Von einer entsprechenden Imagewirkung ist auszugehen.

DPDHL setzt mit Frank Appel am besten Inhalte in Redaktionen

Gute Medienarbeit will Themen setzen und Reputation aufbauen. Am besten erreicht wird dies durch Platzierung in Beiträgen, die keine Finanzmeldung sind und von redaktionellen Medien publiziert werden. Welchen DAX- bzw. MDAX-Unternehmen das gelingt, zeigt der Kennzahl-Bot mit der Rangliste zur Communication Excellence.

Top 5 Communication Excellence:

  1. Frank Appel (DPDHL)
  2. Roland Busch (Siemens)
  3. Gunnar Groebler (Salzgitter)
  4. Daniel Grieder (Hugo Boss)
  5. Reiner Winkler (MTU Aero Engines)

Den Spitzenplatz belegt im September Frank Appel (DPDHL). Sein digitales Echo hatte vor der Paywall zu 87 Prozent einen inhaltlichen Kontext jenseits von Geschäftszahlen. Seine Inhalte zeigten 6.496 Interaktionen pro Erwähnung, was einer sehr starken Leseraktivierung entspricht. Darüber hinaus hatten die Texte eine sehr schwache Tonalität mit mehr positiven als negativen Färbungen. Im Ergebnis erzielt das Echo auf den Chef von DPDHL 7,5 Punkte. Auf Platz zwei und drei der Communication Excellence folgen Roland Busch (Siemens) mit 1,6 Punkten und Gunnar Groebler (Salzgitter) mit 1,4 Punkten.

Ralph Dommermuth mit dem besten Social-Media-Echo

"Social" ist kein Selbstzweck. Wer etwas bewirken will bei Meinungsbildnern außerhalb von Redaktionen (Influencern) oder bei Konsumenten und digitalen Eliten, die massenmedial nicht gut erreichbar sind, der muss möglichst häufig und durchschlagend in Social Media erwähnt werden. Ob das gelingt, beantwortet der Social-Excellence-Index. Der Kennzahl-Bot interpretiert den Anteil der Erwähnungen in Social Media, die Stärke der Leseraktivierung sowie ihre emotionale Färbung.

Top 5 Social Excellence:

  1. Ralph Dommermuth (United Internet)
  2. Daniel Grieder (Hugo Boss)
  3. Björn Gulden (Puma)
  4. Mathias Döpfner (Springer)
  5. Oliver Zipse (BMW)

Im September landet Ralph Dommermuth (United Internet) mit 1,8 Punkten auf dem ersten Platz der Rangliste. Das Echo von Dommermuth war zu 89 Prozent "social", seine Leseraktivierung mit null Reaktionen auf eine Erwähnung blieb komplett aus; das Sentiment seiner Erwähnungen war zu 84 Prozent positiv. Er lag damit vor dem Zweitplatzierten Daniel Grieder (Hugo Boss) mit 1,5 Punkten und Björn Gulden (Puma) auf dem dritten Platz mit 1,3 Punkten.

Markus Krebber mit bester Resonanz zu gesellschaftlicher Verantwortung

Der Kennzahl-Bot ermittelt auch, ob DAX bzw. MDAX-Chefs im digitalen Medienecho als Führungskraft im Umfeld der nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO erscheinen, also zum Beispiel im Kontext von sozialer Verantwortung oder Klima- und Umweltschutz. Wie gut das gelungen ist, zeigt der Responsibility-Index. Für ihn interpretiert der Kennzahl-Bot nur die Erwähnungen, die in diesem Themenkontext stattfanden.

Top 5 Responsibility Excellence:

  1. Markus Krebber (RWE)
  2. Ola Källenius (Daimler AG)
  3. Roland Busch (Siemens)
  4. Oliver Zipse (BMW)
  5. Gunnar Groebler (Salzgitter)

Von Platz eins der Responsibility-Rangliste grüßt im September Markus Krebber (RWE). Das Echo des RWE-Chefs bezog sich zu 58 Prozent auf Themen der gesellschaftlichen Verantwortung. Hier lag seine Leseraktivierung bei zehn, was einem starken Interaktionsniveau entspricht. Die Tonalität war sehr stark ausgeprägt, mit deutlich mehr positiven als negativen Sentiments. Insgesamt erzielte Krebbers Responsibility-Index so 2,2 Punkte. Auf Platz zwei folgt Ola Källenius (Daimler AG) mit 2,0 Punkten, auf Platz drei Roland Busch (Siemens) mit 1,5 Punkten.

Rolf Eberhard Buch mit bestem Finanz-Echo

CEO-Erwähnungen im Umfeld von Bilanzzahlen bieten wenig Raum, um inhaltliche Akzente zu setzen, sind aber entscheidend für Vertrauensbildung bei Investoren. In diesem Umfeld ermittelt der Kennzahl-Bot, welche CEOs wie erwähnt wurden, und bildet einen Index zur Investorenkommunikation.

Top 5 Investor Excellence:

  1. Rolf Eberhard Buch (Vonovia)
  2. Ralph Dommermuth (United Internet)
  3. Niklas Östberg (Delivery Hero)
  4. Christian Klein (SAP)
  5. Carsten Knobel (Henkel)

Als Top-Kommunikator für Investoren ermittelte der Companion-Kennzahl-Bot im September Vonovia: CEO Rolf Eberhard Buch erzielte mit 2,7 den besten Punktwert. 78 Prozent seiner Mentions bezogen sich auf das Finanzumfeld. Das sind 1,5-mal so viele wie im Durchschnitt. Seine Leseraktivierung war sehr stark und lag bei 48,9 Punkten. Die Tonalität war stark ausgeprägt, mit mehr negativen als positiven Sentiments. Ihm folgen auf Platz zwei und drei Ralph Dommermuth (United Internet) mit 1,6 und Niklas Östberg (Delivery Hero) mit 1,5 Punkten.

www.companion.de

Über das CEO-Echo

Alle Werte des Excellence-Index beruhen auf drei Kriterien: Wie oft der jeweilige CEO in einem bestimmten Kontext erwähnt wird, wie viele dieser Erwähnungen positiv waren und wie viele Engagements diese Beiträge und Artikel erhielten.

Es ist zwar notwendig, einen überdurchschnittlichen Anteil an Erwähnungen in der jeweiligen Kategorie zu haben, aber es ist dennoch möglich, in einem bestimmten Index hoch zu punkten, obwohl eines der Unterkriterien eher unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielt.

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