Handyfrei bis zur 10. Klasse
Rossmann fragt sich, "worauf die Landespolitik Niedersachsens eigentlich noch wartet"

| Redaktion 
| 04.11.2025

Bei Rossmann ist man sicher: Fehlende Regulierung hinsichtlich der privaten Smartphonenutzung an Schulen sorgt in Niedersachsen für eine "Überforderungssituation", die sowohl Schüler, Eltern als auch Lehrkräfte betrifft. Um sich für "handyfreie Zeiten und Zonen bis zur 10. Klasse" stark zu machen, hat die Drogeriemarktkette eine Plakatkampagne gestartet.

Bereits im August haben wir eine Vodafone-Studie berücksichtigt, laut der gleich 73 Prozent der befragten elf- bis 17-Jährigen ihre Online-Zeit reduzieren möchten. Hauptargument dafür ist demnach ein wachsendes Bewusstsein für die negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Konzentration.

Auch Altersgrenzen für die Nutzung von Social Media werden zurzeit vermehrt diskutiert. Nächsten Montag (10. November) findet im Bundestag so zum Beispiel eine öffentliche Anhörung der Elterninitiative Smarter Start ab 14 statt, die sich für ein gesetzliches Mindestalter von 16 Jahren für soziale Medien einsetzt.

Rossmann nimmt Julia Willie Hamburg in die Pflicht

Mit einer klaren Position zum Gesamtkomplex Smartphonenutzung prescht Rossmann nun voran: Die Drogeriemarktkette hat eine bis Ende des Monats angesetzte Plakatkampagne gestartet, die sich insbesondere an das Niedersächsische Kultusministerium richtet.

Namentlich nimmt Rossmann dabei auch Kultusministerin Julia Willie Hamburg in die Pflicht, nicht länger an "Empfehlungen und lokalen Einzelregelungen" festzuhalten, die mit "hohen Belastungen für alle Beteiligten" einhergehen würden.

Niedersachsen solle sich stattdessen an anderen Bundesländern und europäischen Ländern orientieren, wo man verbindliche Richtlinien bereits erarbeitet hat und sukzessive weiterentwickelt.

Plakat "Freundschaft statt Follower" in der Berliner Allee (Bild: Dievision Agentur für Kommunikation GmbH)
Plakat "Freundschaft statt Follower" in der Berliner Allee (Bild: Dievision Agentur für Kommunikation GmbH)

Gefordert werden von Rossmann also "klare, verbindliche Regelungen zur privaten Smartphonenutzung an Schulen" im Bundesland. Konkreter Vorschlag, den das Drogeriegeschäft im Einklang mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina einreicht: Um die Schule als geschützten Raum zu bewahren, sind "handyfreie Zeiten und Zonen bis zur 10. Klasse" notwendig.

Rossmann will "verbindliche schulische Regelungen"

"Wenn selbst eines der höchsten wissenschaftlichen Beratungsgremien nachdrücklich empfiehlt, die Schule bis einschließlich Klasse 10 als geschützten, handyfreien Raum zu gestalten – um Kinder und Jugendliche vor suchtartigem Medienkonsum, Radikalisierung und demokratiefeindlichen Einflüssen zu bewahren –, drängt sich die Frage auf, worauf die Landespolitik Niedersachsens eigentlich noch wartet", untermauert Raoul Roßmann, Sprecher der Rossmann-Geschäftsführung.

Er ergänzt: "Es braucht jetzt die Umsetzung dieser klaren wissenschaftlichen Empfehlung in verbindliche schulische Regelungen". Das Unternehmen führt unter anderem den Druck ständiger Erreichbarkeit, zunehmend "problematische Inhalte" in sozialen Medien, KI-generierte Hausaufgaben, Fake News oder sexuelle Belästigung als Aspekte mit negativer Wirkung auf junge Schüler an.

Plakat am Aegidientorplatz (Bild: Dievision Agentur für Kommunikation GmbH)Plakat am Aegidientorplatz (Bild: Dievision Agentur für Kommunikation GmbH)

Der Rossmann-Forderung einer von "höchster politischer Stelle verantwortete Entscheidung für flächendeckende handyfreie Zeiten und Zonen bis einschließlich Klasse 10" schließen sich in Niedersachsen diverse regionale Partner an; darunter das Kinderkrankenhaus Auf der Bult, die eingangs erwähnte Elterninitiative Smarter Start ab 14, die Suchtfachstelle return oder die Bildungsexpertin und Digitalbotschafterin Silke Müller.

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