2023: Hohe Gaspreise könnten 337.000 Jobs vernichten

IW-Prognose zeichnet düsteres Bild - steigende Inflation, BIP-Verlust sowie Rezessionsangst.

Laut neuen Simulationen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) könnten als Folge der weiter steigenden Gaspreise infolge des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine bis Ende 2023 rund 337.000 Menschen in Deutschland ihren Job verlieren.

Teufelskreis der Preise

Steigende Gaspreise und hohe Inflation hängen unmittelbar miteinander zusammen. Steigt der Gaspreis vom zweiten zum dritten Quartal 2022 um 50 Prozent, so die Ökonomen, so klettert die Inflationsrate um weitere 0,9 Prozentpunkte im Jahresdurchschnitt und um weitere 1,3 Prozentpunkte in 2023. Verdoppelt sich der Gaspreis, wächst die Inflation um einen Prozentpunkt im Jahresschnitt 2022 und um fast vier Prozentpunkte 2023.

Die prognostizierte zunehmende Arbeitslosigkeit in Deutschland hat auch Effekte auf das BIP: Laut IW-Ökonom Thomas Obst schrumpft dieses bei einer Gaspreis-Verdoppelung, die für den Herbst durchaus realistisch erscheint, um 0,2 Prozent und in 2023 um zwei Prozent. Das entspricht einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von rund 70 Mrd. Euro.

Aufschwung 2023 fraglich

Insgesamt steigt das Rezessionsrisiko, in Deutschland wie im gesamten Euroraum, so die düstere Einschätzung. "Die meisten Ökonomen rechnen noch mit einem Aufschwung in 2023. Es kann aber sein, dass daraus nichts wird. Entscheidend wird sein, wie wir mit der Drosselung der Gaslieferungen aus Russland zurechtkommen", so Obst. Unternehmen seien gefordert, neue Wege zu finden, um auch in dieser schwierigen Zeit wettbewerbsfähig zu bleiben. (pte)

www.iwkoeln.de

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