Berliner Climate FinTech-Startup
Bees & Bears sichern neue Millionen für die Wachstumsphase

"Ein Volumen von einer Billion Euro an nachhaltiger Finanzierung zu ermöglichen" ist das erklärte Ziel von Bees & Bears. Das Berliner Startup setzt bei der Verbreitung entsprechender Energietechnologien auf ein Ratenkauf-Modell und möchte sein Team größentechnisch verdreifachen – eine ambitionierte Wachstumsphase, die nach Finanzierungszusagen von einer halben Milliarde Euro nun durch weiteres Wagniskapital unterstützt wird.

Bees & Bears ist ein Berliner Climate FinTech-Startup, das vor zwei Jahren von Jakob von Egidy und Marius Schondelmaier aus der Taufe gehoben wurde. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, nachhaltige Energietechnologien – also etwa Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, Batteriespeicher oder Wallboxen – für private Haushalte durch flexible Finanzierungsmodelle zugänglich zu machen.

Das junge Startup verweist darauf, dass große Plattformen wie 1KOMMA5° (CMO Sophia Rödiger hier im Leadersnet-Interview) die "öffentliche Wahrnehmung dominieren und Ratenzahlungen für PV-Anlagen und Wärmepumpen längst integriert haben", der entscheidende Anteil an der Transformation allerdings von Handwerksbetrieben geleistet wird.

"Ratenkauf wird zum neuen Standard"

Hier kommen Bees & Bears zum Zug: Die Kreditprüfung erfolgt in Echtzeit, sodass die Genehmigung zügigst erteilt werden kann. Abgewickelt wird die Finanzierung über ein digitales Portal, das Installateuren eine einfache Angebotserstellung und Abwicklung ermöglicht. Die Zahlungen an die Handwerksbetriebe erfolgen in drei Tranchen: Nach Vertragsunterzeichnung, nach Beginn der Installation und nach Abschluss der Arbeiten.

"Wir bauen die Finanzierungsinfrastruktur, die innerhalb Europas den Zugang zu Klimatechnologien demokratisiert. Ratenkauf wird zum neuen Standard, um erneuerbare Energien in die Breite unserer Gesellschaft zu bringen", erklärt Bees & Bears Co-CEO Marius Schondelmaier.

Das Startup verweist dabei auf eine KfW-Studie aus dem letzten Jahr, laut der sich 40 Prozent der Haushalte Klimatechnologien ohne Ratenzahlung gar nicht leisten können.

Wachstumsphase: Teamgröße verdreifacht sich

Erklärtes Ziel von Bees & Bears ist es, "ein Volumen von einer Billion Euro an nachhaltiger Finanzierung zu ermöglichen". Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist im Januar gelungen, als das Startup Kreditzusagen in Höhe von 500 Millionen Euro vermelden durfte.

Beim Geldgeber handelt es sich um einen europäischen, börsennotierten Bankpartner, dessen Identität das Gründerduo bislang nicht preisgegeben hat. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll das Volumen komplett in den Markt gebracht werden.

Nun verkünden die Berliner, dass sie weitere fünf Millionen Euro an Wagniskapital sichern konnten, durch das die Plattform skaliert, die Teamgröße verdreifacht "und parallel in neue Marktsegmente wie Gewerbe- und Industriekunden (C&I) sowie europäische Nachbarmärkte" expandiert werden soll. Mit dem Finanzschub wollen Bees & Bears "die Position als führende Embedded-Finance-Plattform für Klimatechnologien in Europa" ausbauen.

Energiewende soll nicht an Bürokratie scheitern

Keine Geheimhaltung gibt es diesmal hinsichtlich des Ursprungs der Mittel: Extantia Capital und Contrarian Ventures stellen das Kapital zur Verfügung. "Die Energiewende darf nicht an Bürokratie und Finanzierungshemmnissen scheitern", befindet Yair Reem, Partner bei Extantia Capital.

"Bees & Bears schafft den dringend benötigten Klima-Rabatt für Haushalte und Installateure - schnell, digital und zuverlässig. So bringen wir Klimaschutz vom Papier in die Praxis und ermöglichen einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren."

Tomas Kemtys, Partner bei Contrarian Ventures, ergänzt: "Das aktuelle System leidet unter fehlender Standardisierung und Transparenz, überholten Finanzierungs- und Risikomodellen sowie schwachen, illiquiden Sekundärmärkten. Bees & Bears setzt genau hier an und gestaltet von Grund auf neu, wie Kapital in Energieprojekte fließt."

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