Die Welt darf sich über fünf Millionen neue Millionäre freuen

| Alexander Schöpf 
| 25.09.2022

Der "Global Wealth Report 2022" zeigt, dass es im letzten Jahr ein Rekordwachstum der Vermögen gegeben hat.

Das Vermögen privater Haushalte hat 2021 kräftig zugelegt. Wie aus dem aktuellen "Global Wealth Report" der Credit Suisse hervorgeht, belief sich das globale Vermögen zu den geltenden Wechselkursen zum Jahresende auf 463,6 Billionen Dollar. Das bedeutet ein Plus von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne Wechselkursbewegungen erhöhte sich das weltweite Gesamtvermögen 2021 sogar um 12,7 Prozent, was dem stärksten jemals verzeichneten Jahresanstieg entspricht. Das Vermögen je Erwachsenen stieg um 8,4 Prozent auf 87.489 US-Dollar.

Der Auslöser dafür waren breite Kursgewinne bei Aktien und ein günstiges Umfeld dank der Zinssenkungen der Zentralbanken im Jahr zuvor, welche allerdings den Inflationsdruck erhöhten. Die Inflation sowie weitere Faktoren, wie steigende Zinssätze und eine rückläufige Vermögenspreisentwicklung, könnten das beeindruckende Wachstum des letzten Jahres heuer auch schon wieder zunichtemachen.

Zahl der äußerst vermögenden Personen wächst rasant

Die Zahl der US-Dollar-Millionär:innen erhöhte sich im Jahr 2021 um 5,2 Millionen und lag zum Jahresende bei 62,5 Millionen weltweit. Dieser Anstieg von neun Prozent lag geringfügig über dem Vermögenszuwachs je Erwachsenen von 8,4 Prozent, jedoch unter dem Anstieg des Median-Vermögens von 9.5 Prozent.

Die Zahl äußerst vermögender Personen (Ultra High Net Worth Individuals; UHNWI) legte im Jahr 2021 mit einem Zuwachs von 21 Prozent wesentlich schneller zu. Die meisten neuen UNHW wurden in den USA verzeichnet (30.470), gefolgt von China (5.200). Weitere Länder, welche mehr als tausend neue UNHW hinzugewannen, waren Deutschland (1.750), Kanada (1.610) und Australien (1.350). Nur in wenigen Ländern sank die Zahl dieser Personen. Den stärksten Rückgang wiesen die Schweiz (-120), die SVZ Hongkong (-130), die Türkei (-330) und Großbritannien (-1.130) vor.

Durchschnittshaushalte konnten Vermögen aufbauen

Zum Anstieg des weltweiten Vermögens haben laut "Global Wealth Report" alle Regionen beigetragen, wobei Nordamerika mit etwas mehr als der Hälfte des gesamten Zuwachses und China mit einem weiteren Viertel die größten Anteile aufweisen. Im Gegensatz dazu machten Afrika, Europa, Indien und Lateinamerika zusammen bloß 11,1 Prozent des weltweiten Vermögenswachstums aus. Dieser niedrige Wert reflektiert die allgemeine Abwertung gegenüber dem US-Dollar in diesen Regionen. Prozentual gesehen verzeichneten Nordamerika und China die höchste Wachstumsrate (jeweils rund 15 Prozent), während Europa mit 1,5 Prozent das bei weitem niedrigste Wachstum aller Regionen aufwies.

"Auf Länderebene erlangten die USA im Jahr 2021 den größten Zuwachs des Vermögens privater Haushalte, gefolgt von China, Kanada, Indien und Australien. Vermögensverluste entstanden weniger häufig und waren fast immer mit einer Währungsabwertung gegenüber dem US-Dollar verbunden", analysiert Anthony Shorrocks, Ökonom und Verfasser des Berichts. "Eine Analyse des Median-Vermögens innerhalb einzelner Länder und auf weltweiter Ebene zeigt, dass die globale Vermögensungleichheit in diesem Jahrhundert aufgrund des höheren Wachstumstempos in den Schwellenländern zurückgegangen ist. Durchschnittshaushalte waren deshalb in den vergangenen zwei Jahrzehnten in der Lage, Vermögen aufzubauen."

Trotz hemmender Faktoren: Zuwachs bleibt bis 2026 ungebrochen

Die weltweite Inflation und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine dürften in den nächsten Jahren die reale Vermögensbildung beeinträchtigen. Dennoch wird erwartet, dass das globale Vermögen in nominalen US-Dollar bis 2026 um 169 Billionen Dollar ansteigen wird, was einem Zuwachs von 36 Prozent entspricht.

Auf die Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen entfallen derzeit 24 Prozent des Gesamtvermögens, doch sie werden in den kommenden fünf Jahren für 42 Prozent des Vermögenszuwachses verantwortlich zeichnen. Länder mit mittleren Einkommen werden als Haupttreiber globaler Trends fungieren. Das globale Vermögen je Erwachsenen wird bis 2026 voraussichtlich um 28 Prozent steigen und 2024 die Schwelle von 100.000 Dollar überschreiten. Auch die Zahl der Millionäre wird sich in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich deutlich erhöhen und die Marke von 87 Millionen erreichen. Bei den UHNWI wird eine Zunahme auf 385.000 Personen erwartet.

www.credit-suisse.com

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