Lufthansa: Für Passagiere dürfte es erneut ungemütlich werden

| Tamara Kalny 
| 25.07.2022

Gewerkschaft ruft das Bodenpersonal für Mittwoch zum Streik auf.

Die Lufthansa scheint nicht zur Ruhe zu kommen. In der Hauptreisezeit ist die Fluggesellschaft nicht nur durch Überlastung und zahlreiche Krankenstände beeinträchtigt, LEADERSNET berichtete. Am Mittwoch könnte es erneut ungemütlich für Reisende werden. Die für das Bodenpersonal zuständige Gewerkschaft Verdi ruft für den Mittwoch einen ganztägigen Streik aus. Hier sollen sämtliche Standorte der Lufthansa betroffen sein. Grund für den Streik sollen die Tarifverhandlungen zwischen der Fluglinie und der Arbeitnehmervertretung sein.

Zahlreiche Ausfälle erwartet

Nach einem weiteren missglückten Verhandlungsversuch will Verdi nun den Druck auf die Airline erhöhen, um ein besseres Angebot zu erzielen: "In der zweiten Verhandlungsrunde am 13. Juli hatten die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt, das unter den betroffenen Verdi-Mitgliedern in den vergangenen Tagen diskutiert und als unzureichend kritisiert wurde", heißt es von der Gewerkschaft. Der Streik soll von Mittwoch 3.45 Uhr bis Donnerstag 6 Uhr Früh andauern.

"Da alle Bodenbeschäftigten, unter anderem auch die für die Wartung zuständige Lufthansa-Technik und die Leos-Beschäftigten, die mit Pushback-Fahrzeugen dafür sorgen, dass die Flugzeuge in die entsprechenden Positionen zurückgeschoben werden, zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen", weist die Gewerkschaft hin. 

Verhärtete Fronten

Die Arbeitnehmervertretung fordert von der Lufthansa nun 9,5 Prozent mehr Gehalt für das Bodenpersonal. Zusätzlich würde sich die Gewerkschaft eine größere Entlastung der Angestellten wünschen. Auf der Seite der Luftlinie zeigt man allerdings wenig Verständnis für den Entschluss zu streiken. Michael Niggemann, Lufthansa Personalvorstand kritisiert das Verhalten der Gewerkschaft indes stark: "Verdi hat nach nur zwei Verhandlungstagen einen Streik angekündigt, den man aufgrund der Breite über alle Standorte hinweg und der Dauer kaum noch als Warnstreik bezeichnen kann", kritisiert er. Weiters ergänzt Niggemann, dass die Forderungen der Gewerkschaft umso unverständlicher werden, da das Unternehmen bereits hohe und faire ausgewogene Vergütungserhöhungen angeboten hätte.

Die Lufthansa führt weiters aus, dass ab 1. Juli eine Erhöhung der Grundvergütung von 150 Euro mit einer Laufzeit von 18 Monaten beschlossen wurde. Außerdem wurden, der Airline zufolge, eine weitere Grundvergütungserhöhung von 100 Euro pro Monat ab 1. Januar 2023 sowie eine zweiprozentige Vergütungserhöhung ab 1. Juli 2023 in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung vorgelegt. Daher herrscht Verständnislosigkeit auf bei der Seite der Lufthansa bezüglich der Forderungen. Die nächste Verhandlungsrunde findet Anfang August in Frankfurt am Main statt, aber ob diese fruchtet bleibt wohl abzuwarten.

www.lufthansa.com

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