Student:innen bauen E-Auto "ZEM", das während der Fahrt CO2 einfängt

Vier Fahrzeuge dieser Art könnten so viel Klimagas aus der Atmosphäre holen wie ein Baum.

Student:innen der Technischen Universität Eindhoven haben mit "ZEM" ein Elektroauto gebaut, das mehr als klimaneutral ist, jedenfalls während der Fahrt. Es sammelt zusätzlich CO2 aus der Luft ein und speichert das Klimagas an Bord. Der Behälter muss nach rund 320 Kilometern geleert werden, um das CO2 endzulagern oder es als Chemie-Rohstoff zu nutzen.

Potenzial von zwei Millionen Tonnen CO2

Die finden das Eigengewächs so gut, dass sie darauf ein Patent anmelden wollen. Der Fahrtwind treibt Luft durch den Filter, während das Auto unterwegs ist. Auf einer Strecke von 32.000 Kilometern fängt er zwei Kilogramm Klimagas ein. Das mag wenig erscheinen, doch hochgerechnet auf den derzeitigen Fahrzeugbestand in der Welt, der bei einer Milliarde liegt, wären das schon zwei Millionen Tonnen. Anders ausgedrückt: Vier ZEMs könnten so viel CO2 aus der Atmosphäre holen wie ein Baum.

Zu den herausragenden Innovationen gehört die Herstellung des Cockpit und der meisten Karosserieteile per 3D-Druck. Das reduziert die Abfälle auf ein Minimum. "Es ist wirklich noch ein Proof-of-Concept, aber wir sehen bereits, dass wir die Kapazität des Filters in den kommenden Jahren erhöhen können. Die Abscheidung von CO2 ist eine Voraussetzung, um Emissionen bei der Produktion und beim Recycling zu kompensieren", erklärt Team-Managerin Louise de Laat.

Einladung an die Automobilindustrie

Laut Nikki Okkels, Leiterin Außenbeziehungen der TU/ecomotive soll das Projekt die Branche kitzeln, indem gezeigt wird, was bereits möglich ist. "Wenn 35 Studenten in einem Jahr ein nahezu klimaneutrales Auto entwerfen, entwickeln und bauen können, dann gibt es auch Chancen und Möglichkeiten für die Industrie. Wir fordern die Branche auf, sich der Herausforderung zu stellen, und natürlich denken wir gerne mit. Wir sind auch noch nicht fertig mit der Entwicklung und wollen in den kommenden Jahren einige große Schritte machen. Wir laden die Automobilhersteller herzlich ein, einen Blick darauf zu werfen." (pte)

www.tue.nl

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